Die Sache mit dem Papst

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In diesem Abschnitt werden wir systemkritisch mit dem Papsttum umgehen. 

!!! Achtung !!! Ich will nicht einen bestimmten Papst oder einen Gläubigen oder sonst eine Person kritisieren oder verletzen. Wir gehen kritisch mit einem System um. Warum? Weil sehr viele Menschen in der Vergangenheit bis heute zurecht auf Probleme in diesem System hinweisen. Gehen wir das Schritt für Schritt an. 

1) Biblische Begründung für den Papst - Richtig oder Falsch? 


Matthäus 16:18

 Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.

Es war der Leo der Große, Bischof in Rom im 5.Jahrhundert, der diesen Bibelvers für den Papsttum in Anspruch nahm. Kann er das? Hat er Recht? 

Dafür muss man den ganzen Kontext von Vers 13 bis Vers 20 betrachten. 

In Vers 13 ist die Frage: Wer sagen die Leute, dass der Menschensohn sei? 

Schauen wir nach dem Wort Menschensohn, dann finden wir den in Daniel 7:13 wieder. Daniel ist allgemein sehr interessant was die Frage des Felsen angeht. Denn gerade in Daniel wird, wenn man es systematisch anschaut, dieser Menschensohn als den Felsen bezeichnet. 

In Vers 16 wird klar, dass Jesus der Menschensohn ist und somit auch Sohn Gottes. 

In Vers 17 haben wir den "Sohn des Jona". Nur ist leider Petrus nicht der Sohn des Jona. Sein Vater heißt nämlich Johannes. Das mit Jona erinnert an den Vers 4, wo über das Zeichen des Jonas gesprochen wird. Das was hier klar wird ist, dass dieses Bekenntnis von Petrus Menschen zur Bekehrung führen wird. Das Bekenntnis des Jonas hat Ninive zur Reue gebracht. So wird es auch das Bekenntnis, den Inhalt der Aussage: Jesus ist der Messias, der Menschensohn und der Sohn Gottes Menschen zur Bekehrung führen. 

In Vers 18„Du bist Petrus (Griechisch: "Petros", und auf diesen Felsen (Griechisch: „petra") werde ich meine Gemeinde bauen..."Schon die beiden verschiedenen Worte bezeugen, dass Jesus hier nichtzweimal von der selben Sache redet. Jesus meint, dass auf dieses Bekenntnis des Petrus, nämlich dass Jesus der Messias ist, die Gemeinde gebaut werden wird. Es heißt niemals in der Schrift: „ohne Petrus kein Heil!" DieGemeinde Jesu ist nicht auf Menschen gebaut, sondern auf den Glauben an Jesus Christus als ihrenMessias, sie ist auf Jesus selbst gebaut! Und Petrus ist dafür ein Vorbild, aber das ist ihm nur durch den Vater gegeben. 


Wenn jemand aber sagt, dass Petrus hierdurch der größte unter den Jüngern wurde und deswegen höher angesehen werden muss (quasi als Papst), dann muss ich ihn mit folgenden Versen enttäuschen. 

 In Lukas 22:24-30 sehen wir eine Streiterei während dem letzten Abendmahl. Warum Streitigkeiten darüber wer der Größte ist, wenn Jesus Petrus als den Größten hingestellt hat? Jesus dient beim Abendmahl jeden einzelnen und sagt in Vers 30, dass alle gleich sein. Somit war er der Größte unter allen. 

In Apostelgeschichte 10:44 bis 11:18 wird Petrus angegriffen und er muss sich stark in Schutz nehmen. Warum, wenn er der Kirchenprimat ist? 

In Apostelgeschichte 15:7-23 stehen Petrus, Paulus und Jakobus  auf der selben Ebene. Jakobus aber ist es, der denVorsitz führt und die Diskussion zusammenfasst: Darum urteile ich...! (v 19, im Griechischendas Ich betont.) Die Resolution am Ende wird nicht von Petrus, auch nicht von Jakobus,sondern von allen gemeinsam verfasst, mit dem Hinweis auf den Heiligen Geist, der in derganzen Versammlung gegenwärtig war (Verse 23-29).  


Der Papst hat Anspruch auf Unfehlbarkeit. Hat Petrus Fehler in Lehrfragen gehabt? 

In Matthäus 16:21ff wird Petrus als Satan bezeichnet, weil er sich dem Kreuzestod Jesu in den Weg stellen wollte Er versteht den Sühnetod Jesu nicht. Wenn Petrus wirklich derFELSEN ist, dann ist er auch wirklich SATAN. Sollte die Gemeinde auf Satan erbaut sein?Das ist natürlich unsinnig. Sowohl in v 18 als auch in v 23 geht es um die Einstellung desPetrus, die einmal gelobt, das andere Mal getadelt wird. Es geht um das Bekenntnis und denIrrtum des Petrus, nicht um Petrus selbst.

Wichtig ist auch die berühmte Verleugnung von Petrus in Matthäus 26:69-75. Das braucht man nicht weiter zu kommentieren. 

 Interessant wird es in Galater 2:11-16. Petrus täuscht sich schwer, sogar nach seinerVision in Apostelgeschichte 10!  Darum tadelt Paulus ihn (vv 11 und 14f.). Der unfehlbare Stellvertretergetadelt in Belangen der Lehre? Es gab Beschwerden über ihn, für Paulus waren dasberechtigte Beschwerden (v 11). Petrus irrt hier in der Rechtfertigungslehre! 


Hat sich Petrus selbst mal über diese Frage geäußert? 

In 1.Petrus 5:1-5 nennt er sich selbst "MITältester" und eher weniger den "Oberhirten" wie seine scheinbaren Nachfolger. Er sieht sich also ebenbürtig zu anderen. 

In 1.Petrus 2:4-9 zeigt er dass Jesus der Grundstein ist auf dem die Kirche gebaut ist. 

4 Zu ihm kommt als zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen ist, aber bei Gott auserwählt und kostbar. 5 Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus. 6 Darum steht in der Schrift (Jesaja 28,16): »Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.« 7 Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar. Für die aber, die nicht glauben, ist er »der Stein, den die Bauleute verworfen haben; der ist zum Eckstein geworden« (Psalm 118,22) 8 und »ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses« (Jesaja 8,14). Sie stoßen sich an ihm, weil sie nicht an das Wort glauben, wozu sie auch bestimmt sind.

In Apostelgeschichte 10:25f verweigert er jegliche Anbetung oder Huldigung ganz im Gegenteil zu seinen Nachfolger.


Zusätzlich noch ein paar Bibelverse die klar aufzeigen, dass Jesus der Fels ist der gemeint wird. 

Jesaja 8:14, zitiert in Römer 9:33 und eindeutig auf Christus angewendet!

Psalm 18:32. Es gibt nur einen Felsen: Jahwe! 

Der einzige Grund der Gemeinde ist Christus: 1. Korinther 3:11ff. 

1. Korinther 10:4. Die „petra" (vergleiche Matthäus 16:18!), die mit folgte, war Christus!

Epheser 2:19f. Die Apostel und Propheten des Neuen Testaments stehen auf dem selbenNiveau, haben aber einen gemeinsamen Grundstein: Jesus Christus! 


Im nächsten Kapitel reden wir über die Entwicklung und den Wachstum des Papsttum. 


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