Entstehung der Bibel

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Wenn man dieses sehr alte Buch in der Hand hält, vergisst man oft wie das eigentlich zustande kam. Wir sind gewohnt die Bibel als Buchform oder als Handyapp zu haben, aber das war nicht immer so. 

Früher waren die Schriften der Bibel lose Schriftrollen oder Briefe. Wie und wer kam auf den Gedanken das alles so zu ordnen und daraus ein großes Buch entstehen zu lassen? Dafür brauchen wir einen Exkurs in die Geschichte. 

Wie war es mit dem Alten Testament? 

Die Juden haben schon die Schriften des AT's verwendet und zusammengestellt. Denn die ersten Schriften, die von Mose sind teilweise 1000 Jahre älter als andere Schriften im AT. Die letzte Schrift wurde ungefähr 400 v.Chr. geschrieben. 

Zwischen dem fünften und dem ersten Jahrhundert vor Christus hat dann die Kanonisierung des Alten Testamentes stattgefunden. Da wir auch noch den Masoretischen Text von 70 n.Chr. haben und diesen mittlerweile vergleichen können mit den verschiedenen Funde - wie zum Beispiel den Qumran-Rollen - können wir uns der Genauigkeit der Überlieferung gewiss sein.  Leider fehlen uns weitere wichtige Informationen, da auch viele Dokumente mit der Zeit verloren gegangen ist.

Die Frage wäre aber um einiges interessanter würde man sich die einzelnen Bücher des AT's anschauen. 


Kanonisierung Neues Testament:

Wir sehen im Neuen Testament, dass die meisten Werke Briefe an Gemeinden oder einzelnen Leute sind. Diese wurden kopiert und weitergereicht an anderen Gemeinden oder Privatpersonen. Diese Briefe - manche sehr nah am Predigtcharakter - machten die Runde.

Problematisch wurde das ganze als Irrlehrer, Pseudo-Briefe und nicht berufene Menschen anfingen zu predigen. Mystiker und Gnostiker und andere Einflüsse gewannen Einschub in die christliche Bewegung. Gegen diese Sachen predigten schon die Apostel. Aber nun waren die Apostel schon lange Tot und man konnte sich nicht mehr informieren, wer vertrauenswürdig war und wer nicht. 

Also initiierte man Konzilien an denen man versuche eine Richtschnur der Lehre festzulegen, an denen man messen kann, wer ein Irrlehrer ist und wer sich an die "Rechte Lehre" hielt. Dieser Prozess dauerte bis ins vierte Jahrhundert n.Chr. Man gab folgende Maßstäbe für die Werke die in das Kanon kommen mussten. 

1) Orthodoxie 

Das was geschrieben steht muss mit dem bisherigen akzeptierten übereinstimmen. 

2) Apostolizität

Das Geschriebene muss ein Bezug haben auf die Apostel. Augen- oder Ohrenberichte von den Aposteln und von ihren Lehren. 

3) Katholizität

Die ganze Christenheit muss das akzeptieren und einverstanden sein. 


Deswegen pflegt man zu sagen: Die Christenheit hat nicht den Kanon festgesetzt, sondern hat den Kanon entdeckt. Die Christenheit hat nicht den Kanon hervorgebracht, sondern der Kanon hat die Christenheit entstehen lassen. 

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