Kritische Stellungnahme zu den Solis - Solus Christus

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Das für einen Christen nur eben der Christus relevant sein sollte scheint irgendwo selbstverständlich zu sein. Aber für viele eben nicht. 

Die Frage die sich hier stellt ist: Warum musste man das überhaupt betonen und kann man das auch überbetonen? 

In der Reformation war einer der Punkte, die der Kirche angekreidet wurden, die Heiligenverehrung. Warum sollte es eben nicht ausreichen nur Christus zu haben? Die Katholiken argumentierten mit dem Dienst der Heiligen und der heiligen Mutter Maria. Ohne ihre Fürsprache gibt es für uns keine Errettung. Sie ignorieren aber folgenden Vers, der exemplarisch für viele andere ähnliche Verse steht: 

Denn es ist „ein" Gott und „ein" Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung, dass dies zu seiner Zeit gepredigt werde.

1 Timotheus 2, 5-6 

Wir brauchen keine Menschen die uns dem Vater vermitteln, denn wir haben einen Menschen der es getan hat und ein "besserer Hoherpriester" ist, wie es der Hebräerbrief beschreibt. Nur durch den Mittlerdienst von Jesus kann wahre Rechtfertigung passieren. 

Wo kann man hier nun Kritik ausüben? Theologisch, gar nicht. Eher in der praktischen Anwendung des Ganzen. Man hat sich mit der Zeit so auf Christus am Kreuz konzentriert, dass man alle anderen Sachen komplett ignoriert hat. Denn für unsere Rechtfertigung ist nicht nur das Kreuz wichtig. Es ist "Allein Christus" nicht "allein Christus am Kreuz".  Jesus tat viel mehr als nur für uns zu sterben. Jesus wurde Mensch. Jesus lebte mir als ein Vorbild. Jesus litt für mich. Jesus starb für mich. Jesus stand als Erstgeborener unter den Toten wieder auf und besiegte den Tod für mich. Jesus sandte den Heiligen Geist für mich. Jesus stieg in den Himmel auf und Jesus durchzieht jetzt gerade den Mittlerdienst als himmlischer Hoherpriester für mich. Jesus Christus wird wiederkommen für mich und mir ewiges Leben schenken. 

Durch den Einzug der Historisch-Kritischen Methode in der alles übernatürliche die Echtheit abgesprochen wird, blieb nur noch Jesus am Kreuz über. Und das meine lieben Freunde der Reformation, ist gegen dem reformatorischen Gedankengut. 

"Solus Christus" hat auch ein praktisches Problem gehabt für Luther. Denn damit legte er das Prinzip "was Christum treibet" als Schlüssel der Bibelauslegung. Somit passte ihm einige Bibeltexte nicht, die für ihn nicht "Christozentriert" genug gewesen sind. Hier fallen dann Esther, Jakobus und die Offenbarung mit rein. Somit geht Luther gegen das Hauseigene Sola Scriptura Prinzip.  

Fragen? Fragen!Where stories live. Discover now