Kapitel 17) Was hat er zu sagen...?

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Jays Sicht...

Völlig perplex starre ich Mike an. Er will seine Aussage korrigieren? Warum? Was hat er zu sagen? Wieso jetzt? „Na schön, Mr. Johnson, Sie wollen ihre Aussage korrigieren. Bitte, wir hören Ihnen zu." Mikes Fesseln werden vom Boden gelöst. Zu unserer Sicherheit wurden Mike und Aiden mit Ketten an den Hand- und Fußfesseln an Boden und Tisch festgebunden. Zwei Wärter packen Mike links und rechts und führen ihn zum Zeugenstand. Als er an mir und Angel vorbeigeht, wirft er mir einen so bösartigen und hasserfüllten Blick, dass mir das Blut in den Adern gefriert und ich mich auf meinem Stuhl weiter nach hinten drücke. Natürlich bemerkt er meine Angst, weshalb er mich diabolisch angrinst.

Dann wendet er seinen Blick allerdings ab und einen kurzen Moment später, setzt er sich auch schon auf den Stuhl neben dem Richter. „Baby, was soll das?" Man kann deutlich Aidens Verwirrung hören. Aber Mike antwortet ihm nicht, sondern schaut einfach stumm nach vorne und damit genau in unsere Richtung.

Eigentlich will ich ihm nicht schon wieder meine Angst zeigen, aber ich habe verdammt nochmal eine scheiß Angst vor diesem Kerl. Deshalb kann ich nicht anders, als den Blick abzuwenden und stattdessen auf meine Hände zu gucken.

„Ich möchte wie gesagt meine Aussage korrigieren. Aiden und ich haben am Anfang behauptet, dass ich weder an den Morden vor unseren Festnahmen noch an dem Mord an Laurin beteiligt war. Das war gelogen. Alles, was Tom Bell ausgesagt hat, stimmt. Bevor ich Aiden vor Jahren kennenlernte, war ich ein Teenager, welcher der Welt und dem System scheiß egal war. Meine Mutter wollte mich nicht und haute ab, als ich noch ein Baby war. Mein Erzeuger fand es mein ganzes Leben lang total witzig, mich zu verprügeln. Für jeden Scheiß bekam ich seine Wut zu spüren. Egal, ob ich morgens fünf Minuten zu spät aufstand, ob ich zu laut duschte, oder ihm nicht rechtzeitig Essen machte, dieser elende Alki hat keine Gelegenheit ausgelassen, um mich zu verkloppen.
Die Lehrer sahen es, aber es war ihnen egal. Und wenn doch mal jemand die Behörden kontaktierte, ließ mein Erzeuger Geld fließen und die Wichser gingen wieder. Weil mein Alter es nicht nötig hatte, mir vernünftige Klamotten zu kaufen, war ich die Lachnummer und das Opfer in der ganzen Schule. Sie ließen ebenfalls keine Gelegenheit aus, um mich zu verprügeln. Jeden Tag ließ ich es über mich ergehen und fing irgendwann an, die Menschheit zu hassen. Ich schwor mir bei jedem Schlag, dass ich mich eines Tages an der verfickten Welt rächen würde. Schwor mir, Menschen nur noch so zu behandeln, wie sie mich behandelten. Unschuldige gibt es auf der Welt nicht. Ihr ach so tollen Menschen seid alle gleich.
Als ich dann Aiden kennenlernte, war er der einzige Mensch, für den ich diesen Hass nicht spürte. Er hatte Spaß daran Menschen wehzutun und ich wollte genau das. MENSCHEN WEHTUN! Er besorgte mir irgendwann mein erstes Opfer. Er war gerade zwölf und sein Name war Brian. Ich bekomme heute noch Herzklopfen vor Freude, wenn ich daran denke, wie er mich angefleht hat, ihm nichts zu tun. Und ich erinnere mich noch sehr gut an seine geilen Schmerzensschreie, als ich ihn wild gevögelt habe. Es war geil! Aber noch geiler war es, ihn aufzuschlitzen. Zu sehen, wie das Leben die Körper verlässt, ist so unfassbar geil, dass ich mich gerne daran zurückerinnere. Ab diesem Tag haben wir immer wieder zusammen gejagt, gevögelt und getötet. Oft hat aber auch jeder für sich eigene Opfer geholt und dann gespielt. Auch während ich mit Jay Harper und später mit seiner Schwester zusammen war, habe ich weitergemacht. Manchmal hatte ich sogar gerade ein Opfer im Keller, während Emily Harper zugedröhnt im Bett lag."

Bei seinen Worten wird mir sofort schlecht. Trotzdem strenge ich mich an, um Mike weiter zuhören zu können.

„Dann musste Jay unbedingt alles kaputt machen und mich in den Knast bringen. Von dem Tag an schwor ich mir, dass ich ihn töten werde, wenn er rauskommt. Der Plan war, seine ganze Familie abzuschlachten, auch seine Junkie-Schwester und den Bastard, den ich ihr gemacht habe. Also tat ich im Gefängnis alles, um als vorbildlicher Häftling durchzugehen. Aber Aiden und ich hatten trotzdem auch da unseren Spaß. Entweder schnappten wir uns auch da wieder gemeinsam andere Kerle zum Foltern, oder wir suchten wieder jeder für sich. Dann kam Laurin Gray und ich wusste, dass mein Babe ihn für sich haben wollte, also ließ ich ihm das Vergnügen. Da er mir immer alles ganz detailliert erzählte, was er mit Laurin anstellte, war es, als wäre ich selbst dabei. Aber wir mussten ja aufpassen, da man mich nicht mit Aiden in Verbindung bringen sollte. Zum Glück hatten wir ja unseren Tommy."

Angels Complicated Lovestory - Der Kampf um Liebe geht weiter...!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt