Kapitel 54) Tag X...!

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Angels Sicht...

Mein Herz schlägt eindeutig viel zu schnell und ich habe Angst. Eric will mit uns reden? Was will er sagen? Dass es keine Chance mehr gibt und ich definitiv sterben werde? Sind meine Werte wieder schlechter geworden? Bin ich zu dünn für weitere Maßnahmen? Tausend Fragen schießen mir durch den Kopf. Wenn Eric nicht so langsam kommt, drehe ich noch durch.

Ich sehe mich um und alle sehen genauso ängstlich aus wie ich.

„Sonst hat er nichts zu euch gesagt?" Meine Mum ist, genau wie ich, wieder den Tränen nahe. „Nein, hat er nicht, aber wir müssen jetzt abwarten. Es ist bestimmt alles gut." „Woher willst du das wissen? Das kannst du nicht. Im Moment feiern wir nicht wirklich große Erfolge. Die Chancen stehen mehr als beschissen. Da wird er doch mit Sicherheit keine guten Nachrichten haben." Beinahe hilfesuchend klammere ich mich an Jay und fange an zu schluchzen.

„Hey, nicht weinen, mein kleiner Engel. Deine Mum hat Recht, wir müssen jetzt einfach abwarten, was Eric zu sagen hat. Mach dich nicht schon vorher verrückt."

Das ist wirklich leichter gesagt als getan. Wie soll ich bitte positiv denken? Wohin hat mich das bis jetzt gebracht? Was wenn der Hirntumor mich nur nicht umgebracht hat, um das der Leukämie zu überlassen?

Ich bin viel zu jung und ich will nicht sterben. Das darf einfach nicht passieren.

Am liebsten würde ich jetzt einfach weinend in Jays Armen zusammenbrechen, aber ich versuche irgendwie stark zu bleiben. Auch wenn ich nicht weiß, wofür überhaupt noch.

Mein Herz scheint stehenzubleiben, als es an der Tür klopft und Eric hereinkommt.

Ich versuche irgendwie in seinem Gesicht abzulesen, was er gleich sagen wird. Aber er hat ein absolutes Pokerface auf. Keine Chance, da etwas zu erkennen.

„Hallo Angel, Jay und natürlich alle anderen. Schön, dass Sie alle so schnell herkommen konnten."

„Sie sagten am Telefon, dass Sie dringend mit uns allen reden müssten und wir deshalb herkommen sollen. Nun sagen Sie uns bitte, was los ist. Gibt es Neuigkeiten?"

Natürlich ist Mum total aufgelöst und sie hat sichtlich Mühe ruhig zu bleiben und die Fassung zu bewahren.

„Ja, es gibt tatsächlich Neuigkeiten und deshalb wollte ich mit allen reden. Es sollten alle bei ihm sein, wenn er es erfährt."

Mir ist schlecht und ich habe das Gefühl zu ersticken. Ein Teil von mir bereitet sich gerade auf die schlimmste Nachricht vor, aber der andere Teil will das nicht hören.

Doch niemals hätte ich mit Erics nächsten Worten gerechnet.

„Es sind tatsächlich gute Neuigkeiten, denn wir haben einen Spender gefunden." Ich reiße meine Augen völlig geschockt auf und starre Eric an.

„Ihr habt einen Spender gefunden? Was bedeutet das? Ich...also...ich, ehm werde ich dann wieder gesund?"

„Natürlich kann bei der OP einiges schief gehen, du könntest wieder ins Koma fallen oder kollabieren, was bei deinem aktuellen Zustand wirklich ein sehr großes Problem wäre. Und auch wenn die OP gutgeht, müssen wir danach noch abwarten, wie dein Körper auf das neue Knochenmark reagiert. Er könnte es einfach abstoßen und das wäre ebenfalls ein Problem.
Aber wenn die OP gut ausgeht und dein Körper die Spende nicht abstößt, dann ja. Dann wirst du wieder gesund und kannst bald wieder in dein altes Leben zurück."

Seine Worte überwältigen mich gerade, weshalb ich einfach anfange zu weinen. Jay nimmt mich überglücklich in den Arm und ich drücke mich fest an ihn.

„Ich wusste, du schaffst es."

„Wann können Sie den Eingriff denn durchführen? Und was ist mit der Chemo? Hat sie eine Wirkung gezeigt?" Da meine Eltern ebenfalls zu überwältigt scheinen, um etwas zu sagen, übernimmt Dario das.

Angels Complicated Lovestory - Der Kampf um Liebe geht weiter...!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt