Angels Complicated Lovestory - Der Kampf um Liebe geht weiter...!

Kapitel 53) Wieder eine dramatische Wendung...!

Angels Sicht...

Vor ein paar Tagen hat die Chemo wieder gestartet und ich fühle mich wie ausgekotzt. Mein ganzer Körper fühlt sich an, als würde er unter Hochspannung stehen und einfach jeder Knochen und jeder Muskel scheinen zu schmerzen. Aufstehen und auch nur ein paar Schritte laufen ist seit zwei Tagen gar nicht mehr möglich, da ich es nicht schaffe, mich auf den Beinen zu halten. Versuche ich es, kippe ich sofort um. Da nach wie vor keine Getränke oder Lebensmittel drinbleiben, werde ich noch immer künstlich ernährt. Aber auch darauf reagiere ich teilweise negativ.

Seit ich hier im Krankenhaus bin, habe ich ganze zwölf Kilo abgenommen und wiege jetzt nur noch knapp fünfzig Kilo. Naja, zumindest wog ich das noch vor drei Tagen. Seitdem habe ich wahrscheinlich noch weiter abgenommen.

„Hallo Angel, ich wollte nochmal nach dir sehen und wir werden dich jetzt nochmal wiegen." Dass Eric reingekommen ist, habe ich gar nicht bemerkt. Zu beschäftigt war ich mit meinen Gedanken.

Jay sagt auch die ganze Zeit schon kein Wort. Ich merke ja auch, dass er die letzten Tage sehr still ist. Und es ist auf jeden Fall offensichtlich, dass er sich immer mehr Sorgen macht. Als Eric mir sagte, dass ich zwölf Kilo abgenommen habe, stand ihm der Schock förmlich ins Gesicht geschrieben. Klar, ich war vorher ja auch schon sehr schlank und bei meinem Gewicht, was ich vorher hatte, war klar, dass jedes Kilo, was ich abnehme, nicht unbedingt gut ist. Das ich von Natur aus sehr schlank bin, dafür kann ich nichts. Ich esse eigentlich immer wirklich sehr gut und viel. Eine Essstörung habe ich auch nicht und hatte ich auch nie. Es liegt wohl einfach an meinem Stoffwechsel, dass ich nie wirklich zunehme. Aber wenn ich irgendwann wieder gesund sein sollte, will ich auf jeden Fall mal mit Sport anfangen, um mich auch fit zu halten. Jay kann mir dabei wahrscheinlich super helfen.

Aber erstmal muss ich gesund werden, was hoffentlich passieren wird.

„Jay, kannst du kurz dabei helfen, Angel auf die Waage zu bekommen?" Es sind mit Eric noch zwei Schwestern reingekommen und die haben diese Sitzwaage dabei. Die ist am besten, da ich mich ja nicht wirklich hinstellen kann. Trotzdem ist es nicht gerade einfach für mich, jetzt vom Bett auf diesen Stuhl zu kommen. Eric und Jay halten mich beide so gut es geht fest, damit ich nicht allzu viel Kraft selbst aufbringen muss. Trotzdem merke ich sofort, wie meine Beine wegknicken, sobald ich stehe. Würden Jay und Eric mich nicht halten, würde ich mir jetzt wahrscheinlich alle Knochen brechen.

Irgendwann schaffen sie es aber, mich auf den Stuhl zu setzen. Da ich die ganze Zeit nur dieses OP-Hemd trage, ohne etwas darunter, zucke ich kurz zusammen, als mein nackter Hintern das kalte Leder des Stuhls berührt.

Aber danach konzentriere ich mich darauf, so still wie möglich zu sitzen, um das Ergebnis nicht zu verfälschen.

„Scheiße, das ist nicht gut. Erics Ton ist mehr als nur besorgt, beinahe panisch. „Was ist denn los?" „Du hast in den letzten drei Tagen nochmal fast vier Kilo abgenommen. Eigentlich kein Wunder, da du dich fast durchgehend nur erbrochen hast. Aber vier Kilo in drei Tagen ist eindeutig zu viel. Du darfst auf keinen Fall noch weiter abnehmen. Noch mehr abnehmen würde bedeuten, dass die nächsten Chemos dich noch stärker angreifen werden. Und ich kann nicht sagen, ob du das dann überstehen kannst."

Seine Worte lassen mich schlucken. Das darf doch echt nicht wahr sein. Wie soll ich es denn schaffen, dass ich nicht mehr abnehme?

Als könnte Eric meine Gedanken lesen, beantwortet er direkt meine Frage. „Wir werden dir ab jetzt eine andere Nahrung geben. Eine, die mehr Kalorien und auch eine gute Menge Zucker beinhaltet. Allerdings stehen wir immer noch vor dem Problem, dass wir schnellstens eine Knochenmarktransplantation durchführen müssen. Denn nur mit der können wir dich letztendlich heilen. Die Chemo ist aktuell eigentlich nur noch dafür da, um zu verhindern, dass die Leukämie weitervoranschreitet. Der einzige Weg ist also die Transplantation."