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Brenda Sicht~

Ich muss es tun!
Ich habe keine andere Wahl!

Die Tür wurde geöffnet.
Erst sah ich Thomas, den Mann, den-

Die Tür wurde noch ein Stück weiter aufgemacht.
In mein Sichtfeld kamen zu aller erst schwarze Stiefel, da ich mich nicht traute hinauf zu schauen.
Ich spürte wie sich Thomas neben mich stellte.
Aber das wollte ich nicht.

Automatisch ging ich ein paar Schritte zurück, dann hob ich meinen Kopf langsam an.
Schwarze Hose, Lederjacke, weißes Shirt.
Und dann.
Eisblaue Augen.
Sie bohrten sich in meine, bis in meine Seele.

Bleib stark!

Er sah immer noch so aus, wie vor ein paar Jahren. Seine Schwarzen Haare sind eventuell ein wenig länger, aber ansonsten ist er der gleiche Mason den ich kannte.

,,Hallo Brenda."

Ich zuckte kaum merklich zusammen.
Thomas hat es zum Glück nicht bemerkt, aber Mason hingegen schon.
Er kniff einen kurzen Moment seine Augen zusammen, bevor diese an mir hinunter wanderten.
Er musterte alles an mir, von Kopf bis Fuß.

In mir kam das Gefühl von Abschaum hoch, doch ich blieb stark.
Ich musste stark sein.

,,Mason. Wie geht es dir?"

Meine Gesichtszüge nahmen wieder das altbekannte Pokerface an.
Zeige ihnen keine Emotionen!

Im Augenwinkel sah ich, wie Thomas seine Augenbrauen zusammen zog und mich verwirrt beäugte.
Doch ich konnte nicht in seine Richtung blicken. Ich durfte nicht!

Mein Blick lag weiterhin auf dem Mann in der Lederjacke. Dieser fing leicht an zu grinsen, bevor er auf meine Frage antwortete.
,,Danke der Nachfrage. Mir geht es blendend."

Ich nickte als Antwort und zeigte mit den Daumen in Richtung Küche, hinter mir.
,,Lass uns setzten. Willst du etwas zu trinken?"

Meine Stimme verriet keine jeglichen Emotionen. Sie war ruhig.

Ohne auf Masons Antwort abzuwarten, drehte ich mich um und ging geradewegs auf den Küchenschrank zu. Ich nahm ein Glas heraus, danach bückte ich mich zu unseren Alkoholischen Getränken, und nahm aus diesem Schrank eine Flasche Bourbon.

Als ich wieder aufrecht stand, sah ich das Mason es sich schon gemütlich auf einen der Stühle gemacht hat. Thomas hingegen stand mit verschränkten Armen an der Wand gelehnt, und blickte mir skeptisch in die Augen.
Mal wieder versuchte er Emotionen in meinen Gesichtszügen zu finden, oder eine Antwort, darauf was das Ganze hier soll.
Aber ich blieb stark und wendete meine Aufmerksamkeit wieder dem sitzenden.

,,Hier. Bourbon. Den magst du doch noch, oder?"
Ich stellte die Flasche und das Glas vor ihm ab und schenkte ihm anschließend etwas ein.

Mason griff nach dem Glas und nippte an dem Bourbon.
,,Mhh. Ein 1978er. Einer der besten. Ich danke dir."
Wieder nickte ich zur Antwort und nahm gegenüber von ihm Platz.
Mein Blick huschte einen Moment wieder zu Thomas. Ich konnte lauter Fragezeichen in seinem Gesicht erkennen.

Wer kann es ihm auch verübeln.
Ich sitze hier mit meinem ex, der mich zu Sex gezwungen hat, und schenke ihm freundlich einen Bourbon ein.
Ich habe das dringende Bedürfnis ihm alles zu erzählen oder wenigstens meine Maske fallen zu lassen, damit er sehen kann, wie viel Angst ich habe.
Aber ich kann nicht.
Es geht nicht.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als mich Mason ansprach.
,,Also Brenda Liebes, wie wäre es wenn wir zu mir gehen. Dann können wir ein wenig Zweisamkeit genießen. Was hältst du davon?"

Ein Schauer lief meinen Rücken hinunter.
Er will alleine mit mir sein.
Ohne Thomas, der einschreiten würde, wenn Mason etwas tun würde, was ich nicht will.
Fuck!
Ich habe keine andere Wahl.
Komm schon Brenda, zeig deine Schauspielkünste.

Da ich immer noch nicht geantwortet habe, hob Mason seine Augenbrauen und funkelte mich an.
Er weiß, dass ich keine andere Wahl habe. Und dies zeigt er mir jetzt, da Thomas es nicht sehen kann, da er hinter ihm steht.

,,Gerne."
Ohne Thomas anzuschauen, erhob ich mich und lief in mein Zimmer um mich umzuziehen.

Zwei Sekunden später konnte ich schnelle Schritte hören. Meine Tür wurde geöffnet und Thomas trat herein. Er kam kurz vor mir zum Stehen.
,,Was soll das? Komm schon Brenda! Du musst mit mir reden, oder mir einen Hinweis geben."
Hinweis?!
Hinweis!
Ich muss ihm sagen was los ist, ohne das Mason davon erfährt.

,,Es ist ok, Thomas. Wir werden unseren ersten Abend mit Spaß verbringen."
Ich betonte die Worte 'unseren ersten Abend'.

Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, zog ich mir ein Hoodie über mein T-Shirt und verließ mit zu schnellen Schritten mein Zimmer, und dann die Wohnung. An der Tür wartete Mason und gemeinsam stiegen wir die Treppen hinab nach draußen.

The boy I trustedحيث تعيش القصص. اكتشف الآن