53. Kidnapped

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Dunkelheit. Ich spüre sie. Ich spüre jeden Funken von Bosheit. Genau in diesem Moment. Jemand packt mich am Hals. Ich versuche mich zu wehren aber schaffe es nicht. Die Macht ist zu stark. Zu stark das je einer sie besiegen könnte. Vor meinen Augen verschwimmt alles und die Welt wird schwarz. Ein einziger Lichtblick in der Dunkelheit ist zu erkennen. Ganz weit in der Ferne. Ohne zu überlegen renne ich los und bin auch schon fast da. Doch kurz vor dem Lichttor packt mich jemand an der Taille und zieht mich hoch. Weg von dem Licht.

Schweißgebadet erwache ich aus meinem Traum. Jedoch kann ich mich nicht bewegen und mein Mund ist mit einem alten Handtuch geknebelt. Mein ganzer Körper ist wie gelähmt und feste Schlingen halten mich fest. Ich versuche zu schreien und will Mattheo neben mir auf mich aufmerksam machen, aber es bringt nichts. Er schläft zu tief und hat seinen Rücken zu mir gedreht. Verzweifelt gucke ich durch den Raum und als mein Blick nach oben schweift, sehe ich ihn. Einen schwarzen Schatten, der auf mich hinab starrt.
»Es ist nur ein Traum Y/N.«
Versuche ich mich zu beruhigen, aber leider ist es das nicht.

Denn im nächsten Moment greift der Schatten auch schon nach mir und ich spüre zwei kalte Hände an meinem Körper. Ein Schauer läuft mir über den Rücken und ich zappele um Mattheo irgendwie aufzuwecken, aber er schläft zu fest. Außerdem ziehen sich die Fesseln um meinen ganzen Körper immer enger je mehr ich mich bewege. Die mysteriöse Person hebt mich hoch und ich schreie, aber kriege keinen Ton raus. Was ist mit mir? Auf einmal fühle ich einen leichten Picks in meinem Oberarm und kurze Zeit später, fallen meine Augenlider zu. Ich kämpfe dagegen an, aber trotzdem bekomme ich meine Augen nicht wieder auf. Und schon dreht sich alles und ich fühle nichts mehr.

(Zeitsprung)

Wo bin ich? Langsam öffne ich meine Augen und Lichtstrahlen treffen in mein Auge. Eine Weile brauche ich um meinen Blick scharf zu stellen, um mich umzusehen. Scheiße was ist passiert? Gefesselt sitze ich auf einem Stuhl mitten in einem dunklen kalten Raum. Die Wände sind kahl und grau und das einzige was in dem Zimmer steht, ist ein kleiner Holztisch auf dem Getränke und Essen stehen. Noch mehr Panik macht sich in mir breit und ich atme schneller. Mein Herz rast und ich versuche mich von dem Stuhl zu befreien, jedoch führt das nur dazu, dass er umkippt und ich samt Stuhl jetzt quer auf dem Boden liege. Shit. Wurde ich gerade entführt?

Plötzlich höre ich Schritte vor der schweren dunklen Holztüre, die näher kommen. Die Türklinke wird heruntergedrückt und ich halte die Luft an. Schwungvoll macht jemand die Türe auf und ich starre ihn nur an. Fuck. In diesem Moment weiß ich wer es ist.
„Dad?"
frage ich vorsichtig und schaue zu der Person hoch.
„Y/N. Wie kannst du es wagen?!"
ertönt die wütende Stimme meines Vaters.
„Wa- wa- was meinst du?"
Stammele ich vor mich hin und merke wie meine Augen etwas nass werden.
„Ich meine deine Beziehung zu diesem Abschaum. Du weißt ganz genau wer sein Vater ist"
redet er weiter. Mein Mund fällt auf und ich gucke ihn erschrocken an. Er weiß es.

Meine Familie arbeitet schon lange gegen die Riddle Familie. Über Generationen hat sich dieser Streit weiter aufgebaut und ist heute schon wie eine Feindschaft.
„Wer hat es dir gesagt?"
frage ich schon etwas zitternd. Mein Vater beginnt zu lachen und kniet sich zu mir herunter. Seine breiten Schultern versperren mir die Sicht und ich habe keine andere Wahl als ihm in seine hasserfüllten Augen zu blicken.
„Dein Bruder hat mich gestern angerufen und mir alles erzählt"
erklärt er mir. Dieser Wixxer. Er war wohl beleidigt nicht gewonnen zu haben. Und dann macht er direkt sowas. Ich wusste schon immer, dass man ihm nicht trauen kann.

„Du bist aber die Verräterin und nicht dein Bruder. Du kennst genau die Geschichte unserer Familien und trotzdem konntest du dich nicht beherrschen und bist diesem Stück Dreck verfallen."
Wütend schaue ich meinem Vater in die Augen. Er hat kein einzigen Funken Normalität in seinem Gesichtsausdruck und schon recht keine Gefühle. Keine Emotionen. Das einzige was ich erkennen kann ist, wie er mich wie ein Stück Dreck anschaut. Mein Vater hat, anders als ich, schwarze glatte Haare und einen leichten Bart. Heute hat er einen schwarzen Anzug an, den er immer trägt, wenn er ins Ministerium geht.

„Mach mich los"
Befehle ich ihm, aber daraufhin schmunzelt er nur.
„Ich glaube nicht, dass du dich gerade in der Position befindest zu bestimmen Schatz"
er streicht mir provokant eine Strähne aus dem Gesicht und ich spucke ihn an.
„Fass mich nicht an"
sage ich stur und er zieht seine Hand weg.
„Verstehst du es nicht?! Ich versuche dich vor ihm zu beschützen"
schreit mein Vater mich an und ich beginne zu weinen.
„Der einzige vor dem ich Schutz brauche bist du"
schreie ich zurück, während dicke Tränen über mein Gesicht rollen.
„Ich dachte du wärst schlauer Y/N"
meint er nur und wendet sich von mir ab.

„Weiß Mom, dass du das tust?"
„Lass deine Mutter da aus dem Spiel"
ermahnt er mich, aber ich lasse nicht locker.
„Also weiß sie es nicht"
beantworte ich mir selber die Frage und zerre hektisch an den Fesseln.
„Sie wird es auch nicht erfahren, denn du wirst hier bleiben, bis wir es erledigt haben"
„Was meinst du damit?"
mein Vater setzt sein provokantes Lächeln auf und macht die Türe hinter sich zu.

Bad Romance - Mattheo RiddleWhere stories live. Discover now