59. Cheat

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Ich trete in Pansys perfekt aufgeräumtes Zimmer ein und setze mich auf ihr Bett. Ich wünschte mein Zimmer würde jetzt auch so aussehen. Aber aus Verzweiflung habe ich vorher meine ganzen Kleider auf den Boden geworfen. Pansy setzt sich neben mich und ich erzähle ihr direkt mein Problem:
„Pansy ich habe kein gutes Kleid für den Ball, was mache ich jetzt?"
Pansy sieht relativ gechillt aus und sagt nur:
„Zieh eins von mir an. Ich habe genügend. Aber warum machst du dir schon über dein Outfit Gedanken? Jeder denkt doch gerade eher an seine Begleitung"
Pansy wackelt mit den Augenbrauen und ich lache.
„Hat Mattheo dich schon gefragt?"
„Nein und ich glaube, dass er es auch gar nicht machen wird. Mattheo ist nicht der Typ für sowas"
„Ach komm wenn er dich nicht fragt, frage du doch ihn"
ermuntert mich Pansy, aber ich bin etwas skeptisch.

„Ich weiß nicht mal, ob Mattheo da überhaupt hingeht"
„Er muss. Das ist eine Schulveranstaltung da darf niemand fehlen"
erklärt sie mir, aber ich bin immer noch nicht so ganz überzeugt.
„Aber jetzt mal anderes Thema. Wie ist er so im Bett? Man hört euch schließlich ziemlich oft"
ich werde etwas rot, als Pansy das sagt und streiche mir verlegen eine Strähne aus dem Gesicht.
„Mattheo ist ein Gott im Bett. Besser kann ich es nicht beschreiben. Kein Wunder, dass so viele Mädchen ihm sabbernd hinterherrennen"

Wir beide lachen und Pansy fragt noch:
„Und liebst du ihn?"
das war eine schwierige Frage, aber ich denke, dass ich sie richtig beantwortet habe.
„Ja, ich liebe diesen Wixxer. Und ich habe Angst. Angst davor verletzt zu werden"
erkläre ich ihr und bin dabei so offen wie schon lange nicht mehr. Pansy legt ihre Hand auf meine Schulter und sagt:
„Sage es ihm! In letzter Zeit hat sich Mattheo stark verändert. Und das wegen dir. Du scheinst für ihn echt was besonderes zu sein. Bemerkst du nicht seine eifersüchtigen Blicke, wenn du jemand anderen zu lange anstarrst?"
Ich überlege kurz und stehe dann auf.
„Gut dann frage ich ihn jetzt!"
sage ich entschlossen und winke Pansy noch zu, bevor ich hinter mir die Türe schließe.

Mit festen Schritten laufe ich Richtung des Zimmers von Mattheo. Ich renne schon fast um eine Ecke und pralle in eine Person. Perplex schaue ich auf und blicke in das zierliche Gesicht von Astoria Greengrass, die mich abwertend ansieht.
„Pass auf wo du hinrennst. Und auf Mattheo solltest du auch aufpassen"
sagt sie und ich frage sie:
„Warum sollte ich auf ihn aufpassen? Bei dir brauche ich mir ja keine Sorgen zu machen."
„Sei dir da mal nicht so sicher. Direkt als du weg warst, kam er zu mir und hat mich geküsst"
Kurz liegt mir ein ungutes Gefühl im Magen, aber Astoria kann man nicht vertrauen.
„das würde er nicht tuen"
stammle ich nur, aber sie zückt ihr Handy und sucht nach etwas in ihrer Galerie.

Nur wenige Sekunden später hält sie mit ihr Handy unter die Nase und lässt ein Video abspielen. Man sieht Mattheo, der deprimiert auf der Couch im Gemeinschaftsraum sitzt und in der Hand eine fast leere Wodka Flasche hält. Er hat dunkle Augenringe und seine Augen sind rot. Astoria läuft auf ihn zu, setzt sich auf seinen Schoß, nimmt sein Gesicht in die Hand und küsst ihn. Es sieht so aus, wie als würde Mattheo den Kuss erwidern und seine Hände auf ihre Wange legen. Das Video endet und ich stehe schockiert da. Wollte ich diesen Menschen gerade meine Liebe gestehen? Meine Augen werden feucht und ein Schmerz sticht in mein Herz. Ohne ein weiteres Wort mehr mit Astoria zu wechseln, sprinte ich an ihr vorbei in mein Zimmer.
„Übrigens ist er auch ziemlich gut im Bett"
Ruft sie mir noch hinterher, aber ich sage nichts mehr zurück. Ich schlage die Türe hinter mir zu und rutsche an meiner Wand herunter.

Tränen fließen mir über das ganze Gesicht und ich fühle mich so benutzt. Benutzt von einem wahnsinnig gutem Schauspieler, der mich dazu gebracht hat ihn zu lieben, nein noch schlimmer, ihn zu vergöttern. Benutzt von einem Menschen, der vorgab sich geändert zu haben. Ging es Mattheo doch nur um den Sex? Meine Augen hören nicht mehr auf zu weinen und die Tränen fallen neben mir auf den Boden. Laut schluchze ich und schlage aus voller Wut gegen die Wand. Wie konnte ich nur auf ihn reinfallen?

Plötzlich klopft jemand an und ich höre eine Stimme:
„Y/N alles in Ordnung? Kann ich reinkommen?"
Da ist er. Der Mensch, der mir mein Herz gebrochen hat. Der Mensch, den ich jetzt am wenigsten gerne sehen würde.
„Verpiss dich Mattheo"
schreie ich wobei meine Stimme bricht, sodass jeder raushören kann, dass ich weine.
„Was ist denn?"
höre ich ihn nochmal und schnell schließe ich die Türe ab.
„Tu nicht so, als ob du nicht wüsstest, was du getan hast"
rufe ich noch, bis ich Schritte höre. Schritte die immer leiser werden, bis sie ganz verschwinden. Als Mattheo weg ist, fange ich noch mehr an zu heulen und betrachte mich im Spiegel. War ich ihm nicht gut genug? Warum sie? Was hat Astoria Greengrass was ich nicht habe?

»Es liegt nicht an dir, sondern an ihm. Mach die Augen auf Y/N«
meldet sich meine innere Stimme und ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht. Sie hat recht. Ich muss besser sein. Besser als er. Besser als sie. Besser als alle anderen. Aber gerade ist mir eher nach heulen zumute, als nach eine Bad Bitch sein. Deswegen schmeiße ich mich auf mein Bett und vergrabe mein Gesicht in meinem Kissen, welches viel zu gut nach Mattheo riecht.

Bad Romance - Mattheo RiddleWhere stories live. Discover now