61. Wrong Partner

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Professor McGonagall beginnt die Stunde und erklärt uns erstmal die grundlegenden Schritte beim Tanzen. Aufmerksam versuche ich zuzuhören, aber mein Blick schweift immer wieder zu Mattheo, der den Tanzkurs wohl nicht so ernst nimmt. Als Professor McGonagall nun die Musik anmacht und jeder zu seinem Tanzpartner geht, beobachte ich Mattheo, welcher ratlos an der Seite steht und anscheinend niemanden hat. Lorenzo nimmt mich an der Hand und dreht mich zu ihm.
„Y/N, wenn du noch Gefühle für ihn hast, dann sage es. Ich habe keine Lust nur eine Ablenkung zu sein"
Aber genau das bist du. Trotzdem antworte ich mit:
„Nein, da ist nichts mehr"
Ich weiß genau, dass ich lüge. Alles ist eine Lüge.

Professor McGonagall gibt uns ein Signal und Lorenzo legt seine Hand auf meine Taille und die andere in meine Hand. Es fühlt sich falsch an. Aber ich brauche Ablenkung. Und so asozial es auch ist, ich muss es gerade tun. Einfach nur um die eifersüchtigen und wütenden Blicke von Mattheo auf mir zu spüren. Auf drei fangen alle an sich zu bewegen und ich bemühe mich sehr niemandem auf die Füße zu treten und schaffe es auch. Ein paar mal wirbelt mich Lorenzo im Saal herum, aber ich bin nur halb anwesend. Meine Gedanken sind nicht bei der Sache.

Nach einer Weile ruft McGonagall:
„Jetzt bitte den Partner wechseln"
Schnell löse ich mich von Lorenzo, um ihm nicht mehr länger in die Augen sehen zu müssen. Ich fühle mich schlecht. Ich benutze ihn. Ich blicke mich um und sehe, dass jeder schon einen Partner hat. McGonagall zeigt auf mich und sagt:
„Ms Conners tanzen Sie doch bitte mit Mr Riddle"
Ich will gerade etwas dagegen einwenden, als ich einen warmen Atem hinter mir auf meiner Haut spüre und mich umdrehe. Da steht er. Mattheo Riddle.

Er hält mir seine Hand hin und ich nehme sie an, funkele ihn aber finster an. In meinem Blick liegt pure Wut und das ist auch das einzige, was ich neben ein bisschen Trauer auch empfinde. Die Musik ertönt erneut und Mattheo legt zögerlich seine Hand an meine Taille. Ich platziere meine Hand um seinen Nacken und schaue ihm ins Gesicht. Das einzige was Mattheo macht, ist mich anstarren. Ich verliere mich in seinen tiefen Augen, aber erwische mich dabei und schaue wieder weg. Schon bewegen wir uns zur Musik und ich bemerke sofort wie viel einfacher es mir fällt, mit Mattheo zu tanzen. Aber das ändert nichts daran, was er mir angetan hat.
„Y/N du musst mir glauben. Ich wollte das nicht"
raunt mir Mattheo zu, während wir tanzen.
„Es ändert nichts daran. Das erste was du gemacht hast als ich weg war, ist dass du getrunken und Astoria geküsst hast"

Mattheo wirbelt mich einmal in einer Drehung durch den Saal und zieht mich dann wieder eng zu ihm.
„Y/N Ich habe dich überall gesucht. Und aus Frust habe ich so viel getrunken, dass ich nicht mehr klar denken konnte"
Ich weiß echt nicht, was ich noch glauben soll. Und weil ich gerade so in Gedanken war, trete ich plötzlich auf Mattheos Fuß,der mich daraufhin nur etwas verlegen anlächelt. Ich verdrehe genervt die Augen und mache es noch einmal etwas stärker mit Absicht.

Mattheo wird wieder ernst, da Professor McGonagall und schon mustert.
„Halte dich einfach von mir fern"
flüstere ich und er entgegnet:
„Du weißt genau, dass ich das nicht kann"
„Überraschenderweise konntest du mir aber das Herz brechen"
sage ich nur und beende damit das Gespräch.

Die Musik stoppt und McGonagall beendet den Unterricht. Erleichtert renne ich schnell aus dem Saal, um nicht von Draco oder Pansy erwischt zu werden. Ich sprinte so lange, bis mich meine Beine nicht mehr tragen wollen und ich lehne mich an die kalte Wand der Kerker. Auf einmal spüre ich eine Hand auf meiner Schulter und ich drehe mich um. Lorenzo steht da und fragt:
„Hey ich weiß das kommt jetzt ein bisschen direkt, aber hättest du nicht mal Lust auf ein Date?"

Schon wieder macht sich das schlechte Gewissen in mir breit und ich antworte:
„Ähm- tut mir echt leid, aber ich muss mir erst nochmal darüber klar werden, was das mit Mattheo ist"
Lorenzo scheint enttäuscht und schaut mich lange an. Seine Augen scheinen mich zu durchbohren und in diesem Moment, frage ich mich, ob er meine Gedanken lesen kann.
„Was hat so ein Bastard getan um so ein hübsches Mädchen wie dich zu verdienen?"
Fragt Lorenzo, ohne eine Ahnung zu haben, was er damit angerichtet hat.

Denn plötzlich erkenne ich im Hintergrund Mattheo, der wohl alles mitgehört hat und ziemlich wütend aussieht. Kurz beuge ich mich vor zu Lorenzos Ohr und flüstere ihm dann zu:
„An deiner Stelle würde ich jetzt lieber rennen"
Ich lächle ihn süß an und drehe mich um, um zu gehen.

Ich versuche einen selbstbewussten Cat Walk hinzulegen und glaube zumindest, dass es mir auch ganz gut gelungen ist. Das Treffen mit Mattheo hat mich durcheinander gebracht. Den Plan ihn eifersüchtig zu machen hat ja am Anfang ganz gut geklappt, aber zum Schluss eher weniger gut. Aber einfach der Fakt, dass er die billigste Schulschlampe und dazu noch die hochnäsigste Bitch aus der ganzen Schule küssen und flachlegen musste, bringt mich schon wieder dazu wütend und gleichzeitig traurig zu werden.

Bevor mir wieder die Tränen kommen gehe ich schnell in mein Zimmer und setze mich erschöpft auf mein Bett. Lorenzo hat vielleicht recht. Mattheo hat mich nicht verdient. Und trotzdem heule ich ihm hinterher. Oder übertreibe ich? Er hat getrunken und war nicht bei Sinnen. Aber trotzdem. Wenn er mich wirklich lieben würde, hätte er es nicht getan.

Auf einmal durchbricht ein Klopfen an meiner Türe die Stille und ich rufe:
„Wer ist da?"
„Hier ist Pansy. Können wir reden?"
höre ich eine weibliche Stimme von draußen. Etwas leiser sage ich:
„Na gut komm rein"
Sie drückt die Türklingel herunter und kommt mit einem besorgten Gesichtsausdruck herein. Pansy setzt sich neben mich auf das Bett und wischt mir eine Träne aus dem Gesicht.

Bad Romance - Mattheo RiddleWhere stories live. Discover now