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Mit ihren ekligen Fettfingern öffnete die kleine Frau eine Tür, hinter welcher sich ein schönes Schlafzimmer mit einem alten Bett erstreckte.
Die Fenster waren riesig und durch sie wurde das Zimmer mit Mondlicht beleuchtet.
Außer einem großen Schrank, einem Tisch und ein paar Kommoden gab es allerdings nix Sehenswertes mehr.

Die Frau öffnete die Tür soweit das sie Taddl, welcher zum Fenster lief, gut in dem kleinen Spiegel an der Tür sehen konnte.
„Und? Siehste was im Spiegel?", fragte ihr Mann neugierig. „Hmmm.."

„Was tun sie denn bitte da?", fragte Taddl und setzte sich auf die große Fensterbank.
Beide erschraken und drehten sich zu ihm.
„Ehm.. Dreckfleck. In einem sauberen Spiegel kann man alles viel besser sehen."
Das war für Taddl absolut lächerlich. Die waren teilweise schlimmer als seine Eltern und das mochte schon was heißen. Er musste die Gelegenheit einfach nutzen.
„Haben sie öfters Leute, die sich nicht spiegeln..?", fragte er frech.
„Nein!" kam es gleichzeitig von beiden zurück und man konnte ihnen ansehen wie unangenehm es für sie war.

Da es schon so spät war entschieden Ts Eltern für heute schlafen zu gehen. Auch die merkwürdigen Gastgeber gingen zu Bett.
Und tatsächlich war in diesem ach so gruseligen Schloss überhaupt nichts aufregendes mehr los weshalb Taddl entschied sich ebenfalls hinzulegen.
Der Schein der Kerzen durchleuchtete sein Zimmer nur wenig. Weniger als der Mond jedenfalls.
Und in dem Dämmern und dem Rauschen des Windes schlief er bald ein.

Doch sein Schlaf war nur von kurzer Dauer. Ein paar Minuten später wurde er von einem hellen Licht aus dem Schlaf gerissen. Es kreuzte seinen Blick nur kurz und verschwand dann wieder.
Taddl war jedoch ein viel zu neugieriger Mensch um das auf sich sitzen zu lassen, weswegen er sich auf den Rücken rollte und zu dem großen Fenster schlurfte.
Mit einem Gähnen und danach folgendem Strecken öffnete er das alte Ding und schaute auf die Burg und dem Wald hinter ihr hinab.
Nichts weiter Außergewöhnliches bis ihn das Licht wieder die Sicht abschnitt.
Er musste sich kurz ducken um dann wieder hinaus sehen zu können.
Jetzt erkannte er wo das Licht herkam und auch was vor ihm weglief...

Es war ein Mensch mit weißen Haaren und schwarzen Sachen. Von der Weite konnte Taddl nicht erkennen um welches Geschlecht es sich handelte noch in welchem Alter er oder sie sich befand. Ihm war nur eines klar.
Es musste ein Vampir sein.
Wer sonst würde für so einem grellen Licht fliehen? Wer sonst würde ohne Anstrengung einfach so auf einem Dach sitzen, keinen Anschein machen hochgeklettert zu sein.
Bei seiner Recherche für Streiche und dergleichen hatte er viel über Vampire gelernt aber niemals an sie geglaubt.

bloodsuckerWhere stories live. Discover now