11.

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„Und jetzt fliegen wir!", rief Simon freudig und flog mit T an der Hand hinaus in den Nachthimmel.
Doch nach zwei Metern wurde er gestoppt. Panisch hielt der Größere sich an dem Vorhang fest.
Für einen Nichtflieger war der Anblick dieser riesigen Burg unter seinen Füßen nicht gerade befriedigend.
„Ich.. Ich bin nicht sicher ob ich das kann.", zitterte er.
„Na dann bleibst du halt hier.. Du bist schließlich nur ein Sterblicher."
Verächtlich ließ Simon ihn los und er schlitterte an dem Vorhang zurück ins Zimmer.
„Kommt gar nicht in Frage, Vampir! Ich komme mit dir.", sagte er entschlossen was Simon gefiel.
„Gut. Dann fangen wir mit einem kleinen Schritt an."
Er hielt ihm die Hand hin und zögernd griff Taddl sie. Schon waren sie wieder in der Luft und schwebten wie kleine Glühwürmchen herum.
Ohne Vorwarnung flog Simon nach unten und zog Taddl mit sich. Dieser schrie wie am Spieß und wenn sie hier Nachbarn hätten, hätten diese wohl gedacht jemand wird abgestochen.

„Und jetzt wieder hoch!", freute der Blasse sich und zog Taddl mit sich, über die Burgtürme.
„Ich dachte Vampire schweben.."
Aus dem Sterblichen kam nur ein murmeln, ihm war immer noch sehr schlecht. Kein Wunder, oder?
„Schweben ist langweilig.. komm schon."
Simon setzte ihn auf einer Dachkante ab und blickte ihn mit einem erwartungsvollen Blick an.
„Okay, ich muss dadurch.. ich meine, das schlimmste was passieren kann ist ja..."
„Du fällst einfach ein paar 100 Meter. Schluss jetzt. Wir fliegen."
Entschlossen sprang Simon von dem Dach und es wirkte als wäre immer noch Boden unter seinen Füßen.
Die enorme Höhe schien ihm überhaupt nichts aus zu machen.
Taddl hielt sich nur improvisatorisch an ihm fest bis..

...bis Simon irgendwas im Hof zu sehen schien und schnurstracks nach unten zu der Hausmauer flog.
Unbedacht das Taddl überhaupt existierte hatte er ihn in der Furcht losgelassen.
Der Sterbliche fiel und wäre wohl hart auf dem Boden aufgekommen, hätte er sich nicht noch rechtzeitig an Simons Füßen fest gehalten.
Der Blutsauger wurde zwar ein paar Meter mit runter gerissen, fing sich aber schnell wieder und schaute weiter neugierig in den Innenhof.

„Ehm.. hallo? Schon deinen Nichtflieger Freund vergessen?"
„Huch..", nuschelte er undeutlich und nicht wirklich interessiert.
„Du hast mich fallen gelassen!", protestierte er weiter.
„Taddl sei ruhig. Da sind zwei Vampirjäger.. Die Spielstunde ist vorbei. Du musst schnell zurück!", flehte er nun schon fast und setzte Taddl auf eine Fensterüberdachung.
Der Angesprochene starrte ihn nur empört an. „Vergiss es gleich wieder. Ich muss überhaupt nichts. Ich fliege mit dir."
„Du hast doch gar keinen Plan!", schrie Simon ihn jetzt schon fast an, auch, wenn er gerade noch gesagt hatte Taddl soll ruhig sein..
Naja, Vampire waren nunmal etwas eitel.
„Ich weiß wo wir suchen müssen. Hängt ihr nicht immer in Gräbern und Gruften ab?"
Der Vampirjunge verschränkte die Arme vor der Brust und drehte sich an der Luft weg, als hätte er Boden unter den Füßen.
„Ihr Sterblichen.. voller Vorurteile.. aber.. ehrlich gesagt das ist so."

bloodsuckerWhere stories live. Discover now