18.

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Am Horizont konnte man schon schwaches rot ausmache, weshalb Simon hinunter zu einem kleinen Gartenhaus flog.
„Du bleibst hier und schläfst ein bisschen. Ich reise weiter."
Nachdenklich öffnete der Blasse die Tür des Häuschens und schaute mit tiefroten Augen zurück zu Taddl.
„Ich habe vollkommen versagt.."
Der Sterbliche kam ihm etwas näher, nahm sein Gesicht vorsichtig zwischen seine Hände damit das dünne und traurige Vampirgesicht ihn anschauen musste.
„Wie lange bist du schon 16?", fragte er ihn sanft und strich über seine eiskalte, weiße Wange.
„Schon seit 300 Jahren.."
„Und wieso verhältst du dich dann wie ein Baby? Die haben bis jetzt noch nichts gewonnen und das bleibt auch so! Beschreib mir lieber, wie ich zu euren Katakomben komme."
Der Vampir begann etwas zu schmunzeln, was Taddl beruhigte.
„Folg der Straße, du kannst es nicht verpassen. Ein Nest voll mit toten Leuten."
„Daran beginne ich mich zu gewöhnen. Du gehst jetzt aus der Sonne."

Etwas unbeholfen legte Simon seine dünnen Arme um Taddls Körper und dieser ging davon aus, das er ihn umarmen wollte. Außerdem davon das Vampire das wohl nicht so oft taten, denn so sah das echt lächerlich aus.
Grinsend zog er den kleinen an sich und streichelte über seinen Rücken.
„Wir sehen uns heute Nacht, bitte sei sehr vorsichtig.."

Im Nu brach der Tag an und Taddl rannte, beziehungsweise joggte lässig neben der Landstraße her.
Da er nicht so sportlich war war es schon überraschend für ihn das er die ganze Strecke durchhielt, doch er hatte ja auch einen süßen Antrieb im Gewissen.

Ein paar Autos weiter entdeckte er das der Vampirjäger. Das war seine Gelegenheit.
Vorsichtig schlich er zu dem Auto, welches dank eines Staues sehr langsam fuhr und setzte sich hinten auf eine Abstellfläche.
Bald schon kam eine Abkürzung und sie fuhren recht schnell, was Taddl aber nichts ausmachte. Er war jetzt gewohnt schnell vorwärts zu kommen. Zu fliegen.

Die Katakomben konnte man, wie der Vampir es gesagt hatte, wirklich nicht übersehen.

„Den Vampir will ich sehen der hier durch kommt.", murmelte Andy
„Ich nicht..", entgegnete Nick.
Taddl versuchte etwas vor dem Auto durch zu schauen.
Der Eingang war mit einem dicken Stahlnetz zu geschraubt.
„Und jetzt zurück zur Werkstatt, Nick.", hörte er Andy befehlen.
„Sind wir fertig hier?"
„Oh nein, es muss noch ein Vampir da drin sein. Ich brauch noch meine Armbrust, mein Knoblauchgewehr und die Bombe..."
Er konnte es nicht gut genug sehen aber er war sich sicher das Andy grinste.
Bevor die zwei wieder losfahren konnten sprang Taddl ab und wartete.
Er wartete ab bis er nicht mehr in Sichtweite war und lief dann schnell zu dem Eingang, der vernetzt wurde.
„Hey! Bruder von Simon? Ich bin ein Freund, Taddl! Hey, hört mich jemand?!"
Verzweifelt drehte er sich, ließ sich an dem Stahl hinab schleifen und schaute in den Himmel auf.
Erst jetzt fiel ihm wirklich auf, das es schon fast wieder dunkel war.
Er war wirklich so lange gerannt und ist so lange mit gefahren.
Bald musste er auftauchen.
Er, sein kleiner Vampir.

bloodsuckerWhere stories live. Discover now