17.

139 21 1
                                    

Am Nachthimmel waren zwei Gestalten zu erkennen. Sie flogen eilig in Richtung eines großen Sees, welcher abgelegen im Wald lag.
Und nach den nächsten paar Metern entdeckten sie ihn.
Taddl schwamm da mitten im Wasser und gab nach. Seine Kräfte waren wohl ausgelastet.
Die beiden Vampire schwebten so schnell es ihnen möglich war zu ihm hinter, schnappten sich jeder einen Arm und zogen ihn mit sich in die Dunkelheit.
Für Außenstehende würde das aussehen als hätten zwei Monster sich ihr Essen geschnappt aber für sie..
Für sie war es Rettung von einem Freund.

Behutsam flogen die beiden wieder zur Burg, in welcher Taddl „Urlaub" machen wollte.
Auf dem kompletten Weg hin zitterte der Junge, seine Sachen waren durchnässt und durch die schnelle Bewegung und den Wind der Nacht wieder ganz kalt.
„Dir ist kalt.", bemerkte Ava. „Wir gehen jetzt in den Zimmer und besorgen dir trockene Sachen."
Simon verdrehte die Augen. „Überhaupt nicht nötig." Er nahm Taddls Hand und drehte ihn schnell im Kreis wobei er bis aufs letzte trocknete.
Darüber rümpfte Ava nur beleidigt die Nase.
Die Kinder ließen sich auf einem der Dächer nieder und schauten sich um.

Zwei Männer, mittelgroß und gut gebaut stiegen in ein kleines Auto ein und fuhren mit den Worten: „Ich verschwende keine halbe Minute mehr an diese halben Portionen!"
Simons Blick wurde besorgt, was Taddl noch fast nie so gesehen hatte.
„Jetzt jagen sie meinen Bruder.."
„Bruder?", fragte Taddl verwirrt.
„Ja, er ist nicht mit uns geflüchtet, er war zu schwach und ist in unserem alten Unterschlupf geblieben.. hab ich dir das nicht erzählt?"
„Nein! Anscheinend hast du mir so einiges nicht erzählt..", meckerte der Sterbliche etwas genervt.
Doch Simon bemerkte das nicht mal. Er war nicht verbunden mit menschlichen Gefühlen.

„Ava, du musst zurück zu unseren Eltern fliegen. Ihnen sagen das wir in Sicherheit sind, wo wir hin gehen. T kommt mit mir und wir erledigen diese Vampirjäger, ein für alle Male."
Das junge Mädchen, welches noch fast kindlich wirkte, drehte sich nur weg.
„Ava, bitte, hör zu, einmal in unserem Leben ohne Diskussion!"
„Na gut, ich fliege zurück. Aber nächstes mal, werde ich die Heldin sein..", ging sie ihn entschlossen an, gab Taddl einen Kuss auf die Wange und verschwand wieder hinter der Burg, im Wald.

Simon nahm Taddl an die Hand und flog mit ihm los.
Er bemerkte nicht das dieser Trübsal blies, ging auch nicht darauf ein weswegen der Sterbliche es sowieso selbst vergaß.

„Sieh doch nur! Wir fliegen ja schneller als die Autos! Wir schaffen es früher zu eurer Gruft!", freute sich Taddl irgendwann und deutete auf die entfernte Landstraße. Doch Simon zeigte ihm keine Freude.
„Sonnenaufgang, T. Wir schaffen es nicht..."
„Das ist dein Problem, nicht meins."

bloodsuckerWhere stories live. Discover now