13.

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Ein wenig in der Angst, Simon würde nicht zurück kehren, saß Taddl auf dem eiskalten Dach und grübelte vor sich hin bis...

...bis Simon auf einmal wie aus dem nichts vor ihm stand.
„Dachtest du echt ich lass dich hier? Willst du meine Eltern kennenlernen?"
Taddls Mundwinkel formten sich zu einem Grinsen. „Haben sie ja gesagt?"
„Naja, auf jeden Fall nicht nein.."
Der Sterbliche nickte und nahm wie aus Instinkt Simis Hand, welcher ihn nach unten flog. „Ich hoffe die haben schon gegessen.."
„Was?", fragte der Vampir etwas verstört.
„Das war ein Witz!"
„Oh... haha.. das versteh ich nicht."

Ängstlich machte Taddl ein paar Schritte zurück. Er hatte Angst vor diesem riesigen Vampir, welcher ihn anfauchte.
„Hör auf, Dad. Du bist überhaupt nicht cool!", meckerte Simon ihn genervt an und nahm Taddl hinter sich.
„Cool?", fragte sein Dad und dem kleinen Vampir war bewusst das sein Vater dieses Wort nicht hören wollte. Er hatte etwas gegen Neues und fühlte sich immer am wohlsten wenn alles so blieb wie es war.
„Das ist also deine geheim Waffe? Dieser Zwergenkümmerling?"
Seine Mutter schaltete sich ein. „Er hat deinen Sohn gerettet.."

Taddl reichte der Dame die Hand. Obwohl sie die Mutter von dem Mädchen und Simon war sah sie kaum älter aus als er selbst.
Vampire brauchten keine Schönheitsoperationen um jung zu bleiben.
„Taddl oder T, wie es ihnen lieber ist."
Ihre Stimme war sehr ruhig und rau.
„Sehr angenehm..."
Und jetzt wurden ihre Augen noch röter als eh schon, fast so rot wie bei Simon letzte Nacht.
Sie leckte über ihren Eckzahn und kam Taddl etwas näher.
„Mutter!" Und damit hielt sie sich zurück.

Dann kam Taddl an dem Mädchen an, welches lilane Haare in einem Zopf und schaurig schöne Augen hatte.
„Ich bin Ava.. Simons Schwester. Du findest mich bestimmt nicht sehr hübsch..?"
Sie streckte ihre Hand aus und für einen winzigen Augenblick dachte Taddl es würde rosaner Rauch hinaus kommen. Doch es war sicher nur Einbildung. Als er wieder aufsah wirkte sie auf ihn noch viel schöner als eh schon.
„Doch du bist hübsch, sehr hübsch.. und wie!"

Simon wollte gerade einschalten als sein Vater ihn an der Schulter packte.
„Simon, du bist jung, unbedacht und töricht. Das ist verzeihlich. Aber wir vertrauen unser Leben sicher nicht den Sterblichen an."
Protestierend stellte er sich vor ‚den Sterblichen', seinen Sterblichen.
„Er ist mein Freund!"
Nun schaute sein Dad auf Taddl herab, der im Gegensatz zu ihm sehr klein wirkte.
„Du kannst vieles für meinen Sohn sein. Sein Frühstück. Sein Mittagessen.. aber, du wirst niemals sein Freund!"
Die beiden Kinder blickten sich an, beide mit mehr Schmerz in den Augen als es ihnen eigentlich lieb war.
„Entweder dieser sterbliche Freund oder deine Familie. Eins von beidem. Du hast die Wahl.."

Simon blickte wieder zu T, welcher ihn hoffend ansah, dann zu seiner Mom und Ava. Sein Ausdruck wurde etwas entschlossener und er nahm Taddls Hand in seine.
„Komm.."
Der Sterbliche ging still mit ihm und war anscheinend der einzige im Raum der bemerkte das Simon nicht nur gleichgültig sondern auch traurig war.

bloodsuckerHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin