𝟎𝟓|𝐧𝐲𝐤𝐭𝐨𝐬

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K A P I T E L 5

„Moin Atlas" durchbrach jemand die Stille und ich sah auf. Vor uns standen sowohl Adam als auch Eric, welche lässig gegen die Tür gelehnt standen. „Kann ich Euch helfen Jungs?" fragte er besorgt. Sie schüttelten den Kopf. „Wir sind hier für die Chica." Meinte Adam und nickte mit dem Kopf in meine Richtung. Atlas verdrehte die Augen und krächzte etwas wie ‚Teenagers' vor sich hin. „Hast du Lust das Territorium etwas zu erkunden und die Füße zu vertreten?" fragte Eric und ich nickte hastig. Endlich aus dieser Zelle raus. „Seid aber vorsichtig mit Ihr, June ist noch sehr schwach auf den Beinen und lasst sie keinesfalls aus den Augen!" befahl Atlas fürsorglich und die Jungs salutieren.

Atlas griff in einen Schrank neben meinem Bett und reichte mir Kleidung und ein paar feste Winterstiefel. „Killian hat gestern Abend noch eine Wölfin gebeten für dich einzukaufen." Verwundert schaute ich ihn an und er zuckte bloß mit den Schultern. „Seid ihr immer so nett zu euren Eindringlingen?" fragte ich Adam, als ich angezogen aus der Krankenzimmertür spazierte. „Wenn sie ungefährlich und verletzt sind, dann ja." Meinte Eric von meiner anderen Seite und reichte mir ein Sandwich. Ich hauchte ein ‚Danke' und bis genüsslich hinein. Es war ein Sandwich mit Schinken. Ich wusste nicht, wann ich das letzte Mal Schinken gegessen hatte. Schinken war schließlich teuer. Im Waisenhaus sicherlich nicht, sie hatten nicht einmal genug warmes Wasser für uns alle gehabt, geschweige denn warmes Essen.

Ich erinnerte mich an die trübseligen tage an welchen ich meine Portion Kartoffelsalat mit Zoe teilen musste und an das Gefühl von Hunger das darauffolgte. Wenn Danni nicht gewesen wäre, wäre ich und viele anderen Mädchen nicht mehr hier, das stand fest. Wenn ich irgendwann zurückkehren sollte, werde ich ihnen Schinken mitbringen und Käse und frische Milch und weiche Brötchen...

„Den Krankenhausflügel kennst du ja schon." Durchbrauch Adam die Stille. Ich nickte. „Hier im Rudelhaus findest du nur noch vereinzelte Schlafzimmer, eine Küche und das Zimmer des Alphas." „Wofür sind die vereinzelten Zimmer?" fragte ich und versuchte mein bestes mit den beiden Wolfmännern Schritt zu halten. „Für die Angehörigen der Erkrankten aus dem Krankenhaustrakt. Das kann mal die Mutter sein oder der Partner..." Adam machte eine fortführende Handbewegung.

Eric öffnete eine große Holztür und kalter Herbstwind wehte mir entgegen. Um uns herum standen zahlreiche Häuser, welche unterschiedlich nicht sein konnten. Eins war groß das nächste war klein. Das eine war altmodisch aus Holz und das nächste mit großen Glasfenstern bestückt. Und im Zentrum waren wir, das Rudelhaus. „Rechts sind die Trainingsplätze. Schickes Ding muss ich zugeben. Mit Sicherheit mein Lieblingsplatz hier." Meinte Eric lächelnd und stammte die Arme an die Hüfte. „Warte mal, wir fragen mal nach, ob Isa für dich Zeit hat. Sie ist auch ein Mensch und kümmert sich hier um die Kinderbetreuung." Sagte Adam und lief mit Eric im Gepäck in Richtung Walt Ende. Mir war diese plötzliche Stille auf einmal unangenehm.

Ich setzte mich auf eine Bank neben dem Eingang des Packhauses und beobachtete die Bäume und die Vögel um mich herum.

„June?" hörte ich eine geschockte und zumal empörte Stimme sagen. Als ich zu Ihr Blickte erkannte ich sofort ihre rote Haarpracht. Stacy Celeste Watson. Meine Überraschung hielt sich ehr in Grenzen. „Was machst du denn hier?" hörte ich sie zischen. Ich zuckte bloß mit den Schultern. Ich war noch zu müde, um mich mit jemanden wie Stacy anzulegen. Die Watsons gehören zu den reichen Menschen, die Elite der sterblichen, sozusagen. Und genauso behandelte sie auch ihr Umfeld, als wäre sie der Mittelpunkt der Erde.

„Antworte gefälligst in Worten Martin!" zischte sie und ich lächelte. Saint Martin war der Name unseres Waisenhauses gewesen. „Mir ist nicht danach." Mit hochrotem Kopf lief sie auf mich zu und streckte gefährlich nahe ihrem Zeigefinger in mein Gesicht. „Du solltest lieber von hier verschwinden, solange du noch kannst. Der Alpha und ich... wir stehen uns sehr nahe, wenn du verstehen solltest." Ein gefährliches Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als tanzte ein Gewisser Gedanke in ihrem Kopf herum, welchen sie amüsant fand.

„Mein Mate, ist ein sehr angesehener Werwolf hier Schätzchen" Ihr Lächeln wurde größer. „Du solltest besser gehen, bevor ich dir das Leben zur Hölle mache. Du müsstest wissen, dass ich nicht bluffe." Ich zuckte nur wiederholt mit den Schultern. „Ich habe keine Lust auf Ärger Stacy."

Sie lächelte noch einmal, bevor sie auf einmal wie am Spieß schrie. Geschockt wich ich zurück. Sie wälzte sich auf dem Boden und schrie um Hilfe. Was zum-?

Die Rudelhaustür wurde aufgerissen und ein ängstlicher Atlas stürzte nach draußen, dicht gefolgt von einem Selbstsicheren Alpha. Sofort riss die Schlange, Atlas in eine Stürmische Umarmung. „Sie hat mich angegriffen mein Schatz, ich habe Garnichts gemacht... bringt sie weg... weg von mir. Werft sie in den Kerker!"

Ich blieb vom Schock erstarrt auf der Bank sitzen. Atlas? Altas war Stacys Mate? 




𝐧𝐲𝐤𝐭𝐨𝐬Where stories live. Discover now