𝟐𝟖|𝐧𝐲𝐤𝐭𝐨𝐬

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K A P I T E L 28

j u n e

Das Blut pumpte durch meine Adern bei Tanjas Worten. „Das tut mir so leid.", hauchte ich. „Dir muss gar nichts leid tun Luna. Es ist okay für mich. Vielleicht habe ich irgendwann das Vergnügen und finde wo anders meine Liebe. Ich bin nur froh mit Lilly mein Schicksal nicht teilen zu müssen."

„Denkst du Lilly wird sich darauf freuen uns zu sehen?", fragte ich und stapelte die Kuchen Teller zusammen, als ich merkte das wir alle fertig waren. „Ich weiß das sie sich freuen wird dich zu sehen, June. Doch bei diesem Arzt bin ich mir nicht ganz so sicher. Ich befürchte das sie denkt zu kaputt zu sein, um geliebt zu werden. Sie musste eine Menge Dinge durchleben, die letzten Jahre und ich glaube das sie nie die Zeit gefunden hat diese zu verarbeiten. Sie war viel zu fokussiert darauf immer für andere da zu sein das sie sich selbst ganz außeracht gelassen hat.", erklärte Magda.

„Was ist ihr widerfahren?", fragte mein Mate todesernst und lehnte sich etwas in meine Richtung. Die Frau räusperte sich. „Sie wurde verkauft an einen Mann namens William Sander.", begann Tanja und sah mich abschätzig an. Dachte sie das ich das gesagte nicht verkraften konnte?

„Wurde sie von ihm misshandelt?", fragte ich hauchend und sah zu wie sie nickte. Ich unterband ein Schluchzen und krallte mich an Killians Hand fest. All die Hoffnung das ihr, insbesondere ihr, meiner Lilly, nichts getan wurde. Diese Illusion löste sich in Luft auf. „Sie ist eine brillante Schauspielerin June. welche mit einem kurzen Lächeln all ihre Narben verstecken kann. Selbst wir kennen nicht ihre ganze Geschichte, aber es muss wehgetan haben, soviel stand fest."

„Ich kann euch versprechen, dass Atlas gut auf sie achten wird. Er ist einer der liebevollsten und nachsichtigsten Menschen, die ich kenne.", versprach Killian und schenkte den Frauen ein vertrauenswürdiges Lächeln.

„Ihr solltest Euch auf dem Weg machen zur Krankenstation, wenn ihr sie noch treffen wollt. In letzter Zeit hat sie viel am Hut und ist nie lange an einem Ort.", sagte Tanja und legte mir eine Hand auf den Oberarm.

Ich nickte und bedankte mich bei ihr. Killian legte mir einen Arm um die Schulte und verließ mit mir das Haus. „Ach ja, und Magda-", hörte ich Killian beginnen. „Wir belieben in Kontakt."

Als wir etwas weiter durch den Walt liefen, weit genug das uns niemand hören konnte, fand ich meine Worte wieder. „Wirst du Magdas Sohn ins Rudel aufnehmen?", fragte ich und spielte erneut mit seinen Fingern. Er schenkte mir ein müdes Lächeln. „Ich werde mein Bestes versuchen, dass alle Kinder ein sicheres Rudel abbekommen. Das schwöre ich dir meine June. Atlas und ich haben auf dem gesamten Kontinent Kontakte die wir fließen lassen werden, das kannst du mir glauben.", versprach her.

Der Wald war ruhig, nur die Vögel und das Knirschen der Blätter waren zu hören.

„Denkst du das wir alle Mädchen finden werden? fragte ich nach einer Weile der Stille. Killian legte seine Stirn in Falten und denkt nach. „Ich hoffe es. Aber der Weg ist lang. Ein Marathon. Wir sollten nicht unsere ganze Kraft zu Beginn verwenden, sonst sind wir am Ende zu erschöpft, um durchs Ziel zu kommen. Wir müssen das ganze bedacht angehen June." Erklärte er und wischte mir eine Haarsträhne aus der Stirn.

Das Krankenhaus, wenn man die kleine Hütte so nennen konnte, sprühte nur so von Harmonie. Das Gebäude war hell und hatte breite Fenster. Alle Ärzte und Krankenpfleger, die uns freundlich anlächelten, als sie uns entgegen kamen trugen bunte, mit Tieren besetzte Arbeitskleidung. Auch die Wände waren mit Farbtupfern und Handabdrücken verziert. Unter diesen standen zahlreiche Namen.

Zweifelsfrei die Hände der befreiten Frauen und ihren Kindern. Dort in der Ecke in mint grüner Farbe erkannt ich die altbekannte Schreibschrift wieder, welche ich einst so oft gesehen habe. In geschwungenen Buchstaben stand dort Lilly.

Ohne zu zweifeln, legte ich meine Hand auf den Abdruck und strich über die getrocknete Farbe. Killians Hand bewegte sich auf meine Schulter und drückte aufmunternd zu.

„Kann ich ihnen helfen?", fragte eine freundliche, jedoch auch besorgte Stimme. Als ich mich umdrehte erkannte ich zuerst braune Augen. Sein Körper war schmal und in einen weißen Kittel gehüllt, einen starken Kontrast zu seiner dunklen Haut.

„ich bin June Fields, ich suche meine Schwester Lilly. Lilly Fields. Uns wurde gesagt sie wäre hier.", erklärte ich und streckte meine Hand zur Begrüßung aus. Der mir fremde Mann starrte mich für ein paar Sekunden an wie ein Auto und in mir wuchs die Nervosität. „Sagen sie bloß sie ist nicht hier. Wir sind bereits hin und her geschickt worden, und bei aller Liebe, langsam kann ich nicht mehr.", gestand ich und ließ meine ausgestreckte Hand sinken.

„Oh nein nein nein, das ist es nicht. Ich war schlussendlich nicht vorbetet sie hier zu treffen. Lilly ist im Wartezimmer, bis sie das Ergebnis von Josis Operation hat.", erklärte er und zeigte auf eine Tür hinter mir.

„Danke!" hauchte ich. Ein wenig zu euphorisch rannte ich in Richtung Lilly. Killian dicht hinter mir. Meine Turnschuhe quietschten auf dem glatten Asphalt.

Wie eine Wahnsinnige riss ich die Tür auf und fand dort den Menschen, denn ich schon so lange für verschwunden geglaubt habe. Aschbraunes Haar, grün blaue Augen und die vielen Sommersprossen.

„June?"

𝐧𝐲𝐤𝐭𝐨𝐬Where stories live. Discover now