𝟐𝟎|𝐧𝐲𝐤𝐭𝐨𝐬

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K A P I T E L 20

k i l l i a n

„Wieso hat sie Dir nicht früher etwas davon gesagt?", fragte ich und starrte auf meinen besten Freund, welcher aufgelöst auf dem Stuhl gegenüber von mir saß. „Gott, ich weiß es nicht. Vielleicht war sie sich noch nicht sicher, ob sie es behalten will, oder sie wollte mir erst Bescheid sagen, sobald es zu Hundertprozent sicher steht." Spekulierter er und ich seufzte. „Atlas, du bist Arzt. Wenn sie sichergehen wollte, hätte sie Dich mit einbeziehen müssen." Nach einer Weile der Stille schaute er auf.

„Alpha, ich möchte mich ab nächste Woche für die nächsten Monate beurlauben lassen, die Schwangerschaft meiner Mate hat für mich gerade oberste Priorität.", ich nickte. „Hast du das mit ihr schon besprochen, wie ihr das anstellt mit dem Sorgerecht?"

Er schüttelte den Kopf. „Ich werde Stacy nicht verlassen. Sie ist schwanger mit meinem Welpen Killian. Vielleicht ist das unsere Chance alles richtig zu biegen." Enttäuscht sah ich ihn an und kreuzte die Arme vor meiner Brust. „Das bezweifele ich Atlas." Er nickte niedergeschlagen. „Ich auch.", gestand er.

Wir schwiegen für eine Weile, bevor ich wieder das Wort ergriff. „Ich freue mich für dich mein Freund. Ein Kind ist was du dir schon lange gewünscht hast und eine zweite Chance mit deiner Mate. Aber wieso bist du dann hier?", nervös leckte er sich über die Lippen. „Stacy und ich haben immer verhüttet Killian. Sie meinte wir hätten es letztes Mal vergessen, doch das wäre mir aufgefallen. Ich..." er stoppte und legte die Hände an die Schläfe.

„Du denkst das deine Mate das Kind eines anderen in sich trägt!?", fragte ich vorsichtig und erhielt ein schluchzen von Atlas. „Nein, ich bin mir sicher, dass es so ist." Fluchte er und schlug mit der Faust auf den Tisch.
„Wieso konfrontierst du sie dann nicht?"

„Weil dieses Kind wahrscheinlich das Einzige ist, was ich jemals als Sohn oder Tochter betiteln kann. Ich werde nie wieder die Chance bekommen ein Vater zu sein. Fuck, selbst wenn sie mir gesagt hätte das sie von einem anderen Mann schwanger ist hätte ich es mit ihr großgezogen. Stacy ist meine Mate.", grollte er und schniefte.

„Was ist mit einer anderen Frau oder einer Leihmutter?" Er schüttelte wild den Kopf. „Mein Wolf wird kein Kind als sein eigen akzeptieren welches nicht nach meiner Mate riecht.", gestand er.

Ich verstand ihn, doch auch wieder nicht. Ich hatte nicht vor Kinder zu haben, genauso wenig wie June. Wir konnten nicht mal kochen, wie sollten wir dann ein Kind ernähren.

„Was ist, wenn sie von unserem Deal erfahren hat, Atlas?", ein Schauer fuhr Ihm über dem Rücken bei dem Gedanken. Er seufzte. Ich konnte in seinen Augen sehen, wie er betete das es nicht so war.

Ich strich mir durchs Haar. „Der Werwolfs Rat kommt morgen, wir sollten bis dahin warten. Die verschwundenen Mädchen haben gerade meine volle Aufmerksamkeit , Atlas." Er nickte verstehend und zwang sich auf die Beine. „Danke Killian und schickst du nachher June zur Krankenstation? Ich muss ihre Verbände entfernen." Ich nickte und reichte ihm meine Hand zum Abschied. In dem Moment betete ich zur Mondgöttin das Atlas Winsor sein Happyend bekommt egal wie und egal zu welchem Preis.

j u n e

Unruhig rieb ich mir die verschwitzten Hände an meiner Jeans trocken und seufzte. Ich wusste nicht, wieso ich so nervös war, dabei war das doch normal, oder? Die Tür öffnete sich und die bekannte Gestalt von Atlas trat in den Raum. Er sah aus wie immer; Kittel, Hemd, Klemmbrett in der Hand und einen Stift hinterm Ohr, allerdings waren seine Gesichtszüge anders. Er wirkte unruhiger. „Hey, Doc!", begrüßte ich ihn und brachte ihn somit dazu einen Mundwinkel leicht zu heben.

„Hallo June." Er legte seine Sachen auf dem Schreibtisch ab und trat an meine Seite. „Kannst du vielleicht dein Shirt anheben, damit ich an deinen Verband drankomme?", fragte er höflich und wartete bis ich dem folgte. Ich fühlte mich wohl in Atlas nähe, wie bei einem großen Bruder, ein Beschützer. Das machte das folgende wahrscheinlich noch peinlicher, doch durchziehen würde ich es trotzdem.

„Es scheint alles gut zu heilen. Pilates oder Joga würde ich die Woche zwar noch nicht empfehlen, doch der Verband kann trotzdem ab.", ihn scheint meine schnelle Heilung aufzumuntern. Ich schenkte ihm ein ehrliches Lächeln und sah zu wie er seine ärztlichen Pflichten tat. Er tat mir leid, er hatte jemand Besseres verdient als Stacy Watson. Er hatte eine Verbindung verdient wie Killian und ich eine hatten. Atlas war ein heiliger und das wusste nicht nur ich, sondern auch die anderen in diesem Rudel.

„So, das wär's. Du bist fertig June.", lächelte er und wollte mir aufhelfen, doch ich schüttelte den Kopf. „Ich bin wegen noch etwas anderem hier Doc.", gestand ich und sah, wie Atlas verwirrt die Arme vor der Brust verschränkte. „Geht es dir gut June? ", fragte er führsorglich und ich nickte schnell.

„Ja, natürlich. Ich ähmm..." Erneut erwischte ich mich dabei, wie ich meine feuchten Hände an meiner Hose rieb. „Ich bin hier für...ein Rezept.", sagte ich kleinlaut und starrte peinlich berührt auf meine Fußspitze.

„Ein Rezept? Wofür denn?", ich schluckte und drehte die Daumen nervös in meinem Schoss. „Naja, ähm...für die Pille."

Für einen Moment war es still und ich sah wie Docs Augen kurz größer werden und er verdattert blinzelt. „Oh, natürlich. Klar, warte."

Er lief um seinen Schreibtisch herum und öffnete eine Schublade. Dann schrieb er etwas auf einen Zettel und kam wieder auf mich zu. „Werwolf Sperma ist sehr potent, weshalb menschliche Produkte solcher Art meistens keinen Nutzen haben. Mit dieser Pille solltest du eigentlich keine Probleme haben, sie ist extra für Menschen abgestimmt. Falls trotzdem Probleme auftauchen sollten, wie Übelkeit oder Fieber solltest du dringest zu mir kommen. Weiß dein Mate davon?" Es war beinah erschreckend, wie schnell er in den Arzt Modus umsteigen konnte. „Wir haben besprochen das ich mit Dir über Verhütungsmethoden reden würde. Ich habe da die Pille sofort im Kopf gehabt, war das falsch?"

„Natürlich nicht. Du bist ein Mensch, weshalb das wahrscheinlich das einzige Medikament ist das fast zu hundert Prozent verhütet. Ich würde, um sicher zu gehen allerdings die Pille mit Kondomen kombinieren." Er reichte mir die Packung und das dazu passende Rezept.

„Ich will unser erstes Mal nicht mit Kondom haben.", gab ich flüsternd zu und versuchte Altas krakelige Schrift zu entziffern.

„Das verstehe ich.", meinte er aufmunternd und schlug mir freundschaftlich auf die Schulter. „Aber lass dich zu nichts drängen June. Du bist gerade erst achtzehn geworden und du und Killian habt euer ganzes Leben vor euch. Fühl dich nicht unterdrückgesetzt. Killian wird das genauso sehen wie ich. Macht es zu etwas besonderem, ok?", ich biss mir auf die Zunge. Genau so etwas hätte meine Schwester mir auch gesagt. Ich nickte und schenkte ihm ein gezwungenes Lächeln.

„Danke Atlas."

𝐧𝐲𝐤𝐭𝐨𝐬Where stories live. Discover now