𝟐𝟒|𝐧𝐲𝐤𝐭𝐨𝐬

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K A P I T E L 24

j u n e

Killian musste in diesem Moment für Atlas eine Stütze sein. Auch wenn es niemand von uns laut aussprach, gab es auch noch die Möglichkeit das Atlas Mate schon längst tot ist. Ich habe mir vorgenommen sobald das Gespräch mit Stacy vorbei war, mit Josh über meine Schwester zu reden. Auch wenn ich die Hoffnung schon fast verloren habe, bestand noch die Chance das sie irgendwo da draußen war.

Wir standen alle drei an der Wand gelehnt, Atlas in unserer Mitte und schauten zu Stacy und den beiden Männern, welche am Tisch saßen. In Stacys Blick lag keine Reue, sondern schlichte Langeweile. „Na los, reden sie schon.", forderte einer der Männer auf und zeigte mit dem Finger auf sie. Diese schüttelte lächelnd den Kopf. „Wenn mein Vater hiervon erfährt, werden wir uns alle vorm Gericht wieder sehen.", schnauzte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Der andere Mann schüttelte den Kopf. „Ihr Vater wurde gerade verhaftet. Wenn sie nicht vorhaben ihm in den Knast zu folgen sollten sie anfangen zu reden."

Geschockt starrte Sie die Männer vor sich an und schluckte schwer. „Was wollen sie wissen?" Die Männer schenkten sich gegenseitig einen triumphierenden Blick. „Was hast du dir daraus erhofft Atlas Mate zu sein?", fragte der eine. Dieser war korpulent für ein Werwolf und trug dazu noch einen fülligen Schnauzer. „Ich wollte gar nicht Atlas Mate sein. Man weiß nie wen man bekommt, das ist wie ein Glücksspiel. Ich wollte einen Alpha, ich wollte Killian." Bei ihren Worten spürte ich das Blut in meinen Adern kochen. Besitzergreifend krallte ich mich an Killians Arm fest und funkelte sie böse an. Der schmalere der beiden Männer räusperte sich. „Wieso hast du deine Schwangerschaft gefälscht?" Atlas riss geschockt die Augen auf und schaute abwechselnd zu Killian und mir. Gefälscht? Genervt verdrehte sie die Augen und ließ ihr langes rotes Haar über die Schultern fallen. „Atlas hatte vor mich zu verlassen, da musste ich etwas unternehmen."

Aufgebracht trat Atlas hervor. „Du bist nicht schwanger?", als antwort schüttelte sie bloß den Kopf. „Aber wenn sie ihn sowieso nie wollten, wieso sollte er sie dann nicht verlassen?"

„Zu Beginn wollte ich June loswerden, da die Chance das sie Killians Mate ist so hoch war. Doch sie hat mein Angebot, sie über ihren Geburtstag zu ihrer Familie fahren zu lassen abgelehnt. Auf der Party war sie wiederum nie allein, entweder war dieser nutzlose Eric bei ihr oder Atlas. Sie wurde dauerhaft beschattet. Als mein Vater davon erfuhr war er sauer und wir haben uns gestritten. Das Killian sein Angebot abgelehnt hat, mich als seine Luna zu wählen machte das Ganze nicht besser. Also musste ich zu Plan B greifen und schwanger werden."

"Was war Plan B?", fragte ich und zog so ihre Aufmerksamkeit auf mich.

„Da der Alpha nie in Erwägung gezogen hat eigene Kinder zu bekommen, haben sie vor Jahren abgemacht das Atlas Kinder die Alphablutlinie fortführen wird. Die Person, die am meisten Anerkennung bekommt neben der Luna ist die Mutter, die den nächsten Alpha gebärt."

Ich spürte wie Killian vor Wut erzitterte. „Du warst aber nie schwanger.", grollte Atlas dunkel und überraschte uns damit alle. „Tu nicht so als wäre ich die Böse, ich habe dich nie gezwungen mit mir ins Bett zu steigen. In das Bett deiner Mate...", Atlas lautes Knurren unterbrach sie. Ich bin mir sicher, hätte Killian ihn nicht festgehalten wäre er auf sie los gegangen und hätte sie in Stücke zerfetzt.

„ich hätte wahrscheinlich so getan als hätte ich es verloren und so meine Sympathie geholt.", gestand sie und schaute selbstsicher zurück zu den beiden Männern. „Einen Weg hätte ich sicherlich gefunden."

Diese scheinen auch nicht wirklich begeistert von ihr zu sein und schrieben einfach weiter ihr Protokoll.

„Mrs. Watson, wie ist der Name des Mädchens von welchem sie die Identität gestohlen haben?", fragte der dünnere nach einer Weile und holte einen weiteren Zettel hervor, auf welchem bestimmt hunderte Namen standen. „Was ist das?", fragte Atlas und zeigte auf das Blattpapier. Der dickere seufzte. „Das ist die Liste all der Frauen, welche wir bereits befreit haben.", erklärte er zuversichtlich und schenkte Atlas ein kleines Lächeln.

Stacys Kichern ertönte. Verwirrt starrten wir Sie an und sie erwiderte unseren Blick, meinen Blick.

Sie sah mir tief in die Augen als die nächsten Worte über ihre Zunge rollten, ihre Augen glitzerten vor Belustigung und Neugierde. Sie wollte mir in die Seele blicken und meine Reaktion abwarten. Sie wollte sehen, wie ich brach.

„Lilly May Fields."

Lilly...Lilly, meine Lilly.

Lilly war Atlas Mate. Lilly gehörte zu Atlas, Atlas gehörte zu Lilly und Stacy hat es ruiniert. Er hat ihr perfektes Leben ruiniert.

Ein Schluchzen entkam meiner Kehle und ich spürte wie Atlas mir einen Arm um die Schulter legte und mich an sich zog. In diesem Moment waren wir zwei verlorene Seelen, welche sich gegenseitig hielten. Ich konnte spüren wie aufgelöst Atlas war, doch trotzdem versuchte er mich mit letzter Kraft zu trösten. Meine Lilly...meine Arme Lilly. Mein Kopf schmerzte von all den Gedanken, welche in dort herum wuselten und ich wimmerte.

Mit zusammengezogenen Augenbrauen untersucht der dickere seine Liste und schüttelte enttäuscht den Kopf. „Es tut mir leid, aber ihr Name steht leider nicht auf der Liste.", sagte er entschuldigend und schenkte uns einen mitleidenden Blick. Atlas griff um mich wurde fester und ich spürte seine Hand beruhigend über meinen Rücken fahrend. In diesem Moment wusste ich nicht ob er mich beruhigen wollte oder dich sich selbst, aber das schien mir in dem Augenblick egal."

Der dünnere schaute ihn darauf verwirrt an. „Bist du Dir da sicher? Ich hätte schwören können ich kenne den Namen." Er entriss seinem Kollegen den Zettel und überflog die Namensliste.

Auf einmal riss er vor Schock seine Augen weit auf und tippte mit dem Zeigefinger auf die Überschrift des Blattes. „L.M.F", flüsterte er und wechselte einen vielsagenden Blick mit seinem Gegenüber. Dieser erhob sich schnell und der andere trat zu Stacy, um ihr erneut Handschellen anzulegen und sie abzuführen. „Ich muss diesbezüglich unbedingt mit Kommandant Miller sprechen.", erklärte er und wedelte mit dem Zettel vor unseren Nasen herum, als würde das die Fragen in unseren Köpfen beantworten.

Erst als Sie die Tür hinter sich geschlossen haben und nur noch Atlas, Killian und ich dort waren, bemerkte ich das ich die Luft angehalten habe. Gierig saugte ich frische Luft in meine Lungen und sah zu wie Atlas erneut in sich zusammenbrach.

𝐧𝐲𝐤𝐭𝐨𝐬Where stories live. Discover now