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"Haben Sie etwas mit dem zu tun? Haben Sie es vielleicht selbst inszeniert?"
Ich blinzelte baff unserem Rektor entgegen. Ich sollte das alles alleine angestellt haben? Ich fragte mich ob es die Denkweise der Menschen war, die alles nötige machen würden um im Mittelpunkt zu stehen. Jedoch brauchte ich solch' eine Aufmerksamkeit nicht. Vor allem müsste dabei kein Hund sein Leben verlieren. An der Erinnerung des blutigen Kopfes rumorte mir der Magen. Selbst der Geruch lag mir noch in der Nase. Ein metallischer, eisiger Geruch. Mir wurde übel.

Schlussendlich schwenkte ich meinen Kopf und hoffte, er würde andere Gründe in Erwägung ziehen.
"Miss Sage, Sie waren letzte Woche erst in Suspendierung wegen Anstiftung von Machtausübung unter Schülern!"
Ich mied es meine Augen zu verdrehen. Das hatte mir Carlson eingebrockt, aber da der Rektor es nicht einsah, konnte ich auch nichts dazu sagen.
"Bevor Sie jetzt mit der Ausrede kommen »Ich habe nichts gemacht.«" Der Rektor setzte Gänsefüßchen an.
"Ist meine Schlussfolgerung offensichtlich, dass dies von Ihnen ausgehen könnte oder können Sie mir nicht folgen?"

Die Schlussfolgerung ergab tatsächlich Sinn. Es sah schon ziemlich nachdem aus. Jedoch lag er trotz allem total daneben, da ich von Carlson mit reingezogen wurde. Zögerlich nickte ich dem Rektor zu. Meine Eltern blieben während der Konversation still sitzen. Der Rektor nahm hinter seinem Schreibtisch Platz, bevor er etwas auf einem Zettel zu Kritzeln begann.

"Ich kann Ihnen keine weitere Woche frei geben. Das habe ich mit Ihren Eltern bereits besprochen." Meine Augen schielten zu meinen Eltern, die eine besorgniserregende Miene auf ihren Gesichtern trugen. Diese Miene war nur dann anwesend, wenn sie... sie etwas wussten, was sie verschreckte. Was verheimlichte man mir?
"Sie erhalten neue Bücher. Die jetzigen werden zur Inspektion mit der Polizei gehen müssen." Sein Kopf richtete sich auf.
"Ich bedauere, dass Sie das erleben mussten Miss Sage." Mir blieb nichts anderes ürbig als zu Nicken.

"Ein Therapeut wäre zur Verfügung. Die Kosten würde die Schule übernehmen." Ich räusperte mich, bevor sich die Stimme meiner Mutter in meinen Kopf einfand.

Lehn es ab

Ich hatte nichts anderes vor. Kurz räusperte ich mich.
"Vielen Dank für das Angebot, aber ich bezweifle, dass es nötig wäre es in Anspruch zu nehmen."
Er erwiederte es mit einem Nicken.
"Falls Sie es sich anders überlegen. Sie wissen wo man mich finden." Wiederrum musste ich freundlich zu Nicken. Ich wollte keinen weiteren Aufstand erzielen und eigentlich interessierte es mich brennend, was meine Eltern in Erfahrung gebracht hatten.

"Ich muss Sie für heute freistellen. Sie erhalten morgen einen neuen Spind. Den Schlüssel bekommen Sie von meiner Assistentin." Es ergab Sinn. Der Spind wäre nicht einmal in der Schule vorzufinden.
"Danke.", brachte ich raus, bevor wir uns vom Rektor verabschiedeten.

Die Stille auf den Schulfluren war kaum auszuhalten. Nur die Stiefel meiner Mutter hallten im Gleichtakt. Alpha Nick war zu uns gestoßen und hielt sich an die Geschwindigkeit der Erwachsenen. Es war nicht die Zeit um über den Vorfall zu sprechen. Das müsste bis zur Autofahrt warten.
"Der hat sie doch nicht alle!", grunzte mein Vater, als er in den Wagen stieg und die Tür mit sich zog.

Nick und ich nahmen auf der Rückbank still Platz.
"Der glaubt das Clementine, selbst einen toten Hundekopf reinstellt."
Alpha Nick hob seine Augenbrauen. Ich zuckte bloß mit meinen Schultern.
"Beruhig dich, Schatz."
"Sag mir wie?" Dad startete das Fahrzeug.
"Wenn der Typ denkt meine Tochter gehört therapiert..."
"Das sind Menschen!", warf meine Mutter ein.
"Die glauben nur das, was Sinn ergibt."

Dad schnaubte.
"Dass meine Tochter verrückt ist, ergibt also Sinn?" Im Rückspiegel konnte ich sein Kopfschütteln vernehmen. Ich musste es auch sagen. Es war absurd. Wie sollte ein achtzehn Jähriges Mädchen überhaupt auf die Idee kommen sich selbst das Leben schwer zu machen?
"Mr. Sage hat unser Direktor irgendetwas gesagt, was wir nicht wissen?", mischte sich zum Glück Nick ein und zügelte die Laune meines Vaters.

Das konnte sich keinem Alpha widersetzten.
"Es gab eine Notiz. Sie war eingerollt und im Fell des Hundes versteckt gewesen.", gab er zu.
"Was stand darauf?", wollte ich neugieirg wissen.
"Clementine...", setzte meine Mutter an.
"Haltet mich jetzt nicht aus der Sache raus. Ich bin daran beteiligt. Ich muss es wissen!" Meine Augen wechselten von Nick zu Mom und blieben an Dads Augen, die im Rückspiegel meine auffingen, hängen.

"Ist nun dein Appetit gezügelt, Werwolf?", brachte Dad doch noch raus.
"Das war die Nachricht gewesen..."
Ich plumpste in den Sitz zurück. Also hatte es jemand tatsächlich nicht nur an die Omega's abgesehen. Unser Geheimnis wurde langsam offenbart von dem die Polizei Spuren geliefert bekam.
Alpha Nick blieb regungslos neben mir sitzen. Er schien in seinen eigenen Gedanken gefangen zu sein.

"Das wird Alpha Bruno nicht gefallen.", nuschelte meine Mutter daher. Ich versuchte mich auf die Landschaft zu konzentrieren, doch meine Gedanken umkreisten die Nachricht. Jemand kannte mich und das ziemlich gut und dieser Jemand wusste, was ich war.

Beta's nerdy enemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt