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"Nein", Cornelia war die Erste, die mich am nächsten Morgen freundlich begrüßte. Carlson tapste nach, dabei achtete er nicht einmal darauf, seine Hand beim Gähnen vor zu halten. Seine weißen Socken bildeten heute den Hingucker. Mal davon abgesehen, dass er kein Shirt trug und die Basketballer Shorts ihm wie angegossen saßen. Vor allem sah er echt gut von Hinten aus.

"Nice", grinste sie mich wissend an. Man konnte meinen Anspruch auf Carlson an seinem Schlüsselbein sehen. Ich hatte ihn darauf gebeten ein Shirt überzuwerfen, aber er wollte meinen Besitzanspruch stolz präsentieren, da man meinen schwer zeigen konnte.
Meine Wangen glühten. Das würde noch ein Tag werden. Ein katastrophaler.
Nick gesellte sich mit einer Schüssel Cornflakes zu Cornelia, die ihm mit ihren Augen auf uns beide aufmerksam machen wollte.

"Was?", fragte er unwissend nach. Ich versank in Scham und wünschte der Boden würde meinen Körper wohlwollend aufnehmen.
"Carlson hat endlich einen hoch bekommen". Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und japste nacht Luft, als Carlson so nett war und mir ein Glas Wasser von der angrenzenden Rudelsküche brachte.
Nick hatte zum Lachen begonnen, dabei war das gar nicht witzig gewesen.
"Danke", trank ich den Rest des Glases runter. Carlson rubbelte sachte meinen Rücken, bevor ich ihm ein Lächeln gab.

Meine Augen bemerkten im Seitenwinkel wie Cornelia ihre Lippen zu einem Kussmund zusammengespitzt hatte. Ihre Augen waren geschlossen und tatsächlich bewegten sich ihre Lippen im Gleichtakt zu kleinen Küssen. Langsam glaubte ich, dass Zoe zu lange mit ihr Zeit verbracht hatte.
"Eklig", plumpste Carlson auf einem Stuhl neben mich hin. Cornelia's Augenlider flatterten auf und ihre Lippen verschmolzen zu einem süffisanten Lächeln.
"Weichei", gab sie bloß zurück.

"Morgen Kinder".
Beta Wise trat fröhlich zu Mittag dazu und nahm dabei am Esstisch des Rudelhauses Platz. Ich beobachtete wie er seine Zeit vorlegte und kurz zu seinem Sohn raufblickte.
"Warum hast du kein Shirt an Junge?" Die Frage blieb unbeantwortet. Carlson wollte etwas darauf sagen, jedoch hielt er sich zurück. Carlson's Vater schwiff seine Augen von seinem Schlüsselbein zu mir über, bevor sie wieder auf Carlson landeten. Langsam setzte sich ein Lächeln auf sein Gesicht ab. Er kam nicht dazu an seinem Kaffee zu nippen ehe er folgende Wörter raushaute:
"Ich sehe ihr hattet einen erholsamen Schlaf"

Meine Lippen teilten sich. Hatte er das gerade eben laut gesagt? Ja, hatte er. Wieso hatte Carlson nochmal kein Shirt an? Ich wollte ihn auffordern eines holen zu gehen, doch rief Beta Wise seine Frau rüber, die mit zwei vollen Tellern angelaufen kam.
"Was ist den?"
"Wir sollten unsere Schwiegertochter mal wieder zum Abendessen einladen".
Nein, nein, nein. Schwiegerwas? Wir hatten bloß Sex. Cornelia schien sich nicht mehr zurück halten zu können, als sie lachend vom Stuhl aufstand und in Richtung Küche rannte.
"Ich verstehe nicht.."
"Dad", ermahnte ihn Carlson viel zu spät. Da hatte seine Mutter bereits von unserer Markierung in Erfahrung gebracht.

Die Teller wurden schnell auf dem Esstisch gelassen, ehe sie ihre Handinnenflächen in Überraschung auf ihrem Mund presste. Ein gedämpftes Quietschen kam aus ihren Mund, bevor sie ihre Arme um ihren Sohn warf.
"Mom", protestierte mein Mate daraufhin. Schlussendlich endete ihre Umarmung bei mir. Ihre Augen strahlten und ihr Grinsen war noch breiter als zuvor.
"Und erzähl mal. War mein Sohn auch zärtlich genug dabei?"
"Mom!", warf Carlson wieder rüber.
"Sowas fragt man nicht".

Carlsons Stimme wurde gedämpfter und verzerrter. Die Gesichter vor mir verschwanden und meine Augen schossen abrupt auf.
"Sowas fragt man nicht", flüsterte ich Carlson nach, der seelenruhig neben mir noch schlief. Ich atmete erleichtert auf und warf dabei meinen Unterarm auf meine Augen.
Es war zum Glück ein Traum gewesen. Ein Albtraum.

Langsam schien sich mein Herzrythmus dem sich von Carlson anzupassen. Grimmig warf ich die Bettdecke zur Seite.
"Das würde ich nicht zu lassen" schwenkte ich meinen Kopf, ehe ich mich aufrichtete. Carlson schien langsam selbst wach zu werden.
"Clementine?", nuschelte er mit heißerer Stimme meinen Namen. Seine Augen suchten nach mir im Raum.
"Zieh dir verdammt nochmal ein Shirt an", keifte ich ihn ohne Grund an, bevor ich im Bad verschwand.

"Absolut nicht", gab ich mir die Antwort meinem Spiegelbild.

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eigentlich hätte ich Epilog schon schreiben sollen aber die Idee von byklies56 musste eingebaut werden

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Beta's nerdy enemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt