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"Ich bin Cassie.", stellte sie sich vor.
"C-a-s-s-i-e. Nicht Cassandra, noch Casstopia. Sondern Cassie!" Sie übertrieb, aber ich glaubte es war ihre Art, was sich in ihrer Persönlichkeit verfestigt hatte.

Ich nickte ihr zu und fand es unnötig mich vorzustellen. Ich bedachte nicht mich mit den Ex-Freundinnen meines Mates anzufreunden.
"Toll.", gab ich schlicht zurück.
"Ja, finde ich auch."
Ich musste schmunzeln. Eingebildet war sie auch noch.

Wo hast du die gefunden, Carlson, warf ich über unsere Gedankenverbindung zu ihm rüber. Er schenkte mir ein Augenzwinkern, bevor er sich wieder zu ihr wandte. Wie sollte ich das jetzt verstehen? Doch als ich sein Lächeln im Spiegel, dass sich am Eingang des Hauses befand, bemerkte, verstand ich schon. Er wollte mich provozieren oder eifersüchtig machen. Das Spiel konnte ich auch. Somit warf ich meine Jacke rüber und gesellte mich zu den beiden. Sobald wir raustraten und ich mich von meinen Eltern mit einem Winken verabschiedete, blickte ich unserem Nachbarn entgegen. Dem Nachbarn, der auf mich stand.

Da fiel mir ein...
"Carlson, Zoe ist eigentlich nicht weit weg von mir.", suchte ich seine Augen, die aber gezielt auf den Jungen gegenüber starrten. Der Junge tat mir leid. Er hatte nichts gemacht, dass er sich von Carlson irgendwie bedroht fühlen musste. Das war nicht fair, auch wenn ich Carlson's besitzergreifende Seite durchaus heiß fand.

Meine Hand schoss vor und legte sich auf Carlson's Unterarm. Sachte zog ich daran bis er seine Augen zu mir runter gleiten ließ. Ich musste kurz bei seinen, im Morgennebel funkelnden Augen, schlucken. Am liebsten hätte ich ihn zu mir runtergezogen und meine Lippen auf seine gepresst, aber ich beließ es. Wir wurden von zwei Personen um uns herum beobachtet.
"Ich... ich könnte mit dem Bus fahren.", stotterte ich daher. Gut, er sah gerade echt gut aus und es half nicht, dass ich genau wusste, was in seinem Kopf vorging.

Er nickte bloß, bevor er meine Hand ergriff und mich zum Auto zog. Cassie durfte mürrisch nachkommen.
"Carlson, ich kann wirklich alleine fahren. Fahr Cassie nach Hause und wir treffen uns..." Er machte die Beifahrertür seines Jeeps auf.

Nein, gab er mir ein Kommando in seiner Beta-Stimme, weshalb ich mit meinem Redeschwall aufhören musste.
Setzt dich ins Auto.

Meine Lippen pressten sich aufeinander. Ich war so knapp davor etwas schnippisches zurück zu erwidern, als Cassie sich unerwartet dazwischen schob.
"Ach Danke Carlson. Du hättest das nicht für mich tun müssen." Sie setzte sich mit einem Hüpfer ins Auto. Mein Wolf wollte wieder einmal die Kontrolle übernehmen. Sie war provokant und dreist dazu. Das tolerierte mein Wolf nicht. Am liebsten hätte ich sie an den Haaren aus dem Auto gezerrt und hart geschlagen.

Nein, ich würde nicht ins Auto mit den Beiden steigen. Soll er sie nehmen, mir egal. Es war mir nicht egal, aber ich wollte mich nicht aufführen wie eine Drama-queen. Sie hatte kein Recht auf meinen Mate, er gehörte schließlich zu mir.
"Wohin willst du?", hielt mich Carlson am Handgelenk auf.
"Lass los!", keifte ich unbedacht zurück. Ich war wütend und sah nur noch Rot.
"Einen scheiß werde ich!"
Sein Griff um mein Handgelenk wurde unangenehmer. Er stieß mich regelrecht in die Rückbank seines Autos rein.

"Das hat man davon, wenn man nicht auf ihn hört.", grunzte Cassie vorne vor sich hin. Das wiederrum ließ mich aufknurren. Ich musste nicht auf ihn hören.
"Warum sollte ich auf ihn hören?"
"Er ist ein Werwolf, Schätzchen. Gefährlich und sehr gut im Bett.", warf sie mir ein provokantes und schiefes Lächeln zurück.
"Du musst es ja wissen..." Ich musste mich nicht auf so ein Niveau herab setzen und ich konnte schwer seine Bettkünste beurteilen, wenn ich nie mit ihm geschlafen hatte. Cassie begann zum kichern, als Carlson sich auf den Fahrersitz setzte.

"Oh ja, ich weiß es.", schenkte sie meinem Mate ein Augenaufschlag. Warum war ich noch mal mit ihm zusammen?

Was weiß sie?, warf Carlson über Gedankenverbindung zu mir zurück. Seine Augen fingen meine im Rückspiegel auf.
Es ätzte auf meiner Zunge. Ich könnte schwören, er war dank meiner Gefühlsregung genauso mitgerissen, schließlich spürte man sich gegenseitig und fühlte die Emotionen des anderen.
Wie gut du im Bett bist, erwiderte ich mit hochgehobener Augenbraue.
Clementine, setzte er an, aber ich blockte ihn aus meinen Gedanken und wich seinem reuevollen Blick aus.

Ich wollte, das es aufhörte. Diese ständige Erinnerung an seine Geschichten vor mir.
Bring mich zu Zoe und dann kannst du sie nach Hause fahren, ließ ich ihn wieder rein, bedachte aber dabei aus dem Fenster zu schauen und dem Jungen von nebenan beim vorbeifahren zu winken.
Ich kann dich nicht aus meinen Augen lassen, Clementine. Ich dachte, das wäre klar gewesen.

"Carlson.", seufzte ich laut aus.
"Nein, Clementine! Schon gar nicht, wenn ich nicht weiß ob du bei ihr in Gefahr wärst."
"Ich kann auf mich selbst aufpassen!"
Sein Knurren ließ meine Adern gefrieren und überhaupt, wenn er dabei an Geschwindigkeit zunahm und Cassie somit zum kreischen brachte, dabei entging mir nicht wie sie Halt an Carlson's Unterarm suchte. Trotz meines festen Griffes auf den Armlehnen schnappte mein Wolf über.

Bedacht erfasste ich ihre Hand und warf sie zurück.
"Fass meinen Mann nicht an, du Göre. Er ist vergeben!"

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achjaa ich will auch wieder in diesem Alter sein wo das einzige Drama war, dass dich ein Typ angestarrt hat.. oh man

Beta's nerdy enemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt