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Ich entschied mich dazu, erstmal nicht zur Schule zu gehen. Ich erzählte meiner Mutter, dass es mir nicht gut ging und konnte von Mittwoch bis Freitag Zuhause bleiben. mein Tag bestand daraus, Fernseher zu gucken, Essen, mit Franz zu spielen und versuchen nicht zu weinen. Ich hatte seit dieser ganzen Sache nicht einmal geweint. Es ist schon lange her, dass ich geweint hatte. ich konnte mich nichtmal mehr daran erinnern. Am Freitagabend, sah ich auf mein Handy und hatte eine Nachricht von Leni. "heyyy, wie gehts dir? lust heute mit mir zum training zu fahren?" ich überlegte eine Weile ob ich absagen sollte, doch entschied mich mitzukommen. Ich konnte ja nicht ewig in meinem Zimmer bleiben. Helene war auch in meinem Fußballverein und wir spielten nun schon 3 Jahre zusammen. Ich lag noch eine Weile im Bett und zog mich dann um. Ich packte meine Sportsachen ein und lief nach unten.

Leni kam 10 Minuten zu spät, was ich aber nicht schlimm fand. Wir fuhren eine Weile. Sie redete und ich antwortete. „Ist alles gut bei dir? Du bist so still." fragte sie und sah mich dabei an. „Ja alles gut." Hast du Liebeskummer?" ich erschrak. Woher wusste sie das? „Ähm... ne nicht wirklich" log ich. „Bist du überhaupt an sowas interessiert? An Liebe?" sie schaute angestrengt auf die Straße. „Ja an sich schon." warum fragte sie mich das? „Okay cool." Danach redeten wir nicht mehr. Wir kamen an und fingen an zu trainieren und es war wirklich befreiend mal wieder auf dem Platz zu stehen. Nach 2 Stunden war das Training beendet. Ich war voller Schlamm und mir war kalt. „Kommst du mit duschen?" fragte ich Sam. Sam war ein überaus attraktives Mädchen. Sie war ein halbes Jahr älter al ich, hatte blonde Haare die ihr bis kurz über die Schulter hingen. „Ja klar, warte kurz. Wir zogen uns aus und wickelten uns in jeder in ein Handtuch. Wir rannten über die Wiese und kamen in den Duschen an. Wir hatten kein Problem damit, da wir seit 3 Jahren nach dem Training duschten. Ich genoss es, wie das heiße Wasser auf meine Haut rieselte, aber etwas störte mich. Sam sah immer öfter zu mir herüber. „Alles gut?" fragte ich und grinste. „Darf ich dich was fragen?" fragte sie mich.
„Ja, klar hau raus."
„Ich hab dich beobachtet."
„Okay?"
„Stehst du auf Frauen?"
„Ähm... hättest du denn ein Problem damit?"
„Nein ganz und garnicht."
„Na gut. Ähm ja. Ich stehe auf Frauen."
„Cool, danke, dass du es mir erzählt hast."
„Ich hab ein Geheimnis." flüsterte Sam.
„Und welches wäre das?" Sie kam auf mich zu. „Dieses hier." und mit diesen Worten nahm sie ihre Hand an mein Gesicht und küsste mich. Ich fand es schön, ohne Frage, aber sie war nicht das was ich wollte. Der Kuss zeigte mir, wie sehr ich eigentlich an Frau Winter hing. Unsere nackten Körper pressten sich aneinander und sie stöhnte, was mich leider sehr anmachte. Ich hatte keine Kontrolle mehr. Ich presste sie an die geflieste Wand und stöhnte ebenfalls in den Kuss hinein. Ihre Hand wanderte zu meinen Brüsten und meine Hand krallte sich in ihre blonden Haare. Ich fand es schön, wie wir unsere nackten Körper aneinander pressten und wie das warme Wasser auf meine Haut prasselte. Sams Hand wanderte nun zu einer Stelle die bisher nur ich selbst berührt hatte, doch im letzten Moment wurde mir bewusst, was ich da überhaupt tat. Ich drückte Sam von mir weg. Ich wollte mein erstes Mal nicht mit einer Mannschaftskameradin haben, die ich einmal die Woche sah. Und schon garnicht in einem Mannschaftsbad. „Sam... das geht nicht. Tut mir leid." Ich ging einen Schritt von ihr weg. Dann drehte ich mich um schnappte mir mein Handtuch und rannte zur Umkleide.

Ich zog mich an und kam am Auto von Leni an. Wir fuhren los und meine Gedanken waren das reinste Chaos. "Möchtest du darüber reden?" fragte Leni plötzlich. Ich blickte zu Leni.

"Worüber?"

"Über das, was vorhin im Bad passiert ist."

"Ich weiß nicht was du meinst." log ich.

"Mila... ich find es nicht schlimm. Ich will nur nicht, dass wir Geheimnisse voreinander haben."

"Aber woher weißt du..."

"Ich wollte auch duschen und da hab ich euch gesehen." antwortete Leni. Es war mir überaus peinlich, dass sie mich so gesehen hat.

"Also... ich stehe auf Frauen, aber ich wollte nichts von Sam. Sie hat mich einfach geküsst und ich wollte das überhaupt nicht."

"Warum hast du mir das nie erzählt, dass du auf Frauen stehst."

"Ich weiß es nicht... ich hatte Angst."

"Brauchst du nicht, okay? Ich hab dich immer lieb." ich sah sie liebevoll an und war froh, dass sie meine beste Freundin war. "Danke." murmelte ich und sah nur wie sie grinste. "Außerdem bin ich bi, also wird das wohl noch weniger ein Problem für mich sein." lachte Leni. "Wusste ich es doch!" platze es aus mir heraus. "Und siehst du, du hast mir auch nichts erzählt." schimpfte ich gespielt. "Na gut erwischt." lachte Leni. Wir hörten Musik und fuhren bis zu mir.

Leni ließ mich raus und ich setzte mich an den Tisch, an dem das Abendessen serviert wurde. Ich aß und ging hoch in mein Zimmer. Oben angekommen, stürzte mir die Decke wieder auf den Kopf. Sofort musste ich wieder an Frau Winter denken, was mir das Herz brach. Ich entschied mich auf Spotify nach "traurige Playlist" zu suchen. Ich drückte auf Shuffle und das Lied "let her go" von Passenger fing an zu laufen.

Staring at the ceiling in the darkSame old empty feeling in your heart'Cause love comes slow, and it goes so fast
Well, you see her when you fall asleepBut never to touch and never to keep'Cause you loved her too much, and you dived too deep
Well, you only need the light when it's burning lowOnly miss the sun when it starts to snowOnly know you love her when you let her goOnly know you've been high when you're feeling lowOnly hate the road when you're missing homeOnly know you love her when you let her go


Ich lag mit auf dem Rücken und starrte meine dunkle Zimmerwand an. Vor meinen Augen sah ich die ganze Zeit Frau Winters Gesicht. ich überlegte, wie sie mit mir umgehen würde. Seit dem Kuss, hatten wir uns nicht nochmal gesehen und ich hatte Angst, dass es total komisch im Unterricht werden würde. Vielleicht sollte ich einfach die Schule wechseln. Das wäre aber auch doof, schließlich bin ich im letzten Schuljahr. Es machte mich alles einfach unglaublich irre. Doch ich musste Montag wieder zur Schule, wo ich sie auch zu einhundert Prozent sehen würde, da ich Englisch und Pädagogik hatte.

Als ich Montag aufwachte quälte ich mich aus dem Bett und machte mich fertig, als ich den Klassenraum betrat wartete Leni schon hinten auf mich. "Schön, dass du wieder da bist." Ich ließ mich auf meinen Platz fallen und fragte, ob ich was in Englisch verpasst hatte, doch Leni teilte mir mit, dass Frau Winter, genau wie ich, seit Mittwoch nichtmehr in der Schule war. Irgendwie machte mich das froh, weil ich wusste, dass es ihr anscheinend auch nicht gut ging und ich nicht alleine mit dem Gefühl war. Dann betrat sie den Klassenraum. Sie sah müde und fertig aus. So, als hätte sie seit Mittwoch nur 10 Stunden geschlafen. Sie würdigte mich nicht eines Blickes und als die Doppelstunde vorbei war, stürmte sie direkt aus dem Zimmer. "Was war denn heute mit der los?" fragte Leni erstaunt. "Kein Plan." log ich. In meinem inneren entschloss ich aber grade mit mir selbst, dass ich Frau Winter in der Pause aufsuchen musste.

stirb nicht an Herzdrücken (txs)Where stories live. Discover now