27

778 42 1
                                    

Diese Nacht schlief ich mal wieder unruhig. War ich bereit für Paris? Definitiv. War ich bereit für Boston? Nein. Ich wälzte mich hin und her. Kaja lag neben mir und schlief seelenruhig. Ich schlief die Nacht nicht.

Im Flugzeug hatte ich den Fensterplatz. Kaja kuschelte sich an mich und schloss die Augen. Was sie wohl grade dachte? Ich schloss die Augen ebenfalls und schlief ein, bevor das Flugzeug abhob. ich wurde von einem dumpfen Aufprall geweckt. Wir waren gelandet. Wir stiegen aus dem Flugzeug und holten unser Gepäck. Wir fuhren mit dem Bus in die Pariser Innenstadt. Als wir aus dem Bus ausstiegen, wurde ich fast von einem Radfahrer angefahren. Kaja lief voran und ich trottete hinterher. Plötzlich blieb sie vor einer Haustür stehen. Sie kramte nach dem Schlüssel. Als ich die Wohnung betrat, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es war eine große Loft-Artige Wohnung, die komplett erhellt wurde allein durch die Kraft der Sonne. Ich schmiss mich auf das Bett. Kaja lies sich neben mich fallen. Wir drehten uns zueinander und küssten uns. "Gefällt es dir?", fragte sie. "Es ist der Wahnsinn.", sagte ich überglücklich. Ich stand auf um die Wohnung zu erkunden. An der Wand hingen einige Bilder von Kaja und ihrem Bruder. Ich grinste und Fotografierte sie mir ab. Als ich den Balkon betrat glaube ich meinen Augen nicht. Ich blickte direkt auf den Eiffelturm. Ich machte Fotos und freute mich hier zu sein.

Am ersten Tag schliefen wir aus. Als ich aufwachte, ging ich zu einer Bäckerei und kaufte Brötchen und Croissants. Als ich wieder in die Wohnung kam, roch es nach frischem Kaffe. Kaja stand nackt in der Küche und kochte Kaffe und deckte den Tisch auf dem Balkon. Ich kam von hinten und umarmte sie. Ich küsste ihren Hals und arbeitete mich weiter herunter. Sie drückte mich Richtung Bett. Am Bett angekommen, hatte ich keine meiner Klamotten mehr an mir. Kaja küsste mich und ihre Hand wanderte nach unten zu meiner empfindlichsten Stelle. ich stöhnte auf und krallte mich in ihre Haare. Sie führte erst einen, dann zwei und zum Schluss drei Finger in mich ein. Mit rhythmischen Bewegungen brachte sie mich zum Höhepunkt. Ich wanderte mit meiner Zunge, bis ich ihre Mitte traf. Ich leckte sie auch, bis sie kam.

Erschöpft lagen wir im Bett und aßen Frühstück. Wir unterhielten uns über unsere Tagesplanung und über Boston. Plötzlich fragte mich Kaja etwas, was ich auch schon immer wissen wollte, aber es immer wieder vergaß zu fragen. "Bist du eigentlich Lesbisch?", sie sah mich an. "Ich könnte mir, so wie es grade ist, nur vorstellen etwas mit einer Frau zu haben. Und du?", sagte ich. "Ich bin definitiv bi, mit einer starken Tendenz zu Frauen.", sagte Kaja. Ich kuschelte mich an sie und wir standen auf. An diesem Tag machten wir den ganzen Touristen kram. Eiffelturm, Louvre, Triumphbogen und so weiter. Am zweiten Tag machten wir eine Bootstour über die Seine und am letzten Tag, setzten wir uns vor den Notre Dame und picknickten. Wir gingen durch die Straßen von Paris. Auf einmal stießen wir mit jemandem zusammen. Es war Kristina. Ich erschrak. „Was machst du hier?", fragte Kaja kalt. „Urlaub.", antwortete ihr Kristina. „Bist wohl immer noch mit dem Flittchen zusammen?", sagte sie nun mit ruhendem Blick auf mir. „Lass und doch einfach in ruhe. Du hast schon genau angerichtet.", schrie Kaja. Kristina ging einen Schritt auf uns zu. In diesem Moment, brannte mir die Sicherung durch. Ich überlegte nicht lange und ehe ich mich versah, lag Kristina auf dem Boden und meine Hand schmerzte. Ich hatte sie niedergeschlagen. „Komm, weg hier." sagte Kaja und zog mich durch die Straßen Paris. "Hast du das gesehen? Ich hab sie voll fertig gemacht.", sagte ich und war über mich selbst überrascht. "Was macht die hier?", fragte ich? "Sie stalkt mich. Schon lange. Aber ich mach mir nichts draus. Ich hab ja dich.", sagte sie stolz. "Du warst toll." Kaja hielt an und sah mir in die Augen. "Ich liebe dich so sehr.", sagte sie und zog mich in einen Kuss. Wir küssten uns und es fühlte sich wie Stunden an. Als wir uns lösten, weinte Kaja. Ich zog sie in eine lange Umarmung. "Was soll ich ohne dich machen?", fragte sie. "Ich komm doch bald wieder.", versuchte ich tröstend zu sagen. Es viel mehr schwer, Kaja traurig zu sehen. "Wir schaffen das.", ich wischte ihr die Tränen weg. Wir verbrachten noch schöne Stunden in Paris. Wir fuhren zurück in die Wohnung des Bruders von Kaja. Wir schliefen noch einmal miteinander und machten uns dann auf den Weg zum Flughafen. 

Mein Herz wurde schwer. Ich lies nun alles zurück. Noch konnte ich umkehren. Noch konnte ich alles hinschmeißen und an der nächstgelegenen Uni studieren. Aber auf der anderen Seite, würde ich so eine Chance wie jetzt, nie wieder bekommen. Am Flughafen angekommen, blieb ich im Auto sitzen. "Kommst du?", fragte Kaja, die schon lange ausgestiegen war. Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht. Ich wollte hier bei Kaja bleiben. Kaja sah mich nun mit einem strengem Blick an, den ich nur aus dem Unterricht von ihr kannte. "Mila. Du bist den ganzen Weg bis hier her gefahren, nur um jetzt den Schwanz einzuziehen? So kenn ich dich garnicht. Du hast hart dafür gearbeitet um das jetzt hier zu machen. Beweg dich aus dem Auto aus und steig in dieses Flugzeug.", sie blickte mich streng an. Ich sah sie mit weit geöffneten Augen an und bewegte mich langsam aus dem Auto. Sie gab mir meinen Koffer, den sie bereits aus dem Kofferraum geholt hatte und drückte ihn mir in die Hand. Ich lief stumm neben ihr her, bis wir beim Gate waren. Es dauerte noch fünfzehn Minuten bis zum Boarding. Meine Knie zitterten. In diesem Moment hätte ich gerne meine Mutter gehabt, die mich einfach nur im Arm halten würde. Noch zehn Minuten bis zum Boarding... Kaja hielt meine Hand. Ich würde jetzt ein Jahr weg sein. Noch fünf Minuten... die Zeit schien zu rennen. Kaja und ich küssten uns noch lange. Nun musste ich gehen. "Ich liebe dich.", hauchte ich ihr zu. "Ich dich auch.", sagte sie mit Tränen in den Augen. Ich wollte losgehen, doch sie lies meine Hand nicht los. "ich schaff das nicht ohne dich.", sagte sie nun weinend. "Kaja...", brachte ich nur hervor. "Bitte versprich mir keine Dummheiten zu machen. Bitte komm hier wieder heil an. Ich liebe dich so sehr. Bitte ruf mich an. Bitte komm wieder zurück. Verlieb dich nicht in irgendeine dahergelaufene Tussi und bleib dann für sie da. Das Könnte ich nicht.", sie schluchzte. ich musste lächeln. Sie liebte mich wirklich. Ich strich ihr eine Haarsträhne aus den Gesicht und blickte in ihre braunen Augen. "Vertrau mir bitte.", sagte ich und ließ ihre Hand los. Dann ging ich und ließ sie hinter mir zurück. Sie. Meiner erste große Liebe. Kaja.

stirb nicht an Herzdrücken (txs)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt