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Mila's Sicht:

Ich scrollte durch Kaja und meinen Chat.

01:26

"bist du zuhause? wo bist du?"

01:33

"mila, bitte melde dich"

02:02

"es tut mir leid. wir müssen reden."

02:48

"ich hoffe dir geht es gut. schlaf gut."

07:12

"ich kann nicht schlafen, wenn ich nicht weiß, dass es dir gut geht. bitte melde dich."

Nachdem sie gesehen hatte, dass ich die Nachrichten gelesen hatte, schrieb sie mir nicht mehr. Ich wusste nicht was ich tun sollte oder wie ich mit dieser Situation umgehen sollte. Ich war komplett überfordert. Morgen würde ich sie wiedersehen, da wir Unterricht bei ihr hatten und in einer Woche war schon die Klassenfahrt. Den Sonntag musste ich früh raus, da ich noch viel für die Schule machen musste. Ich saß bis 15 Uhr an meinen Hausaufgaben und fuhr dann zu Leni. Wir wollten Pizza bestellen und einen Film schauen und alles für die Klassenfahrt besprechen. Abends fuhr ich zurück und schlief ein. Am nächsten Tag in der Schule war ich demotiviert. Als die Englischstunde kam und sie den Raum betrat, blickte ich nicht auf. Ich war sauer. Was sollte das. Erst mir schöne Augen machen und mir das blaue vom Himmel versprechen und dann mit ner anderen rummachen. Ich spürte die ganze Zeit ihren Blick auf mir und es viel mir schwer sie nicht anzusehen. Doch einmal, als sie grade etwas an die Tafel schrieb, wagte ich es zu ihr zu sehen. Sie sah gut aus. Sie trug eine schwarze Hose, ein schwarzes T-Shirt und darüber eine senfgelbe Strickjacke. Ihre Haare waren, mit eine Klammer am Hinterkopf, zusammengebunden. In dem Moment, in dem ich es wagte sie kurz anzusehen drehte sie sich um und unsere Blicke trafen sich. Mich durchzog ein Schmerz. Ich konnte nicht deuten warum und woher er kam, aber er zog sich vom Bauch zum Herzen. Fühlen sich so "schlechte Schmetterlinge im Bauch" an? Ich senkte meinen Blick rasch und bekritzelte meinen Block. Nach dem Unterricht wollte ich mit Leni raus und zum Bäcker. "Mila, bleibst du bitte noch? Ich hätte etwas wegen deiner Noten mit dir zu besprechen.", hörte ich ihre Stimme, als ich grade durch die Tür ging. Ich überlegte kurz ging aber einfach weiter. "Hey Mila. Hast du nicht gehört? Frau Winter wollte irgendwas von dir.", zischte Leni. "Ich weiß. Ist mir aber egal. Die soll mich in ruhe lassen. Ich hab jetzt Pause.", mit diesen Worten verließ ich die Schule. Ich ärgerte mich über mich selbst. Warum konnte ich ihr nicht zuhören. Warum hatte ich immer ein so großes Problem damit Leuten zuzuhören? Ich war sauer auf Kaja, aber noch sauerer auf mich selbst.


Kaja's Sicht:

Ich stand allein da. Ich fühlte mich zurückgelassen. Wieso redete sie nicht mit mir? Ich ließ mich auf meinen Stuhl fallen und legte meinen Kopf auf's Lehrerpult. Warum musste alles in meinem Leben so kompliziert sein? Hätte ich mich nicht einfach in einen Kollegen verlieben können? Warum musste ich mich ausgerechnet in meine Schülerin verlieben? Ich packte meine Sachen und ging  zu den Toiletten für die Lehrkräfte, dort schloss ich mich ein. Ich sah mich im Spiegel an und fing an zu weinen. Ich konnte das alles nicht mehr. Vor der Klassenarbeit wollte ich auf jeden Fall nochmal mit Mila reden. Ich musste ihr erklären, dass Max das total falsch interpretiert hatte. Max war total betrunken und hat gesehen wie Paula, eine alte Bekannte von mir, mich geküsst hatte. Ich hab sie aber sofort weggedrückt und ihr gesagt, dass das nicht geht, da ich grade in einer glücklichen Beziehung bin. Aber Mila ließ ja nicht mit sich reden. Ich sah wieder in den Spiegel. Ich sah total verheult aus. Ich kramte in meiner Tasche und holte ein Abschminktuch hervor. Nach 5 Minuten sah wieder halbwegs okay aus. Ich lief durch den Gang und war froh, dass grade Pause war. Plötzlich zog mich jemand in ein leeres Klassenzimmer. Es war Max. "Max! Was soll der Scheiß? Erschreck mich doch nicht so.", erstarrt sah ich ihn an. "Es tut mir leid, Kaja. Aber ich will wissen was los ist. Du redest nicht mit mir und gestern Abend warst du ganz komisch und nebenbei bemerkt, siehst du total verheult aus.", er runzelte die Stirn. "Ich kann es dir nicht sagen, Max. Das geht nicht."

"Aber ich bin dein bester Freund. Du kannst es mir sagen, egal was es ist. Wirklich. Ich werde dir nicht böse sein."

"Max, so gerne ich es dir sagen würde... ich kann nicht."

"Ich will nicht, dass es dir schlecht geht. Aber ich will dich auch zu nichts zwingen. Ich hoffe du machst nichts was dich in Gefahr bringt.", er schaute besorgt. Sollte ich es ihm sagen? Immerhin war er mein bester Freund und die Person, der ich am meisten vertraute. Ich rang mit mir selbst. Ich könnte meinen Job gefährden, wenn ich es ihm sagte. Aber auf der anderen Seite, würde er es wahrscheinlich für sich behalten. Dann entschied ich mich. "Ich kann es dir jetzt nicht sagen, aber nach der Klassenfahrt werden wir bei mir etwas essen und dann werde ich es dir verraten, okay? Jetzt ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt, aber ich verspreche dir, dass du es erfahren wirst.", ich lächelte Max an. "Na gut, Kaja. bitte pass auf dich auf.", zum Abschluss drückte er mich und ließ mich allein. Ich würde es ihm erzählen, aber erst, wenn zwischen mir und Mila alles wieder im Lot war. Meine nächste Aufgabe war, Mila zu erklären, was wirklich passiert war und, dass das alles ein riesiges Missverständnis war.

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Heyyy, Robin hier. Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Ich würde mich freuen, wenn ihr Vorschläge reinschreibt, wie es weitergehen soll. Klar hab ich auch ein paar Ideen, aber es wäre auch cool, wenn eure Ideen mit einfließen würden. Außerdem würde mich mal interessieren, warum ihr die Story mögt oder warum ihr sie lest. Danke für euren Support :)

stirb nicht an Herzdrücken (txs)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt