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Ich packte meinen Koffer für Boston. Mein Flug ging übermorgen. Es war schon mitten in der Nacht. Morgen war die Einschulung von Franz. Ich freute mich, dass ich das noch mitbekam bevor ich nach Boston flog. Kaja würde mit zu der Einschulung kommen, dann würde ich bei ihr schlafen und sie würde mich zum Flughafen fahren. Von dort aus würden wir nach Paris fliegen, dort drei Tage in der Wohnung ihres Bruders verbringen und von da aus würde ich nach Boston fliegen. Ich packte meinen Koffer an diesem Abend noch dreimal um. ich ging in mein Bett und lag noch lange wach. 

Am nächsten morgen, wurde ich von Franz geweckt. Er hatte ein weißes Hemd an und eine Fliege um den Hals  nur die Hose fehlte ihm. "Na Großer, wo hast du denn deine Hose gelassen?", fragte ich. "Die bügelt Mama grade.", sagte er. Ich stand auf und zog mich auch etwas schicker an. Meine Haare band ich mir in einem  Zopf nach oben. Ich ging hinunter zum Frühstück. Franz kam nun auch in die Küche. In seiner Hand trug er eine Schultüte. Die Schultüte war natürlich mit diversen Hunden verziert. Die Schultüte war größer als er. Er hatte ebenfalls seinen Schulrucksack auf. Auf diesem war das komplette Sonnensystem zu sehen. Er trug beides mit stolz. ich machte mir trotzdem sorgen, dass die anderen Kinder ihn ärgern könnten. Ich schüttelte mir den Gedanken aber wieder schnell aus dem Kopf. Am Ende war es garnicht so und er wird total beliebt. warum jetzt schon Sorgen machen, wenn noch nichts passiert war? Ich biss von meinem Toast ab. Gedankenverloren sah ich aus dem Fenster. Meine Mutter kam zu mir. "Na? Alles gut? Machst du dir sorgen?", fragte sie, als hätte sie meine Gedanken gelesen. Ich nickte nur. ich machte mir sowohl Sorgen um Franz, als auch um mich. Könnte ich das wirklich? Ein Jahr alleine auf einem ganz anderen Kontinenten leben? Ohne Freunde? Ohne Familie? Ohne...Kaja? Ich schluckte. Meine Mutter drückte mir einen Kuss auf die Backe und setzte sich zu mir an den Essenstisch. Als es klingelte sprang ich auf. Ich öffnete die Tür. Kaja stand mir gegenüber. Ich sprang in ihre Arme und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Ich strich ihre rot-braunen Haare hinter ihre Ohren. "Na du. Alles gut?", fragte Kaja. "Ja, alles bestens.", log ich. Sie legte einen Arm um mich und wir gingen ins Haus. Franz kam um Kaja zu umarmen. Meine Mutter schloss Kaja auch in ihre Arme. Ich freute mich, dass meine Familie, Kaja so gut aufnahm. Kaja genehmigte sich noch einen Kaffe und dann brachen wir auf. Mama und Kaja fuhren mit dem Auto, doch Franz und ich liefen das Stück bis zur Grundschule. Wir alberten rum und ich trug ihn eine Weile auf meinen Schultern. "Magst du eigentlich nur Frauen?", fragte er plötzlich. "Wie kommst du denn jetzt darauf?", fragte ich lachend. "Nur so.", antwortete er trocken. "Ich mag nur Frauen, ja,", erklärte ich ihm. "Und Kaja?", er schien interessiert. Ich blieb stehen. Das wusste ich garnicht. "Keine Ahnung.", gab ich zu. Ich nahm mir fest vor das mal zu fragen.

Wir kamen an der Schule an. Ich setzte mich in die Aula neben Kaja und meine Mutter. Alle Schüler wurden einzeln nach vorn gerufen. Irgendwann war Franz dran. Er tapste nach vorne und bekam eine Blume. Er stellte sich zu den anderen und grinste uns zu. Ich war so stolz auf ihn. nach der Zeremonie machten wir noch viele Fotos und gingen etwas essen. Zuhause angekommen holte ich meinen Koffer von oben. Franz kam hinter mir her. "Mila...", flüsterte er, "Bitte geh nicht weg.", er weinte. "Franz. Bitte mach es mir nicht so schwer hauchte ich.", ich lies den Koffer los und nahm ihn in den Arm. Er weinte bitterlich. "Zu wem soll ich denn jetzt ins Bett, wenn ich nicht schlafen kann oder einen Alptraum habe?", er schniefte. "Mama ist doch auch noch da.", nun konnte auch ich meine Tränen nicht zurückhalten. Ich weinte das erste mal seit langem. Mit tat es so sehr weh meine Familie hinter mir zu lassen. ich weiß nicht mehr wie lange wir dort auf dem Boden saßen, uns umarmten und weinte, aber es fühlte sich wie Stunden an. Irgendwann kamen keine Tränen mehr. "Ich liebe dich, Franz.", sagte ich und strich ihm durch sein rotes Haar. "Ich dich auch, Mila.", sagte er. Wir standen auf . "Ich hab noch eine Überraschung für dich.", sagte ich. "Was denn?", fragte er aufgeregt. "Luna kommt für eine Woche hierher, weil Kaja und ich nach Paris fahren.", ich grinste. Nun war alle Trauer vergessen.m Franz machte Freudensprünge und sang laut. Ich nahm meinen Koffer und ging zur Tür. ich drückte meine Mutter ein letztes mal, gab Franz einen Kuss auf die Stirn und streichelte Luna nochmal, dann schloss ich die Tür hinter mir, stieg zu kaja ins auto, gab ihr einen Kuss und sie fuhr los. Ich blickte mich nochmal um und sah meine Kindheit verschwinden.

stirb nicht an Herzdrücken (txs)Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon