Kapitel 16 - Tasse Tee

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Mailey POV:

Ich lächelte vor mich hin, während ich die Umarmung von Niall genoss. Er mochte mich, dass spürte ich ganz deutlich, auch wenn jegliche Erinnerung von mir an ihn fehlte. Aber die Art wie er mich umarmte, ließ mich die Geborgenheit fühlen, die ich die ganze Zeit in der Klinik vermisst hatte.

„Das du dich so freust, hätte ich nicht erwartet.", sprach ich leise meine Gedanken aus. Langsam löste der Blonde die Umarmung, und drückte mich etwas von sich weg, damit er mich ansehen konnte.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich dich jemals wieder in den Armen halten werde."

Als diese Worte seinen Mund verließen, zeichnete sich das größte Lächeln auf meinem Gesicht ab. Während Nialls Augen immer noch leicht schwammen. Erneut wischte ich mit meinem Finger, die sich lösenden Tränen weg und schüttelte verneinend den Kopf.

„Nun brauchst ja nicht mehr weinen, du hast mich ja wieder."

Er nickte sacht mit dem Kopf. Niall schaute mich zwar an, aber teilweise hatte ich das Gefühl, als wäre er in seiner eigenen Welt und in seinen Erinnerungen.

„Wollt ihr einen Tee?", rief seine Mutter zu uns ins Zimmer und unterbrach damit die Situation.

„Ich nehme gerne einen.", stimmte ich zu.

„Ich auch."

Es dauerte nicht lang und sie kam mit zwei dampfenden Tassen Tee ins Zimmer.

„Wollt ihr euch nicht ein bisschen auf die Hollywoodschaukel draußen setzen?"

„Ihr habt eine Hollywoodschaukel?", hakte ich begeistert nach. „Na los komm.", damit ich nahm Nialls Hand und zog ihn mit nach draußen auf die Terrasse.

„Niall ich muss nochmal kurz mit dir reden.", sagte seine Mutter und mit einem entschuldigendem Lächeln ließ ich seine Hand und ging allein weiter. Kaum hatte ich die Terrassentür hinter mir geschlossen, pfiff der Wind gewaltig um meinen Körper. Im ersten Moment überkam mich ein leichtes Frösteln, doch dann breitete ich meine Arme aus und genoss die Kraft des Windes.

Niall POV:

„Was ist denn?", fragte ich meine Mutter.„Du darfst ihr nicht sagen wer du bist, Niall. Es wurde uns ans Herz gelegt sie in dem Glauben zu lassen, wir wären ihre Familie."„Warum?"„Sie kann sich an nichts mehr erinnern und die Frage ob sie die Wahrheit vom Herzen verkraftet ist nicht sicher."

„Das ist nicht fair.", sagte ich wieder mit Tränen in den Augen.„Ich weiß mein Schatz, ich weiß." Damit drehte sie sich um und ging zurück. Ich schaute durch die Glastür zu May. Mein Mädchen hatte ihre Arme von sich gestreckt und ließ den Wind um sich herum wehen, wobei ihre Haare nur so flatterten.

Es tat weh zu wissen, dass jeglicher Erinnerung von uns bei ihr gelöscht waren und sie mich wahrscheinlich nie mehr so sehen würde, wie ich sie. Schließlich dachte sie, ich wäre ihr Cousin und wusste nicht, was ich in Wahrheit für sie empfand. Doch das Risiko der Folgen würde ich auf keinen Fall eingehen und ihr die Wahrheit somit verschweigen. Langsam öffnete ich die Tür, stellte die Tassen auf dem Tisch ab. Mein Blick glitt zu May, welche noch immer ihre Augen geschlossen hielt. Lächelnd stellte ich mich neben sie und sah sie schweigend an. Ihre zarten Gesichtszüge wirkten so entspannend, das leichte Lächeln welches ihre Lippen umspielte ließ mein Herz höher schlagen. Wäre es nicht das Erste Mal nach so langer Zeit, das ich sie wieder sah, würde ich mich glatt hinter sie stellen und mit ihr Titanic lachend nachalbern. Doch für diesen Scherz genoss ich den Augenblick einfach zu sehr, als das ich ihn verderben würde. Das die Windstärke zunahm, schien sie nicht im geringsten zu stören.

Wir sind die, die für die Liebe kämpfen [Niall Horan]Where stories live. Discover now