Kapitel 28 - Gedanken

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Mailey POV:

Meine Tränen liefen unenthaltsam meine Wangen hinunter und egal wie oft ich sie weg wischte, es waren immer wieder Neue da. Mein Schluchzen wurde immer schlimmer je mehr ich versuchte dies zu unterdrücken. Ungeduldig wartete ich an der Bushaltestelle, da Niall mich ja abgeholt hatte und ich irgendwie wieder nach Hause kommen musste. Die mitleidigen und verwunderten Blicke des alten Ehepaares, die auf der Wartebank saßen ignorierte ich so gut es ging. Doch am liebsten hätte ich mich ihnen in den Arm geworfen und mich ausgeheult. Nach gefühlten Stunden kam endlich der Bus und ich lief nach ganz hinten durchzu einem freien Platz. Stumm weinend beobachte ich die Landschaft die an mir vorbei zog und mir wurde bewusste wie sich innerhalb von Sekunden meine Welt gedreht hatte. Alles was mirauf der Hinfahrt noch so sicher und vertraut gewesen war, war wie eine Seifenblase vor meinen Augen geplatzt. Alles einfach weg und vorbei. Das ich Niall eine geklebt hatte, tat mir nicht im geringsten leid. Es war noch lange nichts gegen den Schmerz den ich in meinem Innern empfand.


Irgendwann hielt der Bus und ich konnte die restliche Strecke zwischen den noblen Häusern zu meinem neuem Heim gehen. Dort angekommen holte ich meinen Schlüssel heraus und öffnete die Tür.

„Mailey bist du schon von der Party zurück?", fragte Esha, die mein kommen bemerkt hatte und sah mich aus ihren großen Augen an. Bevor ich ihr antworten konnte das ich meine Ruhe haben wollte, rief sie aus voller Kehle durchs Haus:„Papa, Mailey weint!"

Prima! Jetzt hatte ich genau die Aufmerksamkeit die ich weder gewollt, noch gesucht hatte. Ich staunte wie schnell Dad außer Atem im Türrahmen stand und mich ansah.

„Ist alles gut!", brachte ich gerade so heraus und nickte bekräftigend mit dem Kopf, obwohl ich spürte das schon wieder die Tränen flossen. Das Nicken sollte auch eher mich überzeugen als ihn. Denn meine roten Augen konnte er höchst wahrscheinlich nicht anders interpretieren.

„Mailey...", sagte er liebevoll und streckte die Hand aus, um meine Wange zu berühren. Doch ich drehte schnell den Kopf weg und rannte die Treppen zu meinem Zimmer hoch, wo ich mich weinend aufs Bett warf.

„Mailey?", vernahm ich Bais Stimme durch mein weinen und merkte die sich die Matratze neben mir senkte und ihre kleine Hand über meinen Hinterkopf streichelte. „Wo ist Niall und warum weinst du?".

Ich hatte ganz vergessen, dass wir uns ja das neue Zimmer teilten. Doch ich wollte und konnte ihr jetzt keine Antwort geben. Nicht im Moment. Ich wollte nur meine Ruhe haben, mich aus heulen und Ordnung in meinem Kopf kriegen. Also lief ich ohne ihr zu antworten zu dem einzigen Ort wo niemand gleichzeitig mit mir sein konnte: dem Bad. Zum Glück war es nicht besetzt und ich schloss schnell die Tür hinter mir zu.

Erschöpft hockte ich mich auf den Toilettendeckel und starrte die gegenüberliegende Wand an.

„Mailey komm da raus!", hörte ich Bai gegen die Tür klopfen.

„Lass mich bitte in Ruhe Bai!", rief ich zurück. Kein Mensch, nicht mal sie konnte mich jetzt hier raus kriegen.


Niall war gar nicht mein Cousin? Wie waren überhaupt nicht verwandt? Nicht mal weit entfernt? Warum hatte er mich nur angelogen? Wie konnte er so grausam sein?! Hielt er es etwa für witzig, dass er seine Späße mit mir treiben konnte, nur weil ich mich nicht erinnern konnte? Aber warum war alles zwischen uns so vertraut und angenehm gewesen? Und wieso hat er behauptet mich zu lieben? Wenn er mich lieben würde, wäre er derjenige gewesen der mir die Wahrheit gesagt hätte und nicht noch die Intrige weiter spinnt. Aber wieso hatte mich seine Familie so freundlich aufgenommen und wieso verdammt nochmal hatte seine Mum oder sein Dad mir nichts gesagt! Hatte er Ihnen auch etwas vorgespielt? Aber wieso wusste dann Nate davon und warum musste er mich vor allen so bloß stellen, als er Niall provoziert hat? Wie konnte Nate nur so kalt sein? Wie stand ich denn jetzt vor den anderen da, als ich heulend weg gelaufen bin. Dank seinem lauten Gebrüll hat es ja auch so gut wie jeder im Umkreis mitbekommen. Meine Fragen wurden immer mehr, je öfter ich die Situation im Kopf durch spielte. Ich wurde aber unterbrochen, als ich wieder ein Klopfen an der Badtür hörte.

„May du kannst da wirklich nicht drin bleiben!", sagte Bai beharrlich und ich rollte mit den Augen. Wieso war sie so ein Sturkopf und konnte mich nicht mal jetzt kurz allein lassen?

„Doch kann ich!", antwortete ich trotzig. Okay, ich war selber nicht besser. Wir hatten beide unseren Dickschädel.

„Nein May!"
„Und wieso bitteschön nicht?!"

„Weil ich pinkeln muss."

Ich zog die Augenbrauen hoch. Okay das war ein Argument. Also schloss ich die Tür auf und sie huschte an mir vorbei zur Toilette. Mit wirren Kopf ging ich zu unserem Bett.

Eins stand fest: Ich musste unbedingt Abstand bekommen von allem und da fiel mir nur eine Person ein...

_____


Hallo meine Nayer,

mit etwas Verspätung kommt das "Sonntag"-Kapitel. Ich hatte es gestern aber leider nicht mehr geschafft und ja, es ist nur eine Art "Übergangskapitel".

Was denkt ihr, wer ist die "Eine Person"?

Lasst es mich doch bitte wissen!
Und falls noch jemand irgendetwas machen/zusteuern will zur Sonderedition könnt ihr mich gern anschreiben :) Es wäre nämlich schön, wenn noch paar Leserbriefe zusammen kommen würden damit es schon ein Paar sind in der Edition. (egal ob per Post oder Mail) oder wenn ihr eine andere Idee habt oder wegen den Titelbildern...ich glaube nach all der Zeit wisst ihr das ich nicht beiße :P

Na ja ich wünsche euch dann noch eine schöne Woche und wir hören uns am Sonntag wieder oder mit dem einen oder anderen schon eher:)

Eure Shelly

Wir sind die, die für die Liebe kämpfen [Niall Horan]Where stories live. Discover now