Kapitel 9 - Lügen

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Mailey POV:

Ungläubig starrte ich auf den schwarzhaarigen Jungen vor mir. Woher kannte er mich bloß? Unsicher rutschte ich auf meiner Bank etwas hin und her und beobachtete wie er fassungslos den Kopf schüttelte.

„Du bist wirklich Mailey, oder nur ein Mädchen das ihr ähnlich aussieht?“

„Nein, also soweit ich weiß, bin ich Mailey. Und du bist?“
„Das ist erst einmal uninteressant. Kann ich mich zu dir setzen?“
Als Antwort machte ich ihm Platz, welchen er sofort annahm. „Was machst du hier?“

„Äh, leben?“, fragte ich statt ihm zu antworten.
„Leben?“, wiederholte er irritiert. „Wieso das?“
„Wie?“
„Nein, falsche Frage.“, berichtigte er sich. „Wieso lebst du überhaupt?“

Jetzt war ich wirklich vor den Kopf gestoßen.

„Warum, sollte ich etwa tot sein?“

„Meine letzte Information war, dass du nun gestorben bist.“
„Was?“, erschrocken fuhr ich auf und stellte mich hin. „Aber wieso sollte ich denn tot sein? Würde ich verfolgt? Waren es Auftragsmörder denen ich noch entwischt bin?“, spekulierte ich.

„Ähm, Mailey?“
Völlig in meinen kreisenden Gedanken vertieft, reagierte ich nicht. „Mailey?“

Erschrocken zuckte ich zusammen, als er nach meiner Hand griff, damit ich ihm in die Augen sehen würde. Und da waren sie: grün. Lichtblitze durchzogen mein Gedächtnis und überanstrengt schloss ich eilends meine Augen. Seine Augen, die Rose, sein wütender Ausdruck...all diese Szenen sah ich vor mir doch ich konnte sie in keinerlei Zusammenhang bringen.

„Wer bist du?“, wollte ich nun endlich wissen und riss meine Hand von ihm los.

„Ich bin es, Nate.“ Er wartete einen Moment. „Du erinnerst dich doch noch an mich, oder?“

Als ich verneinend meinen Kopf schüttelte lies er enttäuscht die Schultern hängen. „Hör zu, Mailey ich weiß ich habe damals eine Menge Mist gebaut und dich nicht zu schätzen gewusst, aber seid ich dich nicht mehr hatte, wusste ich wie sehr ich dich brauchte.“
Ängstlich wich ich einen Schritt nach hinten.
„Ich versteh nicht.“

Frustriert fuhr er sich durch seine schwarzen Haare. „Hör zu, es tut mir leid. Mehr als das und als ich hörte, dass du gestorben seist, wünschte ich mir nichts sehnlicher als mich für meine dummen Fehler bei dir zu entschuldigen und einen Neuanfang mit dir zu starten.“
„Hör auf!“, schrie ich und hielt mir die Ohren zu. Überrascht stockte er. Es wurde mir zu viel. Ich spürte eine Panik aufsteigen und die Angst. Die Angst davor was passiert war. So kam es das ich mich auf der Stelle umdrehte, die Bilder in meiner Hand, ihn stehen lies und den Kiesweg zurück in die Halle nach oben in mein Zimmer rannte. Völlig außer Atem schloss ich dir Tür und ließ mich gegen sie fallen. Ich presste meine Lippen aufeinander um meine Fassung zu wahren, doch ein Schluchzen entwich mir und erschöpft rutschte ich mit dem Rücken die Tür herunter, bis ich auf dem Boden saß.

Niall POV:

„Was willst du denn über Mailey wissen?“, fragte ich Bailey. Achselzuckend erwiderte sie meinen Blick.
„Weiß nicht. Einfach alles irgendwie. Sehe ich ihr ähnlich? Habe ich irgendwas von ihr? Wie doll hast du sie gemocht? Niall ich möchte einfach alles über meine Schwester wissen.“

Einmal tief ein und ausatmend antwortete ich: „Du bist ihr ähnlicher als du denkst.“
„In was im Aussehen oder in meinem Charakter?“, hakte das blonde Mädchen aufgeregt nach.

„Beides.“
Spielerisch gab sie mir einen Ruck in die Seite. „Erzähl doch bitte mal mehr.“
„Dein Dickkopf den hast du zu hundert Prozent von ihr. Dein Ausdruck, den du meistens in den Augen hast, lässt mich jedes Mal Mailey wieder vor mir sehen. Deine Art zu gehen, die Wörter zu betonen ist genau dieselbe.“

Wir sind die, die für die Liebe kämpfen [Niall Horan]Where stories live. Discover now