Kapitel 32 - Alles zurück auf Anfang

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Mailey POV:

Ganz leise hörte ich eine Stimme murmeln. Durch den Nebel der mich in der Schwärze umgab, war sie nicht wirklich zu hören. Doch ich spürte eine Wärme die sich durch meinen ganzen Körper zog.

Ich liebe dich doch.

Ich spürte einen kurzen Schmerz in der Brust, war aber unfähig mich zu bewegen.

Unsere Kinder rennen durch den Garten.

Mein Mund war trocken und ich hatte das Gefühl meine Zunge klebe mir am Gaumen.

Du kannst mich nicht verlassen.

Die Wärme kam näher und ich spürte sie nun an meiner Stirn.

Ich warte.

Lippen berührten mein Gesicht.

Bis morgen.

Der Nebel lichtete sich ein wenig und die Schwärze ging langsam ins Grau über.

Schlaf dich nur aus.

Mein Kopf brummte.

Dann bleibst du bei mir.

Ich zickte kurz mit den Augenlidern,als ein heller Blitz durch den Nebel drang.

Hörst du mich?

Wen sollte ich hören?

May?

War das nicht mein Name? Aber der Nebel -  er wurde wieder dichter.





Niall POV:

Ich hielt den Atem an. Ich hatte mich eigentlich schon von ihr verabschiedet und wollte gehen, als sie ihre Augenlieder gezuckt hatten. Hatte ich es mir etwa eingebildet?

„Hörst du mich?"

Aufmerksam studierte ich ihr Gesicht nach irgendeinem Zeichen.

„May?", versuchte ich es erneut.Doch nichts geschah.

Enttäuscht ließ ich die Schultern hängen und fuhr für den Abend nach Hause. In zwei Tagen würde ich dieses Spiel bald schon einen Monat machen: aufstehen, essen, Brief schreiben,zum Haus fahren, Mittag essen,  May besuchen, bis in die Nachtbleiben, nach Hause fahren, duschen, essen, schlafen.


Ich lag im Bett und starrte an die Decke, als mein Handy läutete. Ich blinzelte gegen das grelle Licht und nahm den Anruf an.

„Ja?"
„Mr. Horan?"
„Ja."
„Hierspricht Dr. Gembri. Miss Bennett ist aufgewacht."
Blitzschnell war ich aus dem Bett und auf dem Weg ins Krankenhaus.

Ich rannte die Flure entlang, dieTreppe nach oben und kam atemlos in ihr Zimmer. Die Nachttischlampe beleuchtete im schwachen Licht ihr Zimmer. Und da saß sie. Das Beatmungsgerät war abgeschaltet und weg. Sie sah sehr blass aus,aber das war egal, denn sie sah mich mit ihren grau-blauen Augen aufmerksam an. Vorsichtig ging ich auf sie zu.

„Niall?"
Ein Schluchzer entfuhr mir.

„Du erinnerst dich an mich?"

Zaghaft nickte sie. Das reichte und ich war mit zwei großen Schritten an ihrem Bett und umarmte sie. Die Tränen flossen über meine Wangen, während sie mir unbeholfen über den Kopf strich.

„Du bist wieder bei mir!"

Sie kicherte kurz und flüsterte dann.„Ja das bin ich. Du hast doch auf mich gewartet."
Ich löste meine Umarmung soviel, das ich sie ansehen konnte. „Jeden einzelnenTag."
„Ich weiß." Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. „Die Schwester hat es gesagt und die Briefe und die Lillien haben ich auch gesehen."

„Du bist schon länger wach?"

„Ja Mr.Horan das ist sie. Nicht lange nachdem sie das Zimmer verlassen haben, waren die ersten Anzeichen da, dass sie wieder aufwacht. Wir mussten Mailey aber ein paar Stunden Schonung gewähren, eh wir Sie informieren konnten.", sagte Dr.Gembri, der das Zimmer betreten hatte.

Ich ließ May los und sah den Arzt verständnislos an.

„Sie nennen sie Mailey?", fragte ich verwirrt über den persönlichen Umgang.

„Ist gut Niall. Dr. Gembri, Yannick,hat mich früher in der Klinik schon behandelt.", erklärte May.Yannick? Aber natürlich, Nate hatte mir bei dem Gespräch damals über May's Zustand von ihm erzählt, aber immer nur den Vornamen verwendet.

„Deswegen war ich mit Maileys Situation so gut vetraut und wir konnten sofort eingreifen. Ich bitte Sie sie zu schonen. Sie ist zwar auf dem Weg der Besserung aber noch nicht vollkommen fit. Der Vater wird auch in Kürze eintreffen."

Damit ließ er uns allein.


„Du bist wieder da.", murmelte ich immer wieder und küsste ihre Handinnenfläche, während ich sie mir an die Wange hielt und May ansah. Sie lächelte.

„Niall?"

„Ja?"

„Es tut mir leid, dass ich dich bei der Party nicht zu Wort habe kommen lassen, sondern einfach weggerannt bin."
„Ist gut May. Hör auf."
„Nein!",widersprach sie. „Ich wusste nur einfach nicht was ich denken sollte. Was war Wahrheit und was war Lüge. Ich konnte mich an nichts erinnern. Ich-"
„Heißt das du kannst dich wieder an etwas erinnern?"

„Nein. Nicht wirklich. Als ich deine Briefe gelesen habe, kamen manchmal schemenhafte Erinnerungen. Und ich würde sagen ich kann mich leicht daran erinnern, aber nicht von selber. Es tut mir leid."
„Ist jetzt egal. Jetzt sind wir beide hier."

Sie nickte leicht mit einem Lächeln.„Und ich hätte dir gleich die Wahrheit sagen müssen, dass du noch nicht zur Familie gehörst.", gestand ich.

„Nein Niall, das ich nicht zur Familie gehöre."
„Nein noch nicht. Denn du wirst zu meinerFamilie gehören."

Verwirrt runzelte sie die Stirn und sah mich abwartend an.

„Ich liebe dich May. So sehr und ich möchte das es ein uns gibt."
„Es kann kein uns geben!",widersprach sie. War ja klar das mein Sturkopf was einwerfen musste.„Ich bin krank Niall, sehr krank. Du hast gesehen wie schnell alles bei mir gehen kann. Bei mir weiß man nicht was als Nächstes kommt."

Ich lachte. „Das wusste ich bei dir noch nie."

Sie bemerkte worauf ich anspielte und schmunzelte. „Ich mein es ernst Niall. Es wird nicht einfach mit mir."
„Dann mach es mir eben schwer. Aber ich bleibe und wir beide werden soviele Erinnerungen uns schaffen wie wir können."

Ihr liefen erste Tränen die Wangen hinunter, welche ich mit dem Daumen vorsichtig wegwischte.

„Du bist verrückt.", flüsterte sie und sah mich mit intensiven Blick an, kurz bevor sich unsere Lippen berührten. „Du bist nur verliebt."

„Nein über diesen Punkt bin ich hinweg. Ich bin nicht mehr in dich verliebt. Ich liebe dich May."

Wir sind die, die für die Liebe kämpfen [Niall Horan]Where stories live. Discover now