Kapitel 31 - Briefe

1K 107 24
                                    

Niall POV:


„Und wie geht es ihr?", fragte mich Alice. Sie hatte mich die vergangenen Tage mehrmals angerufen, um sich nach Mays Gesundheitszustand zu erkundigen.
„Unverändert."
„Hätte ich vielleicht etwas eher gemerkt, dann-"
„Hör auf Alice!", unterbrach ich sie.„Das bringt doch jetzt auch nichts."

„Ich weiß. Aber trotzdem! Meldest du dich bitte, falls es was neues gibt?"

„Natürlich."


Ich fuhr sie heute wieder besuchen und wieder hatte ich eine Lillie mit dabei. Eine Lillie für jeden Tag. Bai hatte May auch schon besucht, genauso wie Mays Halbgeschwister und Katy. Alice konnte nicht so oft ins Krankenhaus, da sie arbeiten und ihren Verlobten hatte, also rief sie mich an. Doch die Nachricht blieb immer diesselbe: unverändert. Ich hatte mich mit Simon getroffen und ihm unmissverständlich klar gemacht, dass der Vertrag von Zara und mir geplatzt ist. Er hat zwar Theather ohne Ende gemacht, aber das war mir gleich. Sobald mein Mädchen aufwachen würde, wäre ich uneingeschränkt für sie da. Wir würden zusammenkommen und wenn ich ehrlich war, sah ich uns auch beide in paar Jahren vor dem Altar. Die ganzen Konsequenzen die mir Simon aufzählte die es auf die Presse, die Jungs und mich haben würde interessierten mich nicht die Bohne. Nicht mehr. Ich hatte erkannt worum es im Leben ging: Momente festzuhalten und mit den Menschen zu verbringen die man liebt. Und dazu zählte weder eine Zara noch ein Simon!

Leise öffnete ich das Krankenzimmer, obwohl sie nicht in dem Sinne schlief, dass ich sie wecken könnte. Die hellrosane Lillie stellte ich zu den anderen acht in die Vase und setzte mich auf den Stuhl neben sie. Ich griff nach ihrer Hand und strich zärtlich über ihren Handrücken.
„Du schläfst immer noch, hm?", sagte ich zu ihr. So begrüßte ich sie jedes Mal. Ihre langen blonden Haare lagen verteilt über dem Kissen und automatisch musste ich daran denken wie sie damals im Wind wehten, als May voller Lebensfreude die Pusteblume in den Wind hielt.Bei der Erinnerung musste ich lächeln.

„Ich habe dir wieder einen Brief geschrieben."

Seit dem Tag als ich die Nachricht erhielt, schrieb ich May einen Brief. Einen Brief für eine schöne Erinnerung an uns die mir in den Sinn kam. Ich war zwar kein großer Schreiber, aber ich gab mir Mühe. Leider hatte ich keine farbigen Briefumschläge wie sie sie früher benutzt hatte, also nahm ich stattdessen unterschiedliche Stifte mit denen ich Mays Namen darauf schrieb mit dem Datum.

Ich faltete den Brief auseinander und begann ihr wie jeden Tag vorzulesen:


Meine liebe May,


auf die eine Art und Weise freu ich mich dir die Briefe vorzulesen, in unseren Erinnerung zu schwelgen.Aber sie erinnern mich jedes Mal warum ich sie eigentlich schreibe und das lässt mich wieder mit den Tränen kämpfen.

Gestern Abend habe ich mir Pancakes gebacken. Ich hatte Appetit darauf oder es war viel mehr die Erinnerung an uns, die sie so appetitlich gemacht haben. Weißt du noch, als ich bei euch gewohnt habe und du mit Bai geschimpft hattest, als sie sich über ihr Frühstück beschwert hatte? Du hattest zu ihr gesagt, sie soll dankbar sein das du ihr welches machst und sie sich nur an den gedeckten Tisch setzen muss, während du dir dein Frühstück immer selbst zubereiten musst. Als ich das mitbekommen habe, stand für mich fest: ich bereite dir dein Frühstück für den nächsten Tag.
Nie werde ich deinen Blick vergessen, als du mit verwunderten Augen und dennoch total verschlafen in die Küche kamst. Deine Augen wurden so groß als du die Pancakes sahst. Dein Lächeln war unbezahlbar und ich wusste daran könnte ich mich gewohnen. Oder viel mehr daran wollte ich mich gewöhnen. Also versag mir das nicht!

Du musst wissen ich bin noch nicht bereit dich gehen zu lassen.


„Ich bin noch nicht bereit.", flüsterte ich und faltete den Brief zusammen und legte ihn zu den anderen auf ihren Nachttisch.

Ich saß noch eine ganze Weile bei ihr und betrachtete mein schlafendes Mädchen.





„Guten Morgen Mr.Horan.", grüßte mich die Krankenschwester auf der Station.

„Guten Morgen."

Ich betrat Mays Raum.
„Du schläfst heute aber ziemlich lange aus.", begrüßte ich May und stellte die Lillie zu den anderen zwölf. Die Ersten waren fast schon verblüht.
„Wenn du nicht bald munter wirst siehst du die ersten Lillien gar nicht mehr.", sagte ich mit Blick auf die Vase. „Und ich darf den Dreck dann wegräumen. Aber das kennen wir ja schon, dass ich dir nachräumen darf!"

Ich setzte mich wieder zu ihr und faltete, ganz nach unserem Ritual, den Brief auseinander.



Meine süße May,

ich war heute spazieren gewesen bei deinen Klippen. Das Meer war heute sehr aufgewühlt und auf der Brücke hat der Wind mir mächtig ins Gesicht gepeischt. Aber ich habe es geliebt, weil ich wüsste das du es lieben würdest.
Ich habe nachgedacht und gestern einen spontan Kauf gemacht. Willst du wissen welchen? Ich gebe dir ein paar Tipps. Es ist etwas das du sehr liebst. Etwas worin du dich wohlfühlst. Etwas wo ich uns beide zusammen seh. Etwas das zwar viel Arbeit erfordert, aber alle Mühewert ist, weil es nun unser ist.
Weißt du was ich mein?

Ich habe das Haus in Howth gekauft, dass an den Klippen steht. Ich habe Kontakt zu dem Besitzer aufgenommen und wie soll ich sagen? Er war käuflich. Jetzt gehörtes uns. Uns beiden May. Dort können wir beide später mit unseren Kindern leben und jeden Tag neue, schöne Erinnerungen schaffen.
Solche wie als wir die Wände gestrichen haben und so ein Spaß dabei hatten oder die Abendkühle bei deinem Pavillon genossen haben.So viele gemeinsame Momente May. Aber dazu musst du zu mir zurückkommen.

Verstehst du?

Ich liebe dich doch!

Wir sind die, die für die Liebe kämpfen [Niall Horan]Where stories live. Discover now