Kapitel 3 - Der Sturkopf

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Niall POV:

Atemlos starrte ich in ihre blau-grünen Augen. Ihr Stirn hatte sie in Falten gelegt, als ob sie darüber nachdenken müsste, wer ich sei.

„Hallo.“, wiederholte ich meine Begrüßung nochmal etwas sicherer.

„Was machst du hier?“, fragte sie barsch. „Hast du das 'Betreten Verboten' Schild nicht gesehen, oder was?“
Ich lachte kurz auf. „Das Selbe könnte ich dich auch fragen.“

„Geh hier weg!“ Mit diesen Worten drehte sich das blonde Mädchen wieder der Küste zu. Ihr beiges Kleid flatterte bei jedem Windzug der kam. Einmal tief durchatmend, trat ich neben sie.

„Wie geht es dir Bai?“

„Tu nicht so, als würde es dich interessieren!“ Sie schloss für einen kurzen Augenblick ihre Augen. Es war magisch. Ich tat es ihr schweigend gleich und ich fühlte, als ob May auch hier bei uns wäre und mich lächelnd ansehen würde. Das Toben der Wellen, die Sonnenstrahlen die mich wärmten, versetzen mich an einen anderen Ort und an eine andere Zeit. Doch Bailey unterbrach die Magie, als sie zu ihrer Tasche griff und weg ging. Eilig drehte ich mich um und folgte ihr.

„Bailey! Bleib mal bitte stehen. Ich würde gerne mit dir reden.“

„Das interessiert mich jetzt überhaupt nicht!“, rief sie und warf ihre Tasche in hohem Bogen über den Zaun, welche mit einem dumpfen Geräusch knapp vor der Straße landete.
„Doch. Ich war im Waisenhaus-“, fing ich an.

„Hat dir die Musik über die Jahre deine Ohren beschädigt?“, unterbrach sie mich. „Ich habe gesagt das interessiert mich NICHT!“

„Es hat dich aber zu interessieren!“, setzte ich dagegen an und machte es ihr gleich, indem ich auch über den Zaun kletterte.

„Du interessierst mich genauso wenig, wie das was du sagen willst!“

„Du weißt doch gar nicht wer ich bin.“, warf ich ein.

„Ich weiß sehr wohl wer du bist. Ich kann mich noch an dich erinnern, du warst damals mit im Krankenhaus.“

„Du warst klein.“

„Trotzdem hat sich manches bei mir eingebrannt.“

Sie bückte sich, hob ihre Tasche hoch und hängte sie sich um die Schulter.

„So habe ich mir unser Wiedersehen nicht vorgestellt!“, warf ich ein.

Bai war schon ein bisschen los gelaufen, als sie enttäuscht auflachte. „Ich hatte immer gehofft, dass du mal zu mir kommst. Aber du hast mich mit Grammy nie besucht“

„Wo willst du denn jetzt hin?“
„Zurück nach Hause.“
Bei dem Gedanken, dass das Waisenhaus ihr Zuhause war, traf mich ein Schmerz in der Brust. „Zu Fuß? Ich kann dich auch fahren.“, bot ich ihr an, um wenigsten so vielleicht ein Gespräch zustande zu bringen. Doch ohne ein Wort entfernte sie sich immer mehr von mir und meinem Wagen. Wütend kickte ich einen Stein weg, der in der Nähe auf der Straße lag. Sie war so stur! Genau wie Mailey und sie war erst Zehn! Während ich ihre Silhouette am Horizont beobachtete, stellte ich mir May in Gedanken neben ihr vor. Bis auf die Tatsache das Bais Haare heller waren und ihre Augen einen leichten grün Schimmer hatten, hatte sie leider viel Ähnlichkeit mit ihrer großen Schwester. Allein der entschlossene Ausdruck in ihren Augen.

Nachdenklich was ich als Nächstes machen sollte, spielte ich mit meinem Autoschlüssel herum. Sie konnte doch nicht wirklich den ganzen Weg zurück laufen wollen!

Ich setzte mich hinters Steuer und startete den Wagen. Sie war noch nicht weit gekommen, als ich im Schritttempo neben ihr herfuhr.

„Komm schon, Bai! Steig ein ich fahr dich.“
Stur den Blick gerade aus gerichtet lief sie weiter. Ich rollte mit den Augen.

Wir sind die, die für die Liebe kämpfen [Niall Horan]Where stories live. Discover now