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№ ³⁶➥ ein hurrikan voller wut und rache

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№ ³⁶
➥ ein hurrikan voller wut und rache.

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ES IST NICHT die Tatsache, dass niemand da war, als ich wieder zu mir kam, die mich runterzieht. Sondern die Tatsache, dass mich niemand den ganzen restlichen Tag gefragt hat, wie es mir geht.
Von meinem Dad weiß ich, dass John B nun hinter Gitter sitzt und ich weiß, dass er somit ganz oben auf der Liste steht, doch... was ist mit mir?

»Bee, wir... Du bist ja angezogen.«
Statt nur in der Tür zu stehen, betritt meine Mutter nun komplett das Zimmer. »Bee, du musst dich ausruhen. Ich denke nicht, dass es gut wäre, wenn...«
»Ich komme mit, Mom. John B ist immer noch mein Freund. Bitte.«
Sie nickt.
Ein misslungenes Lächeln huscht über ihre Lippen.

Mein Dad ist bereit im Richtsaal, wobei er überrascht die Brauen hebt, als er mich neben seiner Frau erblickt. »Bee...«
»Nicht.«, murmle ich hastig und setze mich neben ihn in die letzte Reihe. Fast ganz vorne erkenne ich die Hinterköpfe der Pogues. »John Booker Routledge.«
Oh Gott, mir ist schlecht.
»gemäß Absatz 14 des North-Carolina-Status werden Sie wegen Mordes mit erschwerenden Umständen angeklagt. Im Falle einer Verurteilung droht die Todesstrafe.«
Japsend halte ich mir die Hand vor den Mund, während die Unruhen im Saal lauter werden.
»Er ist erst 17!« JJ.
»Ruhe im Saal!«
»Nein, verdammt. Er ist 17! Soll das ein Scherz sein?«

Zu spät, zu spät, zu spät.
Mein Schädel beginnt erneut zu brummen.
»Alle raus! Na los!«
Meine Eltern erheben sich, richten ihre Kleider und schlängeln sich ebenfalls aus der Reihe.
Einfach so. Sie glauben mir nicht.
Sie hören nicht hin, wenn ein Minderjährige unschuldig verurteilt wird. Wäre ich da vorne, wäre schon längst Geld geflossen, mit dem man eigentlich eine Insel kaufen kann.

»Bee!« Popes Gesicht erscheint vor mir, dann JJ, Kie und Sarah. Alle sehen schlimm aus.
Klar, John B wurde verurteilt.
Das ist schlimmer als deine Probleme, Bee!

»Hey, alles okay?«
»Brianna!« Mein Vater erscheint am Eingang und sieht eindringlich zu meinen Freunden, bevor er die Hand ausstreckt. JJ hat auch immer seine Hand ausgestreckt und es wurde alles gut.
Wie in Zeitlupe rutsche ich von der Bank.

Draußen sammeln sich bereits die ersten kleinen Gruppen, wobei ich ebenfalls Ward entdecke. Er wirkt... erleichtert.
Wut beginnt in meinem Blut zu kochen.
»Kannst du bitte die Klappe halten?«
Alle Gespräche verstummen und ich sehe zu Kiara.
Oh nein. Warte. Sie macht eigentlich genau das Richtige.

»Du müsstest vor Gericht, weil du der Mörder bist!«, ruft sie direkt in das Gesicht von Ward Cameron.
Mein Dad stürmt mit Shoupe nach vorne. Denn im nächsten Moment holt Kiara zum Schlag aus, wird jedoch leider zurückgehalten, als die beiden Polizisten sie festhalten.
»Zeig etwas mehr Respekt!«, ruft Ward.
Wütend balle ich die Hände zu Fäusten.

Vor der Bevölkerung von Kildare Island habe ich immer getan, was ich für meine Familie für richtig empfand. Damit meine Eltern nicht wegen mir ins Gespräch der Gegend geraten, aber wisst ihr was? Langsam bin ich es satt ständig mit anzusehen, wie die Ungerechtigkeit so leicht zu verdecken ist, wenn man Geld hat. Wie ekelhaft es ist, wenn nie seine eigene Meinung gerechtfertigt wird.
Immerhin ist man nicht umsonst sein eigenes Individuum.

Als hätte sich ein Schalter in meinem Kopf umgelegt, verlasse ich die Seite meiner Mutter. Komplett lasse ich mich selbst von diesem überwältigenden Gefühl der Energie überrollen, quetsche mich an den Polizisten vorbei, welche Kiara immer noch zurückhalten, und gehe direkt auf Ward Cameron zu.
Fragend hebt er eine Braue, doch sein Gesicht nimmt eine andere Form an, als meine Faust seine Wange und somit auch seine Nase komplett zur Seite schiebt.
Empörtes Keuchen geht durch die Reihen.
Jeder schaut mich fassungslos an, während ich mich langsam wieder aufrichte und die herausgefallene Strähne wieder hinter mein Ohr schiebe.

»Brianna!« Jason Campbells Hand schließt sich etwas zu fest um meinen Arm und erst jetzt bemerke ich den Schmerz in meiner Hand. Ist das Blut?
Ein Blick verrät mir, dass Wards Nase blutüberströmt ist.
Habe ich wirklich solche Kraft? ähm... LOL?

Jemand schüttelt mich an den Schultern, weshalb ich endlich wieder tief Luft hole. Lebensenergie. Da bist du.
»Was sollte das?«
»Jason deine Tochter hat jegliche Manieren verloren!«, stöhnt Ward, während Rose versucht mit ihrem Tuch die Blutung zu stoppen.
»Aber jemanden umzubringen hat was mit Manieren zu tun? Seine eigene Tochter zu verstoßen hat was mit Manieren zu tun? Seinen eigenen Sohn verrotten zu lassen, sodass er immer mehr psychisch krank wird, ist ja so Gentlemen-like. Ward Cameron, der Preis für den anständigsten Menschen geht an dich, du verdammtes Arschloch!«, schreie ich.
Wow, habe ich...?
War das...?

Erst als sich zwei Arme von hinten um mich schließen, wird mir klar, wie nah ich Cameron schon wieder bin.
»Bee, es ist okay. Es reicht.«
JJ?
Irgendwie schaffe ich es seine Arme von meinem Körper zu bekommen. Ohne auch nur noch ein weiteres Wort zu sagen, stapfe ich davon. Jeden einzelnen Blick spüre ich in meinem Rücken brennen. Jeden. Einzelnen.

Warum fühle ich plötzlich so verdammt verlassen, von jedem, den ich kenne? Schon mit dem nächsten Schritt beginnen meine Augäpfel erneut verräterisch zu brennen, doch anstatt stehen zu bleiben und erstmal durchzuatmen, laufe ich schnurstracks weiter.
Ohne Ziel.
Gefühlte Stunden.

Als sich die Wolken dann auch noch verdunkeln, ehe sich der Himmel öffnet und meine momentane Stimmung widerspiegeln, tragen mich eine Füße in Richtung Figure Eight. Ich sollte einfach nach Hause gehen.
Mich in meinem Zimmer einschließen.
Oder ich sollte doch zu meinen Freunden.
Ich sollte JJ anrufen und mit ihm über alles reden.
Ich sollte in seinen verdammten Armen liegen und wir würden gemeinsam eine Lösung auf diesen ganzen Mist finden. Mein Herz füllt sich bei diesem Gedanken sogar ein wenig wärmer an, trotzdem bleibe ich auf derselben Strecke und trotte mit um die Taille geschlungene Arme die Einfahrt nach oben.

Mittlerweile hat es auch aufgehört zu regnen, trotzdem bringt die Nässe ihre Kälte mit sich.
Noch wenige Meter und ich stehe vor der Haustür.
Alle Autos befinden sich in der Einfahrt, was den einen Aspekt in meinem Kopf mit Angst füllen lässt.
Es ist alles okay, Bee. Atme.
Du wirst sehen, dass es nicht schlimm ausgeht.

Mit einem tiefen Atemzug hebe ich die Hand und drücke auf die Klingel. Dumpfe Schritte, dann verschwindet das Holz vor meiner Nase und... »Hey, Rafe.«



















authors note:
hey,kiddos!
ich habe endlich wieder zeit zum schreiben und deswegen wird jetzt jeden tag ein kapitel gekommen, wenn nicht sogar zwei. mein ziel ist es, diese ff innerhalb von zehn tage fertig zu bekommen und dann geht's weiter zum nächsten projekt.
kleiner spoiler da ich bereits vier weitere kapitel fertig habe: es wird ein GEFÜHLSCHAOS, handy-wegschmeiß-momente, an-die-wand-starren und ihr werdet euch fragen, warum bee all diese dinge tut.
🫣

𝖲𝖠𝖭𝖢𝖳𝖴𝖠𝖱𝖸; 𝐣𝐣 𝐦𝐚𝐲𝐛𝐚𝐧𝐤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt