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Die kalte Luft strich über meine nackten Schultern, als er mir mein Shirt über den Kopf gezogen hatte. Für eine klitzekleine Sekunde hatte ich Scham verspürt. Über meinen Körper und meine Figur, doch er ließ seinen Blick begierig n mir hinab wandern und lächelte, als hätte er noch nie etwas schöneres gesehen.
Alleine seine Blicke ließen mich schmelzen. Er schaffte es, dass ich mich sexy fühlte. Nicht nur als Lillys dicke Schwester. Sondern als Harper. Denn hier ging es um mich. Um mich und Scott. Und darauf hatte ich verdammt lange gewartet.
Seine Finger fuhren zu meiner Jeans und schoben sich in den Bund. Er strich über meinen Bauch. Überrascht zuckte ich zusammen. Immerhin betrachtete ich meinen Bauch als größte Problemzone. Aber Scott strich über meine Haut, fuhr zu meinem Rücken und stöhnte meinen Namen. 
Der Teil in mir, der schon vor Jahren die Hoffnung aufgegeben hatte, erwachte zum Leben und schnurrte zufrieden.
Wieder strich er über meinen Bauch, fuhr mit seinen Fingern an meine Hüfte und lächelte. Stirnrunzelnd senkte ich den Blick, versuchte zu ignorieren, dass mir diese gemeine Stimme zuflüsterte, dass Scott Knight sonst nur perfekte Frauen mit perfekten Körpern sah.
Er wollte mich. Jetzt gerade wollte er mich und egal wie groß meine Komplexe waren, damit war ich mir sicher.
"Hör auf damit, Harper." Flüsterte er und Zwang mich damit ihn anzusehen. Seine Hände legten sich um meine Finger und er sah mich mit ernster Miene einen langen Moment einfach nur an.
"Ich kann hören wie du denkst." Erklärte er und strich langsam an meinen Armen hinauf. "Dabei brauchst du jetzt überhaupt nicht denken." Er grinste frech, legte seine Finger an meinen Hals und beugte sich vor. "Du willst, dass ich dich berühre. Dich küsse. Du reagierst auf meine Berührungen und verdammt, ich will dich berühren. Ich will dich küssen." Stellte er klar. "Seit dem Moment im Club. Du hast so sexy ausgesehen." Wieder grinste er, dann wurde er wieder ernst. "Vielleicht wollte ich dich sogar schon an meinem Geburtstag küssen." Überlegte er zögernd. "Warum hast du es nicht?" Fragte ich so leise, dass es beinahe wie ein Atemzug klang. "Du sahst so verletzlich aus. Und ich wusste, dass ich dich verletzen würde. Erst als du mich angeschnauzt hast, hab ich gewusst, dass du kein Groupie bist." Ich lächelte. "Wer sagt denn, dass ich kein Groupie bin?" Wollte ich neckisch wissen. Amüsiert hob er die Brauen. "Normalerweise dauert es keine fünf Monate, bevor ich sie küssen kann." Diesmal lachte ich. "Vielleicht alles Taktik?" Er grinste. "Immerhin lebe ich jetzt in deinem Haus und darf dich jeden Tag anfassen." Er schnappte nach Luft, versuchte es aber zu überspielen. "Oh, Harper. Ich wünsche mir seit Wochen nichts anderes, als das du mich endlich anfasst." Gab er mit verschleiertem Blick zu. "Glaub mir, es war kein Zuckerschlecken." Fügte er hinzu und ich lächelte.
Ich wollte ihm am liebsten ins Gescicht schreien. Immerhin war ich seit über zehn Jahren in diesen Mann verliebt. Oder in den Jungen, der er vorher war. Ich hatte ihn aus der Ferne angehimmelt und meine blöde Schwärmerei runtergeschluckt. Sogar als er meine Schwester heiraten wollte.
Und dann bin ich bei ihm eingezogen, hatte mich anschreien lassen und mit ihm trainiert ohne auch nur einen Funken Dankbarkeit zu bekommen. Sein Part war im Vergleich doch wesentlich einfacher. Also schnaubte ich nur verächtlich, hob meine Finger an sein Gesicht und biss mir auf die Lippen. Fragend sah er mich an.
Dann beugte ich mich zu ihm hoch und presste meine Lippen auf seine. Ich hatte genug vom Reden. Mein ganzes Leben lang hatte ich geredet und gedacht. Es war an der Zeit endlich mal etwas zu tun. Ich war bereit es endlich zu tun. Mit ihm. Scott 'fucking' Knight.
Und er war nur allzubereit es mir nach zu tun. Denn seine Arme schlossen sich um meinen Körper, pressten mich an seinen, noch immer vollbekleideten.
Drängend schob ich ihm den Pulli vom Körper, zog ihn über seinen Kopf und ließ ihn achtlos fallen. Ohne zu zögern, schob ich ihn auf sein provisorisches Schlafzimmer zu. Der Ort spielte kaum eine Rolle.
Er lachte auf, als wir gegen die Tür stießen. Doch beinahe sofort küsste er mich wieder. Wild und entschlossen.
Seine Finger landeten auf meinen Brüsten und selbst durch den Stoff spürte ich die Hitze, die von ihm ausging.
Meine Nippel stellten sich auf, reckten sich ihm entgegen und ich seufzte enttäuscht, als er seine Hände löste. Doch nur um den Verschluss zu öffnen und meine Brüste vollends zu befreien.
Beinahe zeitgleich öffnete er die Tür und schob und beide hinein. Dabei keuchte er leise. Erschrocken Wich ich zurück. Ich hatte völlig vergessen, dass er verletzt war.
"Oh, entschuldige." Brachte ich raus. Er konnte kurze Strecken schon ohne Hilfsmittel zurücklegen. Doch nicht während ich mich quasi auf ihn warf.
"Keine Entschuldigung, bitte." Sagte er, strich eine meiner Strähnen zurück und lächelte. Er nahm meine Hand und humpelte zum Bett. Er ließ sich darauf nieder und sah mich an. "Ich kann es nicht erwarten, wenn ich wieder fit bin. Dann kann ich endlich das machen, was ich will."
Ich erstarrte. Sprach er von uns? Gab es ein uns? Oder meinte er das eher so allgemein?
"Kommt her." Flüsterte er und zog an meinem Arm, was einen Schauer über meinen Rücken jagte. Doch ich folgte ihm. Trat langsam näher und vergaß beinahe, dass ich nackt vor ihm stand. Und das obwohl er mich ansah, als wäre ich so, halbnackt, sexier als jede Frau, die er je gesehen hat. Er gab mir mit diesem hungrigen Blick, das Gefühl perfekt zu sein. Und zum ersten Mal in meinem ganzen Leben, hatte ich nicht das Gefühl, dass ich mit Lilly nicht mithalten konnte. Denn selbst wenn das so war, war es mir egal. Und selbst wenn ich nur heute Nacht bekommen würde, so würde ich es nehmen und für immer in mir tragen. Kitschig, naiv und vielleicht ein wenig zu romantisch. Aber ein Mädchen brauchte ihre Träume. Auch wenn diese in der Vergangenheit lagen. 

ICECOLD - 1 - Scott KnightWhere stories live. Discover now