(32) Die hoffnungslose Hilfe

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Mittlerweile waren schon 5 Tage vergangen, an denen ich Aiden nicht mehr begegnet war.

Jeden Tag hatte ich gefragt wo er war, doch alle hatten mich nur monoton angeschaut und nichts gesagt, was aber nicht gerade ungewöhnlich war.

Trotzdem fanden ich es einfach seltsam. Warum ? ‚wusste ich selber nicht. Aber Von Logan war keine Spur mehr, von dem Mädchen und von Aiden war auch keine Spur mehr.

Es fühlte sich so leer an, als würde das komplette Haus leer stehen.

Ich konnte doch nicht Ewigkeiten hier sein und um die Gegend schlendern, weshalb ich mich dann einfach dafür entschieden hatte ein Kartenspiel zu spielen. Doch mit wem ?

„Hallo" fragte ich ein Wachmann und winkte mit meiner Hand damit ich seine Aufmerksamkeit bekam, doch er schaute die ganze Zeit nur die Wand hinter mir an und verzog dabei nicht einmal das Gesicht.

„Aiden hat gesagt du sollst dich mit mir beschäftigen" versuchte ich ihn zu überzeugen, woraufhin er mich kurz anschaute, dann aber schnell wieder sein Blick an die gegenüberliegende Wand richtete.

„Das war ein Befehl" sagte ich erneut, worauf er mich abermals anschaute und zu überlegen schien.

Ich sollte nicht lügen, aber anderes half ja nicht. Ich hatte es satt in diesem Haus umher zu Irren und nichts zumachen, weshalb es mir jetzt einfach egal war.

„Was wollen sie ?" fragte er mich und brachte mich damit aus meinen Gedanken.

„Ein Kartenspiel"

Er schien zu überlegen, doch ich setzte mich einfach auf den Boden und verteilte die Karten, wobei ich merken konnte, wie verwirrt er war.

„Fangen sie an" sprach ich auf ihn ein, worauf er sich dann zögernd auf den Boden setzte und anfing zuspielen.

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„Wissen sie" fing ich irgendwann nach der dritten Runde an zureden und teilte dabei die Karten aus.

„Ich habe eine Familie, die sich kaum um meinen kleinen Bruder kümmert. Immer war ich für ihn da, doch jetzt wo euer Boss mich entführt hat, muss er ganz alleine sein"

Dabei schaute ich gespielt traurig auf den Boden und hoffte irgendwie Mitleid zubekommen, dennoch sagte er absolut nichts.

„Er wird es nicht schaffen" setzte ich noch einen drauf und schaute diesmal direkt in seine Augen, die überraschenderweise, Mitleid wieder spiegelten. Konnte ich ihn etwa so leicht überzeugen ?

Wäre jetzt die Chance abzuhauen ?

Schnell fing ich an zu schlucken und schaute wieder auf den Boden, sodass er mein Gesicht nicht sehen konnte.

Ich musste es versuchen, wenn Aiden wieder kommen würde, wäre es zu spät für meinen kurzfristigen Plan und das durfte nicht passieren.

Doch anderseits hatte ich gleichzeitig auch unfassbar viel Angst. Was würde mit mir passieren, wenn ich es nicht schaffen würde zu fliehen.

Beim letzten Mal war es noch gut aus gegangen, aber ich hatte das Gefühl, dass Aiden das irgendwann nicht mehr mitmachen würde.

„Bitte lassen sie mich gehen" verließ da auch schon meinen Mund. Ich musste ihn jetzt einfach überzeugen. Es musste einfach funktionieren.

Minuten vergingen und langsam klopfte mein Herz immer schneller. Wieso antworte er nicht?

„Sie müssen mir helfen, bitte" sagte ich mit abgebrochener Stimme und versuchte Augenkontakt herzustellen, denn er aber immer wieder auswich.

„Ich helfe ihnen, aber niemand erfährt davon was okey ?" sagte er unsicher.

„Ja versprochen ich danke ihnen" antwortet ich darauf auch schon aufrichtig und hatte ein bisschen Hoffnung nun hier raus zukommen.

„Folgen sie mir" sprach er leise, was ich mir nicht zweimal sagen ließ und ihn direkt folgte und tatsächlich dauerte es auch nicht lange bis wir uns schon draußen im Garten befanden.

„Am besten warten wir noch etwas und unterhalten uns, da der Strom und die Alarmanlage für den Zaun in 5 Minuten für gerade mal 2 Minuten ausgeschaltet werden. In der Zeit ist Schichtwechsel, wobei wir uns dann beeilen müssen."

„Ja" gab ich zurück und schaute mich etwas um. Nun dauerte es nicht mehr lange und ich wurde immer nervöser.

Einerseits war ich froh hier raus zukommen, anderseits hatte ich kein gutes Gefühl wenn es um den Wachmann ging, der mir nur helfen möchte.

„Danke" sagte ich leise und schaute mich aufmerksam um, dabei bleib ich an seinen Gesicht hängen und sah ihm direkt an, dass er selber Angst hatte, doch trotz dessen half er mir.
Für mich fühlten sich Sekunden in diesem Moment wie Stunden an.

„Jetzt" hörte ich ihn plötzlich sagen und wurde wieder nervös. Mein Zeichen

Zügig folgte ich ihn, bis wir an dem großen Zaun oder eher Wand ankamen, doch er hielt kurz inne, was meinen Atem kurz stoppen ließ. Hatte er es sich doch anders überlegt ?

„Los" sagte er aber denn doch und hielt mir seine Hände hin, sodass ich mit den Füßen herauf steigen konnte und vorsichtig aber trotzdem schnell den 4 bis 5 Meter hohen Zaun hoch klettern konnte.

Die Zeit tickte in meinem Kopf. Ich durfte nicht aufgeben. Ich konnte es schaffen doch dann ein lauter Schuss.

Ich wollte weiter hochklettern, doch  die Stimme des Mannes ließ mich inne halten.

Er schrie auf und hielt mich plötzlich nicht mehr fest, weshalb ich mich jetzt nur noch mit halber Kraft am Zaun festhielt. Was war hier los ?

„shit" hörte ich ihn schmerzhaft aufzischen, weshalb ich langsam nach unten schaute, ohne dabei los zulassen. Er lag auf dem Boden und hielt sich die Schulter fest. Seine Hände waren voller Blut und seine Schulter auch.

Nein, Nein, Nein wiederholte ich dieses Wort immer wieder in meinen Kopf. Ich war kurz davor gewesen zu entkommen. Wer hatte geschossen ? Er tat mir in diesem Moment einfach leid.

Erst hatte er sich mit mir beschäftigt und dann wollte er mir helfen und dann wurde er einfach angeschossen.

Ich merkte wie die Kraft langsam anfing ihren Geist aufzugeben und ich anfing am ganzen Leib zu zittern, doch ich konnte nichts machen. Ich war wie in einer Starre.

paar Sekunden später hörte ich Schritte und ein weiterer Schuss ertönte, der direkt neben mir landete, wodurch ich erschrocken auf zuckte und nach hinten zurück viel.

Millisekunden vergingen bevor ich den harten Boden erreichte und mit meinem Kopf auf dem Rasen aufschlug.

Trotz des Rasens tat es trotzdem weh, was mich erst zusammen krümmen ließ und sich dann anfingen Tränen in meinen Augen zu bilden, die ich aber unterdrückte.

„Steh auf" erreichte mich die zu bekannte Stimme, weswegen mir im nächsten Augenblick ganz kalt wurde.

Er war zurück............

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Hallöchen nochmal ♥︎
Ich würde mich freuen wenn ihr beim ersten Kapitel nochmal vorbei schaut, da ich es geändert habe. Grundsätzlich ist es nicht notwendig weil es einfach nur ein anderer Anfang ist und darin nichts bedeutendes steht.
Danke ❤︎

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