(68) unwissend

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„Ich habe eins und habe mir ein Fahrrad gekauft zufrieden ? Warum sollte ich dir etwas kaufen ?"sprach er mal wieder emotionslos. Dazu sagte ich einfach nichts mehr. Er würde es schon sehen, wie ich ihn mit einem Stock vom Fahrrad hauen würde........
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Zwischen den Bäumen konnte ich langsam schon sein Haus erkennen und schritt für schritt wurde es größer.

„Warum sollte ich dir eins kaufen ?" wiederholte er seine Frage.

„Warum sollten wir Fahrrad fahren ?"stellte ich ihn als Gegenfrage. Es wunderte mich echt und bis jetzt zweifelte ich ja dran, dass wir nachher Fahrrad fahren würden.

So wie ich, antwortete er erst garnicht auf die Frage, holte sein Handy heraus und rief jemanden an, der daraufhin direkt ranging.

„принеси мне велосипеды"

„Sprich meine Sprache"flüsterte ich, doch von ihm kam nur ein böser Blick, gefolgt von seiner Hand, die mich am Arm packte und weiter zog.

Kurz vor dem Haus liefen wir zu einer kleinen Hütte, die er dann öffnete und dann zwei Fahrräder heraus schob.

„Du fährst mit dem"sagte er und stellte das Fahrrad neben mir hin, bevor er zu seinem ging und es betrachtete.

Auch ich betrachte einen Moment lang mein Fahrrad oder eher gesagt das Fahrrad, mit dem ich fahren sollte und drehte mich dann wieder zurück zu Aiden um.

„Kannst du den Sattel runter stellen ?"fragte ich und schon das Fahrrad ein Stück in seine Richtung zurück.

„Das passt"

„Nein passt es nicht" sagte ich jetzt lauter als zuvor. Sollte er den Sattel doch einfach nur runter stellen. Warum war das wieder so schwer zu verstehen ?

„Steig verdammt nochmal auf das Fahrrad Jetzt!" befiehl er noch lauter. Immer musste er mich übertönen. Immer musste er der Obermacker sein.

„Mach schon!" schrie er mich nun an. Also ein schöne Familienradtour sollte es definitiv nicht werden. Es regte mich auf, dass er eine dumme Radtour machen wollte, wenn es doch garnicht Nötig war.

Mit mehreren Versuchen probierte ich es, aufs Fahrrad zusteigen, doch ich wusste, dass ich runterfallen würde.

„Ich möchte kein Fahrrad mehr fahren"sagte ich und schmiss mit voller Wucht das Fahrrad auf den Boden.

„SO NICHT"schrie er jetzt plötzlich, hob das Fahrrad auf, hob mich nebenbei auch noch hoch und setzte mich auf das Fahrrad.

Der hat sie doch nicht mehr alle. Der ist doch nicht mehr ganz frisch in der Birne.

Als kleines Kind hätte ich jetzt angefangen zu weinen. Immer hatte mein Vater damals gesagt ich solle ihm kurz das Fahrrad geben damit er den Sattel höher stellen könne, obwohl man es vorher viel besser fand und es dann immer viel zu hoch war und man gefühlt immer umgefallen ist.

Das fand ich damals nie gut, wenn die Zeit wieder gekommen war und jetzt fand ich es auch nicht gerade toll.

„Du stellst dich an"sagte er, hielt mich dabei aber noch fest. Soll er mich doch loslassen, dann würde er schon sehen, dass ich gleich umkippen würde und dann würde ich so tun, als wäre ich ohnmächtig, damit mich dieses Sackgesicht nicht mehr nerven könnte.

„Lass los"zischte ich und versuchte ihn weg zutreten.

„Wir fahren jetzt verdammt nochmal Fahrrad" zischte er zurück und setzte mich wieder ab.

„WO ?" maulte er weiterhin und schaute mich an.

„Wo ?"fragte ich verwirrt. Sollte er in Sätzen reden. Ich wusste es doch auch nicht.

„Wo stellt man den ein ?"sagte er jetzt ruhiger aber er war noch nicht fertig mit seiner Wut. Wann ich sie wohl abbekommen würde?

„Unter dem Sattel, da"sprach ich und zeigte es ihm dabei. Wollte er ihn deswegen vorhin nicht tiefer stellen, weil er nicht wusste wie das ging und es ihm unangenehm war?

Zügig drehte er den Sitz runter, gab mir das Fahrrad und widmete sich wieder seinem Fahrrad. Er stieg auf sein Fahrrad und ich machte es ihn daraufhin nach.

Endlich war diese gefühlt nicht endende Diskussion zu Ende.

„Komm"sagte er und fuhr dann schon los.
„Wo wollen wir denn hin ?" fragte ich und fuhr hinter ihm her.

„hör auf mit deinen lästigen Fragen."
Beleidigt drehte ich den Kopf weg und schaute ihn so wenig wie möglich an, während wir fuhren. Man das machte ja sowas von Spaß. Das könnte ich doch den ganzen Tag mit ihm machen. Vor allem weil wir super viele Themen hatten über die wir sprachen.

„Die Ironie kann ich raus hören und ich habe gesagt du sollst deine Klappe halten"

Ich hatte es laut gesagt.
Peinlich berührt versuchte ich es zu überspielen, aber warum sollte es mir peinlich sein ?

Umschauend suchte ich nach etwas, wie einen Stock oder so aber es war schwierig beim fahren rechtzeitig einen guten Zusehen und schnell abzureisen.

„Du wirst mich nicht abwerfen können . Versuch es garnicht"zischte er und schaute mich mit Augen zu Schlitzen gemacht, warnend an.

Er hatte recht den Trick konnte ich nicht noch einmal anwenden, doch was brachte mir Fahrrad fahren, wenn er doch eh keine Lust darauf hatte. Warum machte er das bitte ?

„Wollen wir ein Wettren-„

„Nein !"wurde ich direkt unterbrochen doch ich hatte einen Plan. Ich wusste wie man so welche Idioten aufziehen konnte. Immerhin musste sein Ego doch immer an höchster Stelle sitzen.

„Du hast nur Angst das ich genau so schlau bin wie am Anfang als du uns töten wolltest und ich mich versteckt habe"sagte ich laut und deutlich, was auch klappte.

Er nahm mein Tempo an und fuhr nun neben mir, wobei ich in seinem Blick etwas Belustigung  erkennen konnte.

„Ich hatte dich in den ersten 10 Minuten schon gefunden. Von allen wärst du die erste gewesen die gestorben wäre"sagte er herablassend und wie ich es schon erwartet hatte etwas belustigt.

Das ging hier alles in die falsche Richtung aber gleichzeitig könnte es auch zu meinen nützen sein.

„Dann werde ich dir jetzt zeigen, dass ich dich herausfordern kann und besser sein werde als du"

Erst überlegte er und sagte nichts dazu. Er schaute mich einfach nur an bis er zum Reden ansetzte.

„Nein"

„Nein ?" fragte ich.

„Wen jemand bei sowas einfachem nicht mitmacht, weiß man ja dass derjenige ein Verlierer ist."sagte ich diesmal ziemlich abschätzig. In seinen Augen konnte ich erkenne, dass er dass definitiv nicht toll fand und ich sah ihm an wie es an seinem Ego kratzte.

Es wunderte mich sehr. So ein kleines Wettrennen und trotz dessen war es für ihn so wichtig. Ich wusste was er jetzt sagen würde und als ich gerade weiter sprechen wollte, unterbrach er mich auch schon.

„Du wirst nicht lachen"..........

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Afraid but also in love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt