Kapitel 7

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Es war eine gewöhnliche Unterrichtsstunde bei Professor Sprout. Die Schüler mussten ihre Pflanzen dabei beobachten, wie sie sich entwickeln würden und alles haargenau dokumentieren. Hermine starrte auf ihre Pflanze, welche jedoch schneller wuchs, als ihr lieb war. Schnell machte sie sich Notizen. Sie wagte es nicht, von ihr wegzusehen, mit der Angst, etwas zu verpassen.

„Die Ieiunium crescente ist eine äußerst schnell wachsende Pflanze! Schnell, notiert euch alles, was ihr sehen könnt und vergesst nicht, sie zu Gießen. Sie trinkt gerne und viel!”, sagte Sprout mit vor Aufregung glühendem Gesicht.

Hermine schnappte sich eine Gießkanne und goss etwa die Hälfte des Wassers über das Gewächs und sah zu, wie das Wasser innerhalb weniger Sekunden verschwunden war. Und die Pflanze wuchs, und wuchs, und wuchs. Sie schien nicht aufhören zu wollen, bis sie schließlich ungefähr Hermines Schulterhöhe erreicht hatte.

Danach schrieb sie eilig weiter und als die Pflanze ihr Endstadium erreichte, sprich ausgewachsen war, hob Hermine als Erste ihre Hand.

„Fertig!”, lächelte Hermine und war ganz außer Atem vom vielen Schreiben.

Augenblicklich kam Professor Sprout zu ihr hingedackelt. Jedenfalls sah es so aus, fand Hermine. Die grauen Locken der Lehrerin wippten leicht im Takt zu ihren tapsigen Schritten, und der Hut wackelte bedrohlich auf ihrem Kopf hin und her.

„Ah Miss Granger, zeigen sie mal.”, bat sie freundlich, und Hermine gab ihr ihre Notizen.

„Sehr schön! 20 Punkte für Gryffindor.”, rief die Professorin erfreut. Augenblicklich klatschten sich einige der Löwen ab, und lächelten und nickten Hermine zu.

„So, die Anderen arbeiten bitte noch weiter bis sie fertig sind, und der Rest ist für heute entlassen.”, rief sie, doch ging dies in dem Tumult unter, den die ganzen Schüler beim Verlassen der Gewächshauser machten.

Zufrieden mit sich, verließen Hermine, Ginny und Harry gemeinsam das stickige Gewächshäus und machten sich auf den Weg zum Verwandlungsunterricht.

Im Klassenzimmer angekommen setzten sich alle, und die Gespräche verebbten langsam als McGonagall den Raum betrat.

„Ihr schlagt jetzt Seite 389 im Buch auf, und lest das Kapitel über den loci imaginem, übersetzt: räumliches Bild. Danach werdet ihr eine Zeichnung von einem Hasen anfertigen und verwandeln diese in ein Tier, indem wir es visualisieren.”, erklärte McGonagall und Neville hob die Hand.

„Was heißt visualisieren, Professor?”, fragte er und die Klasse fing an zu kichern.

„Es heißt, dass sie sich gedanklich vorstellen wie der Hase aussehen wird, Mr Longbottom.”, scharf sah ihn die Professorin an, sodass sich Neville mit einem Schlag ziemlich dumm fühlte.

Als die Schüler fertig mit lesen waren, fingen sie an den Hasen zu zeichnen. Bei manchen gelang die Aufgabe besser, bei anderen haperte es ein wenig. Hermine gab sich alle Mühe, aber ihr Hase sah einfach nicht schön genug in ihren Augen aus, weshalb sie ihn nochmals anfing zu zeichnen. Nach kurzer Zeit blickte sie den Hasen auf ihrem Pergament zufrieden an. Jetzt war er schon besser!

„Nun werden sie mir alle nachsprechen: loci imaginem!”, sprach McGonagall laut, und betonte dabei das i besonders.

„Loci imaginem!”, rief die ganze Klasse einstimmig. Zufrieden nickte die Professorin.

„Gut. Nun machen sie diese Zauberstabbewegung, während sie konzentriert an den Hasen denken. Wie er aussieht, wie groß er ist und wie er sich verhält.”, sagte sie und machte währenddessen eine kompliziert aussehende Bewegung mit ihrem Zauberstab.

Hermine beobachtete das Ganze sehr genau. Sie prägte sich jede Kleinigkeit genauestens ein. Auch den kleinen Zacken der am Ende nach der ausschweifenden Bewegung kam.

Girls before boys - Eine etwas andere LovestoryМесто, где живут истории. Откройте их для себя