Kein Kontakt

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Y/N POV

Zu Hause angekommen schloss ich mein Fahrrad an und lief die Stufen rauf zu meiner Wohnung.

Ich hatte eine kleine 2 Raum Wohnung im Dachgeschoss. Sie verfügte sogar über eine kleine Dachterasse, die man von meinem Zimmer aus erreichen konnte.

Ich hatte die Wohnung damals mit meinem Bruder Hoseok gemeinsam besichtigt und mich sofort in die Dachterasse mit dem Ausblick verliebt. Ich liebte es schon immer freie Sicht auf den Himmel zu haben. Und das Beste war, dass man von hier aus nicht nur den Himmel sehen konnte sondern auch die Berge.

Ich putzte mir schnell die Zähne dabei fiel mein Blick auf die zweite Zahnbürste im Bad. Ich seufzte.

Ich sollte sie wegräumen.

Es war jetzt schon 4 Monate her seit er das letzte Mal hier war. Er hatte die Sachen in seinem Zimmer noch nicht mal alle ausgepackt bevor er verschwunden war. Zwei Kartons mit seinem Kram standen noch unangefasst in der Ecke. Aber ich brachte es auch nicht über mich daran etwas zu verändern. Vielleicht kam er doch wieder.

Hoffentlich geht es ihm gut. Ich spuckte aus. Spülte mir den Mund aus und stellte meine Zahnbürste zurück in ihren Becher neben seine.

Dann nahm ich mein Handy und schlüpfte ins Bett. Bounty kam ins Zimmer und sprang zu mir hoch aufs Bett. Er kuschelte sich am Fußende zusammen. Das war sein Lieblingsplatz.

"Geht es dir gut?" tippte ich nun ins Handy. Ich rechnete eigentlich nicht mit einer Antwort, da er nur selten schrieb, aber es kam tatsächlich fast sofort ein "Ja" zurück. Gefolgt von:"Mach dir bitte keine Sorgen" und "Hör auf mich zu kontaktieren".

Na toll. Was dachte er sich denn? Nach dem Tod unserer Eltern war er die einzige Familie, die ich in Korea noch hatte und jetzt wollte er keinen Kontakt mehr haben? Schon wieder kullerten dicke Tränen über meine Wangen. Bounty kam zur mir hoch getigert und schmiegte sich an mich. Ich vergrub meine Finger in seinem weichen Fell.

Ich verstand es einfach nicht. Ich seufzte und schaute rüber zu der Tür zu Hoseoks Zimmer.

Wahrscheinlich sollte ich sein Zimmer untervermieten, dachte ich in einem Anflug von Ärger aber das hätte ich niemals übers Herz gebracht.

Ich wurde nicht schlau aus ihm. Er war total komisch nach dem Tod unserer Eltern.

Ich war vorallem traurig aber er war wütend und verbittert. Er gab jemandem die Schuld, das hatte ich damals ganz deutlich gespürt. Und dann hatte er sich in seinem Zimmer eingeschlossen und Tage lang am Computer gesessen. Als er dann nach ein paar Tagen sein Zimmer zum ersten Mal wieder verließ fuhr er gleich in die Stadt. Und kam nicht zurück. Ich wartete und wartete aber er kam nicht wieder.

Andererseits überwies er mir auch weiterhin regelmäßig Geld für die Miete und zwar nicht nur für sein Zimmer sondern für die ganze Wohnung. Er kümmerte sich also schon um mich, aber warum war er immer so verdammt kurz angebunden, wenn ich versuchte Kontakt zu ihm aufzunehmen?

Mein Zwillingsbruder war eigentlich immer ein Sonnenschein gewesen, seine charmante, gesellige Art zog jeden sofort auf seine Seite. Ich war viel schüchterner als er. So abweisend zu sein passte nicht zu ihm.

Der Kragen von meinem Nachthemd war nass geheult. Ich wischte mir mit dem Handrücken über die Wangen und kuschelte mich in mein Bettzeug, Bounty rollte sich vor meinem Bauch zusammen und so aneinandergekuschelt schliefen wir ein.


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My mafia saviour (bts, ateez)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt