Verloren im Verließ

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Y/N POV

Verzerrte Bilder strömten auf mich ein. Ich rannte durch einen dunklen Wald. Ich wurde verfolgt von Männern mit Gewehren und Hunden, denen der Speichel von den Lefzen tropfte. Sie riefen sich gegenseitig Kommandos und Befehle zu, dann knallte es laut. Ein Schuss. Ich rannte weiter, blieb mit meinem Bein an einem Ast hängen, Schmerz durchfuhr mich, als die Haut abgeschürft wurde, ich sah kurz zurück, und an dem Ast hing ein weißes Püschel ?!, doch ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken, ein Mann mit einem Gewehr kam hinter einem Baum vor, er hatte das Gewehr bereits angelegt und zielte auf mich. Ich konnte ihn nicht erkennen, sein ganzes Gesicht war von einer schwarzen Maske bedeckt "Jetzt habe ich dich, kleines Häschen" lachte er und drückte ab.

Ich schrie auf und riss die Augen auf. Der Mann mit dem Gewehr war verschwunden, der Schmerz war geblieben. Er raubte mir fast den Verstand. Mein Bein brannte und pulsierte vor Hitze. In meinem Kopf dröhnte es und hinter meinen Augen quälte mich ein stechender Schmerz.

Mir war speiübel und schwindelig zugleich. Ich hatte die Augen offen, konnte aber erstmal nichts sehen. Alles war zu viel. Zu viel Schmerz, zu viel Übelkeit, zu viel Schwindel, zu viel Angst. Das Stechen in meinem Kopf fühlte sich an, als wenn ich selbst eine Voodoopuppe wäre und jemand mit einer dicken Nadel immer wieder auf meinen Kopf einsticht. Mit jedem Stich wallte auch die Übelkeit auf.

Reiss dich zusammen Y/N. Versuche es nochmal.

Ich biss mir auf die Lippe und versuchte möglichst vorsichtig und langsam meine Augen an die Umgebung zu gewöhnen. Ein künstliches weißes, kaltes Licht fiel aus einer alten Leuchtstoffröhre von der Decke unmittelbar über mir auf mich herab. Es war so grell. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und die Bewegung fühlte sich an, als wenn der Kopf der Voodoopuppe jetzt nicht nur mit einer Nadel sondern mit einem scharfen Messer bearbeitet werden würde. Die Übelkeit schwappte jetzt in rießigen Wellen über mich, ich war mir nicht sicher, wie lange ich noch würde dagegen halten können.

Ich blinzelte. Ich sah blau? grau? Ich blinzelte nochmal. Das Bild wurde klarer. Ich war umgeben von grauen Wänden, die irgendwann bis zur Hälfte mal hellblau angestrichen worden waren, die hellblaue Farbe war aber schon alt und blätterte an vielen Stellen ab, sodass die graue Wand darunter und hässliche rostbraune Flecke zum Vorschein kamen.

Ich lag auf einem Bett, nein dafür war es zu hart. Es war eine Art Liege, mein Vater hätte es sicher als Pritsche bezeichnet. Das weiße Laken und die schwere grünbraun karierte Decke fühlten sich leicht klamm an und rochen auch ein bisschen muffig.

Links stieß die Liege direkt an die Wand. Rechts war neben dem Bett ein bisschen mehr Platz. Dort stand ein einfacher Holztisch und ein Stuhl. Das wars. Gleich daneben war eine Tür. Es war eine Holztür. Ich war neugierig und auch ein bisschen hoffnungsvoll. Auch diese Tür hatte schon bessere Zeiten erlebt. Sie war blau - zumindest noch im oberen Teil, im unteren war die Farbe abgeblättert und das Holz hatte sich schmutzig grau verfärbt.

Ich wollte aufstehen, aber der Schmerz stoppte mich. Ich konnte nicht. Als ich mich aufrichtete fühlte es sich an als hätte man der Voodoopuppe den Kopf mit einer Axt gespalten. Ich atmete schwer und griff mir an den Kopf, meine Haare hingen mir schweißnass in die Stirn. Meine Stirn fühlte sich fiebrig an. Na toll.

Aufstehen konnte ich erstmal vergessen. Ich saß nun wenigstens aufrecht im Bett und blickte mich weiter um.

Mein Blick fiel zur Wand gegenüber vom Bett.

Dort war noch eine Tür. Obwohl der Schmerz in meinem Bein brannte wie Feuer und mein ganzes Bein eine unglaubliche Hitze ausstrahlte wurde mir frostig kalt beim Anblick dieser Tür. Es war eine Stahltür. Eine Stahltür mit einem kleinen vergitterten Fenster zum durchguggen im oberen Teil. Ich hätte nicht gedacht, dass das noch möglich war aber mir wurde noch schlechter. Das war ein Gefängnis. Die Angst griff nach mir und ich wusste sie würde mir meinen Verstand rauben, wenn ich das jetzt zuließe.

Nein. Y/N . Weiter. Sie dich weiter um.

Du hast doch was übersehen. Wo war das Fenster?

Ich drehte langsam meinen Kopf und sah mich erneut um.

Nein, moment. Das kann nicht sein. Wieder griff die Angst nach mir. Ich entfloh ihrem Griff und blickte mich nochmal konzentriert um, in dem ich den Schmerz versuchte bestmöglich auszublenden. Aber ich hatte Recht. Es gab kein Fenster.

Ok kein Fenster. aber eine verdammte Gefängnistür. Das wars. Kampf verloren. Meine Angst griff nach mir und ich konnte nichts mehr dagegen tun. Ich musste würgen und konnte mich nur mit Mühe aus dem Bett lehnen. Ich übergab mich vor die Liege. Ich wischte mir über den Mund. Meine Hand zitterte. Ich zitterte.

Ich zitterte und konnte gar nicht mehr aufhören. Was war mit mir passiert? Was würde noch mit mir passieren?

Dann verschwamm das Zimmer langsam vor meinen Augen, es wurde zu einem blaugrauen Matsch. Ich sank kraftlos zurück in das hässliche grünbraunkarierte Kissen.

Und dann wurde es schwarz und der Schmerz ließ etwas nach.

My mafia saviour (bts, ateez)जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें