Ein Hauch von Wut

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Kim Hong Joong POV

In einem Anflug von Wut, donnerte ich das Whiskeyglas, aus dem ich bis eben noch getrunken hatte, an die Wand. Ein helles Klirren erfüllte mein dunkles Büro und hunderte kleine und klitzekleine Kristallglassplitter sprangen in alle Richtungen.

Noch lieber hätte ich das Glas diesem alten Sack direkt ins Gesicht geworfen, aber obwohl er mein Vater ist, habe ich ihn nun schon monatelang nicht gesehen. Das letzte Mal war auf einer als Wohltätigkeitsgala getarnten Drogenparty der Seouler High Society. Und das auch nur zufällig.

Er, als Kandidat für die anstehende Bürgermeisterwahl Seouls, konnte sich dieses Event natürlich nicht entgehen lassen, denn Wahlkampf ist für ihn schließlich immer. Für uns als Dealer war dieses Event ebenfalls äußerst lukrativ, immerhin wurde dort so einiges konsumiert. Mein Alter hat mich an diesem Abend komplett ignoriert und jetzt besitzt er die Frechheit mich anzurufen?!

 Es ist nun schon sein dritter Versuch, an dieses Amt zu kommen. Er bekommt wohl langsam Torschlusspanik, anders kann ich mir diesen verfickten Anruf eben nicht erklären.

Ich war kurz davor das Telefon, dass ich noch in der Hand hielt ebefalls an die Wand zu donnern, stattdessen legte ich es, um Beherrschtheit bemüht, äußerst unsanft auf meinem Schreibtisch ab und trat nach vorn in Richtung Fenster. Unter meinen Schuhen knirschte es, offenbar lagen auch hier noch Splitter verteilt. Da das Geräusch mir gefiel, bleib ich genau hier stehen. Ich sah durchs Fenster nach draußen auf das gewaltige Häuser Meer von Seoul. Die Stadt mit ihren Milliarden von Lichtern lag leuchtend zu meinen Füßen.

In meinem Büro brannte nur die LED Tischlampe auf meinem Schreibtisch. Ihr Licht war direkt auf die schwarz verglaste Tischplatte gerichtet. Dadurch wurde meine Sicht nach draußen kaum behindert.

Ich sah nach draußen, wollte mich beruhigen, konnte meine Gedanken aber nicht zur Ruhe bringen

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Ich sah nach draußen, wollte mich beruhigen, konnte meine Gedanken aber nicht zur Ruhe bringen.

Wie kann er es wagen mich anzurufen und zu verlangen, dass ich meine Geschäfte eine Zeit lang einstellen solle, damit seine Gegner nichts gegen ihn in die Hand bekämen. Für wie wichtig hält der sich eigentlich?! Denkt der wirklich, alles dreht sich immer nur um ihn?

Ich berührte mit meinen Fingerspitzen die kalte Fensterscheibe. Sie war genauso kalt wie ich mich innerlich fühlte. Ich schnaubte und die Scheibe lief an der Stelle, an der mein Atem auf sie traf, leicht an. Ich strich mit dem Finger darüber.

Eine Erinnerung an meine Kindheit blitze kurz auf, doch ich wischte sie schnell beseite, zusammen mit dem Hauch auf der Scheibe.

Wie als ob  es sich irgendeiner trauen würde, sich ernsthaft mit ihm anzulegen. Das waren doch eh alles Speichellecker um ihn herum. Lächerlich!

 Außerdem wissen doch eh schon alle Bescheid, dass der Sohn des Abgeordneten Kim Jong-Hyuk im Untergrund aktiv ist und Drogen dealt.  Meine Drogen ziehen sich der Alte und seine Freunde schließlich auch rein. Der soll die Fresse halten. Ich bin es doch schließlich, der ihm  seine Gegner vom Leib hält. Niemand will sich mit Ateez anlegen.

Alles was ich hier aufgebaut habe, habe ich ohne ihn aus eigener Kraft geschafft.

Der Alte will Macht.

Aber ich habe bereits Macht.

Ich drehte meine Schuhspitze auf den Glassplittern hin und her.

Da kam Yunho in mein Büro.

Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"... Ich hatte geklopft, ...aber es kam keine Antwort" sagte er.

Ich nickte nur.

"Jungkook war heute an der Uni" sagte er jetzt und nahm auf dem schwarzen Sofa neben der Tür Platz. Er lehnte sich auf dem Sofa zurück und sah mich an. "Es sah so aus, als wolle er zu Y/N."

"Was?" ich war sofort alarmiert. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen.

"Keine Sorge. Ich bin rechtzeitig dazwischen gegangen." Wie er so breitbeinig auf dem Sofa saß, ein Arm lässig in die Seite gestützt, sah er ziemlich zufrieden mit sich aus.  "Aber er weiß jetzt, dass ich an der Uni bin."

"Mhm." Ich ging zu meinem Schreibtisch und nahm auf dem globigen Drehstuhl aus schwarzem Leder Platz, ich drehte mich in Yunho's Richtung und schlug die Beine übereinander.

"Sie war die Assistentin von Professor Seong." ich nahm meinen schwarzen Montblanc Kugelschreiber von der Tischplatte und drehte ihn zwischen meinen Fingern. "Erst töten sie den Professor und jetzt stellen sie ihr nach. Wieso?"

Yunho zuckte die Schultern. "Vielleicht hat sie zuviel gesehen und sie wollen sie aus dem Weg räumen."

Ich schüttelte leicht den Kopf und klopfte mit dem Stift auf die Tischplatte "Jungkook fackelt nicht lange. Wenn es das wäre, hätte er sie schon umgebracht. Es muss also einen anderen Grund geben. Interessant."

Ich sah Yunho direkt ins Gesicht "Pass gut auf sie auf. Immerhin ist sie die Schwester von unserem Neuzugang und wir wollen ja nicht, dass er in Tränen ausbricht"

Yunho nickte. "Klar, Boss" Er erhob sich zum gehen. Als er in der Tür stand sagte ich.

"Yunho" Er drehte sich zu mir "Wir sollten ihre Überwachung verstärken und auch ihr Haus im Blick behalten."

Er nickte und verließ das Zimmer.



My mafia saviour (bts, ateez)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt