Veintitres ~ La Famila (parte duo)

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Eine Stunde später stehe ich draußen im Garten mit einem Glas Limonade neben Caro und wir schauen grinsend dabei zu, wie Mari Oliver zum Tanzen zwingt. Nach einem besonders gequälten Blick von ihm brechen wir unisono in Kichern aus.

Irgendwann stellt sich eine Frau zu Caro und spricht sie auf Spanisch an. Ich höre erst hin und sehe zu ihnen, als Olivers Name fällt. „¿Como está Oliver? Era muy triste últimamente, ¿No?"

„Un poco pero está major. El dia de aniversario de la muerte era difícil. Pienso que es normal, ¿No?", antwortet Caro der Frau, die, wenn ich mich nicht irre, ihre Tante Teresa ist.

„Si dices", antwortet diese, „Voy a hablar con Isabela posterior. Pero tengo una pregunta mas. El chico alemán, ¿Le está el novio de Oliver?"

"Creo que estan íntimo, pero yo no sé cierto", antwortet Caro, dann werde ich von den beiden abgelenkt, denn Mari schnappt sich meinen Arm und zieht mich neben Oliver auf den freien Platz zwischen den Tisch, zum Tanzen.

Sie selbst hüpft lachend zu der fröhlichen spanischen Musik und amüsiert sich prächtig über Olivers abgeneigte Haltung. Er steht steif da und versucht immer wieder, Mari auszuweichen, was nur mäßig gelingt.

Nach einer Weile ist Mari von Caro und Oliver abgelenkt und ich stehle mich davon zum Buffet. Mit einem Teller Essen in der Hand schaue ich mich nach einem Sitzplatz um, als Oliver neben mir auftaucht

„Na, bist du entkommen?", frage ich scherzhaft. Er verdreht die Augen, „Nur kurzfristig." Ich werfe einen Blick zu den beiden Mädchen, die schon wieder ihre Köpfe zusammengesteckt haben und über irgendwas flüstern.

Oliver nimmt sich ebenfalls etwas zu essen und zieht mich nach einem kurzen Blick über die Menge an Menschen in eine Ecke des Gartens unter einen großen Walnussbaum, wo wir uns hinsetzen.

Ich fange an zu essen, während Oliver ins Nichts starrt und irgendwann leise seufzt. „Alles gut?", frage ich sofort und er schenkt mir ein kleines Lächeln. Dann reibt er sich mit der Hand über die Stirn und schließt die Augen.

„Meine Familie ist anstrengend und es wird mir gerade ein bisschen zu viel, zu viele Menschen, die mich irgendwie ständig beobachten", erklärt er dann mit müdem Unterton.

„Warum gehst du nicht einfach rein?", will ich daraufhin wissen, da er wirklich erschöpft aussieht, auch wenn mir das bis gerade nicht aufgefallen ist.

Oliver schnaubt. „Weil ich keine Nerven für eine weitere Diskussion über meine psychische Gesundheit habe. Teresa ist da echt hartnäckig und interpretiert in jedes Wort viel zu viel rein."

„Das ist blöd", meine ich und er hebt schwach die Mundwinkel. „So könnte man es auch sagen. Sie könnte halt einfach Isas Urteil vertrauen, aber nein, sie muss selbst alle deswegen nerven."

„Wer war nochmal Isa?", frage ich, weil ich den Namen gerade nicht zuordnen kann.

„Maris Mutter, die beste Freundin von meiner Mutter. Sie ist Psychotherapeutin und seit letztem Jahr muss jeder von uns einmal pro Woche mit ihr reden." Ich nicke und sehe zu der blonden Frau, die sich gerade mit ihrem Mann und Nathael unterhält.

„Übrigens", fängt er dann an und wenn es nicht Oliver wäre, würde ich sagen, dass er leicht rot wird, „Sie denken, dass wir zusammen sind."

„Wer?", frage ich irritiert, während ich jetzt schwören könnte, dass mein Gesicht rot anläuft. „Meine Familie", murmelt Oliver zu seinem Teller und sieht mich partout nicht an.

„Oh... Wenn du willst sage ich ihnen, dass das nicht stimmt", gebe ich zurück, auch wenn es mich eigentlich nicht stört. Stattdessen frage ich mich, ob wir wirklich wie Freund und Freund wirken.

„Ähm", Oliver räuspert sich, „Vielleicht nicht?" Jetzt sehe ich ihn so lange an, bis er seinen Kopf zu mir dreht und schüchtern grinst. Der Schimmer auf seinen Wangen ist unübersehbar, die Sache muss ihm wirklich peinlich sein.

„Wenn sie das denken, erspart mir das wenigstens die Diskussion, warum ich keinen Freund habe", erklärt er leise und sieht schon wieder nach unten.

„Warte... heißt das... du bist...", stottere ich verwirrt. Er nickt. „Ich bin schwul. Ich weiß es schon lange und meine Familie unterstützt es total, aber sie nerven trotzdem deswegen. Warum hast du keinen Freund Oliver?"

Nachdem ich nichts sage, weil ich diese neue Information erst verarbeiten muss, fährt er sich nervös durch die Haare. „Lo siento, ich hätte nicht einfach... Ich sage ihnen, dass wir nur Freunde sind. Oder stört es dich so sehr...?"

„Nein", unterbreche ich ihn heftig, „Ich war nur... überrascht. Es ist nicht... es stört mich nicht. Du kannst ihnen auch sagen, also ich meine, es ist okay, wenn du sie das denken lässt. Es ist...", ich breche ab, um erst einen Satz zu formulieren.

Mein Kopf schreit, dass ich es ihm sagen soll, dass ich auch auf Jungs stehe, aber irgendwie kommt der Gedanke nicht bei meinem Mund an und ich bringe kein Wort mehr heraus. Oliver sieht mich leicht besorgt an.

Zu meiner Erleichterung und gleichzeitig auch Enttäuschung, kommt Mari in diesem Moment zu uns rüber und fordert uns auf, wieder tanzen zu kommen. Ich komme darum herum, noch etwas zu sagen, doch Olivers Blick lässt mich ahnen, dass das Thema noch nicht gegessen ist.

Statt ihn wieder Mari zu überlassen, halte ich Oliver diesmal meine Hand hin. Bei sehen überrascht aus, doch dann nimmt Oliver sie und lässt sich von mir ein Stück näherziehen.

Zwischen uns ist fast ein halber Meter Platz und ich könnte mir einreden, dass mein Herzrasen von etwas ganz anderem kommt, doch irgendwie ist mir im Moment nicht danach, mir etwas vorzumachen. Nicht, wenn ich gerade mit Oliver tanze und der Moment nicht besser sein könnte.

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Hola amig@s!!

Heute das Kapitel während der Musikstunde. Wir wiederholen gerade Dreiklänge und den Quintenzirkel und ich habe eben vier Zeitstunden Matheolympiade geschrieben und mein Kopf ist für heute fertig.

Wie geht es euch so?

Ich schätze mal, einige von euch waren enttäuscht, dass es nicht direkt am Ende des letzten Kapitels angesetzt hat, aber das Gespräch ging da nicht wirklich weiter, ihr habt nichts verpasst.

Hat euch Olivers Geständnis überrascht?

Tatsächlich dauert die Geschichte von der erzählten Zeit her keine Woche mehr. Habt ihr eine Ahnung, wie es ausgehen könnte?

Man liest sich

Sisi <3<3<3

¡No Desiste!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt