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Sofía

Der selbe Mann betrat den Raum und hinter ihm noch ein fremder Mann. Er schloss die Tür und ging auf mich zu. Er blieb vor mir stehen und blickte auf mich hinunter. Jetzt konnte ich ihn betrachten. Er war breit gebaut und sehr groß. Ich würde ihn auf die 1,90m schätzen. Er trug eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd. Sein Hemd hatte er bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt, wodurch man einen guten Blick auf seine tätowierten Arme hatte.

Er hatte dunkles Haar, welches man schon als pechschwarzes Haar betiteln konnte. Sein Gesicht zierte ein Dreitagebart und seine Augen stachen hinaus. Seine Augen waren grün. Giftgrün. Sie strahlten Wut und Zorn aus. Er sah aus wie ein Ádonis, nur war er sowas wie mein Feind.

,,Was bereitet mir das Vergnügen, gefesselt in deinem Keller zu sitzen?", fragte ich schmunzelnd.

Ob ich Angst hatte?

Nein.

Ich habe schon früher gelernt, wie man in solchen Situationen handelte. Schon früher, als ich noch in Mexiko war, haben viele versucht, mich zu entführen. Sie alle wollten meinen Tod. Außerdem habe ich in dem letzten Jahr vieles dazugelernt.

Und das wichtigste in so einer Situation?

Keine Schwäche und keine Angst zeigen.

Er knirschte mit den Zähnen und bückte sich zu mir runter. Auf einmal flog mein Gesicht zur Seite und ich fühlte einen brennenden Schmerz auf meinem Gesicht.

Ich lachte.

Ich lachte und blickte ihm wieder in die Augen. In seinen Augen flackerte so eine Wut. Er sah mich zornig an.

,,Du bist also der Typ von Mann, der Frauen schlägt? Das ist aber unmoralisch, findest du nicht?"

Er lachte rau.

,,No, ich schlage Menschen, die meiner Familie schaden." Er entfernte sich von mir und gab dem anderen Mann, der das ganze Szenario von der Tür aus beobachtet hatte, ein Zeichen. Er nickte und nahm etwas von einem Tisch. Er übergab ihm ein scharfes Messer.

Dios. Warum gerate immer ich in so eine Scheiße?

Der Typ grinste dreckig und fuhr mit seinen Fingerspitzen, das Messer entlang. Er kam wieder auf mich zu. ,,Weißt du, du wolltest meiner Tochter schaden. Und weißt du, wie ich solche Menschen bestrafe? Nein? Mit dem Tod. Doch davor wirst du leiden. Du wirst um deinen Tod betteln.", hörte ich ihn sagen und er rammte mir das Messer in meinen rechten Oberschenkel.

Ich schloss meine Augen und musste mir einen Schrei unterdrücken. Ich atmete tief ein und wieder aus. Ich schlug meine Augen wieder auf. Er zog das Messer schnell raus, wodurch ich ein leises Keuchen von mir gab. Das Blut schmierte er von dem Messer mit einem Tuch ab, das ihm überreicht wurde. Mein Bein schmerzte höllisch, es brannte wie verrückt.

Ich verstand immer noch nicht, wieso er mich hier festhält hielt und mir ein Messer in mein Oberschenkel rammte. Ich hatte ihm seine Tochter wieder zurück gebracht, die bei Nacht alleine einer Gasse saß und das schenkt er mir als Dank? Was wäre passiert, wenn ich sie nicht gesehen hätte. Was wäre, wenn sie nicht unseren Informanten erschossen hätten, sondern das Mädchen?

,,Du müsstest mir danken. Immerhin habe ich ein frisches Messer genommen und nicht ein benutztes. Wir wollen ja nicht, dass du zu schnell dem Tod nachgehst." ,,Ja, ganz nett von dir!", zischte ich, woraufhin mein Gesicht wieder zur Seite flog. ,,Na, na, na, nicht so frech!"

Ich schwöre, ich werde ihn töten!

Er entfernte sich wieder von mir und ging wieder auf den Tisch zu, wo verschieden Foltergeräte lagen. Woher ich das weiß? Ich besaß die selben Geräte.



Salvatore

,,Cosa fai?", fragte mich mein älterer Bruder. Ich werde diese Frau leiden lassen. Ich wusste nicht, was sie mit Aurora vorhatte oder wer sie war. Aurora hatte sich Mal wieder versteckt, doch wir haben sie nicht im Anwesen gefunden. Ich habe all meinen Männer den Befehl gegeben, Aurora zu finden.

Wir hatten das ganze Grundstück nach ihr abgesucht, aber wir fanden sie nicht. So sind wir in Richtung Hafen gelaufen und meine Angst um sie stieg, denn dort war einer unserer Männer, der die verfickte De Santos Familie töten sollte. Wir waren extra von Italien nach Spanien geflogen, um uns zu rächen.

Ich hatte Angst, dass sie sie entführen und auf einmal bringt eine fremde Frau Aurora wieder.

Die hatten echt geglaubt, dass wir nicht gemerkt haben, dass es sich bei diesem Mann, nicht um einer unserer Männer gehandelt hatte. Sie wollten Informationen zu meiner Drogenroute.
So haben wir den Kerl als Lockvogel benutzt. Einer meiner Männer hatte sich versteckt und sollte einen der Brüder erschießen, aber seit zwei verdammten Stunden konnte ich ihn nicht erreichen. Wahrscheinlich haben sie ihn getötet.

,,La faro soffrire.", sagte ich und nahm die Flüssigkeit. ,,Voglio sapere tutto di lei. Guarda tutte le telecamera, ma voglio un nome!", sprach ich. Dante nickte und verschwand aus der Tür.

Mit der Flüssigkeit in der Hand drehte ich mich wieder zu der Frau. Sie hatte lange, wellige, braune Haare, welche sie zu einem Zopf gebunden hatte. Zwei verschiedene Augenfarben zeichneten ihr Gesicht. Ihre Wange war rot und Blut floss ihr entlang.

Diese Augen kamen mir so verdammt bekannt vor!

Sie hatte die Augen geschlossen.

Vor ihr blieb ich stehen und schüttete die Flüssigkeit auf die Wunde. Sie schreckte auf und schlug ihre Augen auf. Sie unterdrückte sich einen Schrei. Du wirst schreien, das verspreche ich dir. Ich nahm wieder das Messer und setzte es an ihrem Arm an. ,,Was hattest du mit ihr vor?", fragte ich sie bedrohlich und drückte das Messer an ihren Oberarm. Blut floss aus ihrem Arm.

Sie drehte ihren Kopf in die andere Richtung und blickte stur auf die Tür. Ich kam ihr wieder näher. ,,Ich sagte: Was hattest du mit ihr vor!?", brüllte ich nun. Sie zuckte leicht zusammen, da sie damit nicht gerechnet hatte. ,,Ich wollte ihr helfen!", schrie sie nun zurück. Wieder gab ich einen Schlag auf die Wange.

,,Wag es noch einmal deinen Ton gegenüber mir zu erheben!" Sie lachte spöttisch. ,,Was wenn nicht?" Ich wollte gerade das Messer an ihre Kehle ansetzten, als sich die Tür öffnete. Dante trat wieder ein und hatte eine Akte bei sich. ,,Sofía Elenora De Santos, der Diamant der De Santos Familie sitzt vor dir.", gab er preis.

Mein ganzer Körper spannte sich an.

Merda!

Diese Augen. Natürlich kannte ich sie. Die selben Augen hatte ihr dreckiger Vater. ,,Da ihr jetzt meinen Namen wisst, könnt ihr gerne auch eure Namen verraten." Diese Frau hat wirklich den Mut, mich zu provozieren.





Sofía

Mierda!

Ich fühlte mich schlapp. Ich hatte das Gefühl, jeden Moment einzuschlafen. Meine Wange pochte und ich konnte mir gut vorstellen, wie rot sie schon war und wie scheußlich ich aussah. ,,Mhm, wir haben den Diamanten deiner Familie. Vielleicht bist du doch ganz nützlich für mich.", sprach immer noch der fremde Mann und nahm eine meiner Haarsträhne. Ich hob meinen Kopf und schlug diesen so fest gegen seine Stirn, dass er einige Schritte nach hinten trat. ,,Puta!", brüllte er wieder und rammte das Messer in mein Bein. Ich schrie auf.

,,Salvatore!", sagte der Mann.

Warte Mal.

Salvatore.

Der Salvatore.

Salvatore Romano

Mein Kopf fing an sich zu drehen und ich schloss quälend meine Augen.

Salvatore, mach dich doch nicht schon in den ersten Kapitel unsympathisch!

Jetzt fängt das Drama an, hehe.

Wie findet ihr Salvatore?

Wie fandet ihr das Kapitel?

The Lost Enemies-La mia dea della notteWhere stories live. Discover now