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Sofía

Vor mir stand der gefährlichste, kaltblütigste und mächtigste Mafia Boss Italiens. Der Mafia Boss, von dem man nur die schlimmsten Dinge hörte. Der größte Feind meiner Familie.

Salvatore Romano

Ich merkte, wie mein Körper immer schwächer wurde. Er hatte mir auch das Messer in meine Oberschenkel gerammt. Ich merkte, wie das Blut entlang meiner Hose floss. Salvatore stand immer noch vor mir und grinste. Wenn ich es hier raus schaffte, würde ich ihn eigenhändig
töten. Wie konnte nur so ein Mann, ein Kind haben?

,,Dafür dass du der "stärkste" und "mächtigste" Mann sein sollst, hast du aber einen sehr leichten Schlag drauf.", provozierte ich ihn. Ich war ihm zwar unterlegen und hatte nicht die Chance zu flüchten, aber ich würde ihm trotz dessen keine Schwäche zeigen.

,,Du hast wohl immer noch nicht genug abbekommen, was?", antwortete er. ,,Ich habe dich. Die kleine verschwundene Prinzessin. Ich werde dich leiden lassen. Und ich werde erst aufhören, wenn dein Vater seine Geschäfte aufgibt." Dieses Arschloch. Ich wusste wieviel meinem Papá seine Geschäfte bedeuteten, doch er würde auf seine Forderung eingehen, wenn dies der einzige Weg sei.

,,Versuchs doch.", sprach ich erschöpft. Mein ganzer Kopf dröhnte und ich sah schwarze Punkte vor mir. Anscheinend sah er meine Antwort als ein okay, denn er bewegte sich wieder zu dem Mann, der seinen Namen geschrien hatte. Sie sprachen auf italienisch. Ich verstand nichts und ich hörte auch nicht richtig zu, da ich langsam mein Bewusstsein verlor.

Ich schloss meine Augen.

Ich schrie erschrocken auf, als kaltes Wasser auf mich geschüttet worden wurde, Ich musste husten, da das ganze Wasser in meine Lunge gelangte. ,,Nicht schlafen. Wir sind doch erst am Anfang."

,,Fick dich, Romano!"

Mein Kopf flog wieder zur Seite. Ich schmeckte etwas metallisches auf meiner Lippe. Blut. Meine Lippe war aufgeplatzt.

Santiago

,,Wo ist Sofía?", fragte meine Frau. Wir saßen am Tisch. Es war schon kurz vor elf und Sofía war noch nicht unten gewesen. Sie kam nie zu spät. Sie war immer die erste die aufstand. Ich sah zu meinen Brüdern, die aber ebenfalls ahnungslos am Tisch saßen. Vielleicht war sie immer noch wütend, weil wir sie nicht zu diesem Auftrag gelassen haben. Und sie ignorierte uns nun als Bestrafung.

,,Ich gehe mal zu ihr hoch. Was habt ihr wieder angestellt?", fragte Arabella schmunzelnd. ,,Sie nicht zu einem Auftrag gelassen.", sprach Alessandro. Sie schüttelte lachend den Kopf und begab sich nach oben.

,,Hast du etwas von dem Informanten gehört?", fragte Diego. Ich nippte an meinem Kaffee. ,,No, nichts. Sie wussten die ganze Zeit schon, dass er nicht einer seiner Männer ist." Dieser Bastard nahm uns unsere ganzen Geschäfte.

Wir sprachen über die nächste Drogenlieferung, als Arabella wieder das Esszimmer betrat, jedoch ohne Sofía. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus. ,,Wo ist sie?", hörte ich Pablo fragen. ,,Ich weiß es nicht. In ihrem Zimmer ist sie nicht. Ich habe auch im Garten, Kunstraum und im Trainingsraum gesucht, doch sie ist nirgends."

Ich sprang sofort vom Stuhl auf, genauso sowie meine Brüder. ,,Vielleicht ist sie einfach wieder zur Schießhalle gefahren. Ihr kennt sie doch, sie muss ihre Wut besänftigen." Ich blickte zu Arabella, die ebenfalls ein besorgtes Gesicht hatte. ,,Sie würde uns davor bescheid geben und einer unserer Männer würde sie begleiten. Etwas stimmt nicht!", sprach Alessandro meinen Gedanken aus. Mierda. Bitte lass es ihr gut gehen.

Ich brüllte nach unseren Männer, die sofort in den Flur angerannt kamen. ,, Ich will, dass ihr in jeder verfickten Ecke sucht. Überall. Und wehe ihr kommt nicht mit ihr zurück!", schrie ich. Sie verstanden und waren auch schon weg.

,,Mi amor, geh bitte zu den anderen Frauen." ,,Nein. Ich werde euch helfen! Tiago, wir wissen nicht, wie es ihr geht. Da werde ich sicherlich nicht hier sitzen und darauf warten, bis ihr wieder kommt!" Sie war genauso stur wie Sofía. Ergeben hob ich meine Arme.

Natürlich würden wir sie nicht mitnehmen, doch sie konnte uns bei den Kameras helfen. ,,Diego, ich will jede Kamera von diesem Anwesen. Schau dir auch die Videos von gestern Abend an. Villeicht war sie dort schon weg!" Er nickte und begab sich in den Überwachungsraum.

Dios. Ich hätte besser auf sie aufpassen sollen. Was, wenn ihr etwas passiert? Was, wenn sie verletzt ist? Was, wenn sie Tod ist?

,,Mierda!", brüllte ich und schlug mit meiner Faust in die Wand. Arabella kam auf mich zu und legte ihre Arme um meinen Nacken. Ich zog sie stärker an mich und legte meinen Kopf auf ihre Schulter ab. ,,Es wird ihr gut gehen. Du weißt, wie stark sie ist. Sie kann sich verteidigen. Sie ist eine De Santos Frau, Tiago. Sie schafft das.", flüsterte sie mir in mein Ohr.

,,Was, wenn einer unserer Feinde sie hat? Sie ist stark, das weiß ich und ich würde niemals daran zweifeln, aber sie würden alles tun, um sich zu brechen. Wir haben sie gerade Mal ein Jahr wieder zurück."

Wenn ihr etwas passieren würde, würde ich mir immer die Schuld geben und mir niemals verzeihen. Ich hätte ihr gestern Abend nachlaufen sollen.

,,Santiago, ich habe etwas!", schrie Diego durch den Flur. Sofort lösten wir uns voneinander und liefen in den Überwachungsraum, wo schon die anderen saßen und auf den Bildschirm starrten.

Diego machte das Video an. Das Video zeigte den gestrigen Abend, als Sofía hoch gegangen war. Man sah wie sie den Flur entlang ging und kurz bevor sie die Tür öffnen konnte, wurde sie am Handgelenk gepackt. Ich kochte vor Wut, als ich sah, wer sie am Handgelenk fest hielt. ,,Javier?", fragte Alessandro verwundert. Ich sah wie er sich zu ihr runterbückte und vor ihren Lippen hielt. ,,Ich werde ihn töten!", zischte ich. Doch kurz bevor er seine Lippen auf ihre legen konnte, stoppte Sofía. Er ging wieder und Sofía ging in ihr Zimmer.

Ich würde diesen Hurensohn töten, wenn er es noch einmal versuchen sollte! ,,Warst das?", fragte ich unter Wut. ,,No, schau jetzt." Ich blickte wieder auf den Bildschirm. Ungefähr zwei Stunden später, nachdem Javier bei ihr war, kam sie in kompletter schwarzer Kleidung wieder raus und steckte sich, während sie aus ihrem Zimmer lief, eine Waffe in den hinteren Hosenbund.

Ich wusste es.

Ich wusste wohin sie wollte.

Der Auftrag. Genau in einer halben Stunde hätten wir gestern dort sein müssen.

Verdammte scheiße!

,,Holt sofort die Autos. Wir fahren sofort los!", brüllte ich und steckte meine Waffe ein.

Bitte lass es ihr gut gehen.


Sofía

Ich schrie wieder auf, als er mir die Flüssigkeit in meine Wunde schüttete. ,,Wie war das?"

,,Du bist ein Arschloch.", krächzte ich.

Mein Sicht wurde verschwommener und ich bekam so gut wie nichts mehr mit. Ich wusste nicht, wie lange er mich schon folterte oder wie lange ich schon hier war, aber ich konnte nicht mehr.

,,Du muss wirklich dein großes Mundwerk öffnen?" Er lachte.

Schon wieder wollte er etwas von der Flüssigkeit auf die Wunde schütten, doch die Tür wurde geöffnet, was ich nur verschwommen wahrnahm.

Ein kleines Wesen betrat den Raum.

,,Padre was machst du? Das ist doch Sofía!", sagte das kleine Wesen, welches sich als Aurora rausstellte. Ich schloss nun endgültig meine Augen und nahm die Stimmen kaum war.

,,Bring sie nach oben. Und ruf einen Arzt." War das einzige, was ich hörte, bevor ich zusammensackte.

Ich war schwach.

Ich hätte mehr aushalten sollen.

Du spielst gerade nicht mit guten Karten Salvatore.

Wie findet ihr Salvatore bis jetzt?

Ich liebe Aurora!

Wie fandet ihr das Kapitel?

The Lost Enemies-La mia dea della notteWhere stories live. Discover now