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Ihr wisst.


Sofía


Das Rauschen des Meeres entspannte mich. Mein Kopf lag immer noch angelehnt an meinen Knien, während ich die Augen geschlossen hatte. Meine Arme schloss ich ebenso um meine Knie. Im diesem Moment vergaß ich alles. Ich vergaß, wo ich war, was ich hier tat und vor allem, mit wem ich hier war. Ich hatte endlich einen Moment, welcher sorgenlos schien. Ich dachte in diesem Moment nicht an meine Situation, in der ich mich befand. Alles verblasste damit, sobald ich am Meer saß. Das Meer hatte schon immer eine große Wirkung auf mich. Ich bewunderte das Meer. Es konnte schön und berauschend sein. Man konnte sich in einem Moment darin verfangen, doch genauso konnte man darin versinken. Und genau das empfand ich als besonders. Als Bewundernswert.

Die heißen Sonnenstrahlen prickelten auf meiner Haut. Ich wusste nicht, wie lange ich hier schon saß und nichts tat. Es konnten erst wenige Minuten vergangen sein oder auch schon Stunden. Genauso wusste ich auch nicht, wo sich Salvatore befand.

Es störte mich irgendwie jedes Mal auf neue, wenn er mich abblockte. In einem Moment öffnete er sich und redete mit mir, auch wenn es meist nur kurze Antworten waren, und wiederum im nächsten Moment ist er stillschweigend und kalt. Er kam so rüber, als wenn er es bereute, etwas von sich zu erzählen.

Doch ich kannte Salvatore nicht. Auch wenn ich mit ihm seit wenigen Wochen ununterbrochen  zusammen befand, wusste ich nichts über ihn. Ich wusste weder wie er wirklich war noch was in seinem Leben vor sich ging. Das einzige was ich wusste, war, dass was man mir über ihn erzählt hatte. Das, was meine Brüder mir erzählt hatten. Und selbst diese schien nicht wirklich viel über ihn zu wissen.

Es war wenig über ihn bekannt. Eins, was ich wusste, war, dass er seine Eltern verloren hatte. Seine Eltern waren auf einem Auftrag und wurden überrumpelt. Sie hatten zuerst seinen Vater gefoltert. Seine Mutter verschonten sie erstmal. Sie wurde für die erste Zeit, solange sie seinen Vater gefangen gehalten hatten, in ein Bordell gesteckt. Dort musste sie genauso viel Leid ertragen.

Sie wollten Informationen von seinem Vater wegen seines Kartells - welches jetzt Salvatore gehörte. Doch Salvatores Vater blieb standhaft und lies kein Wort über seine Lippen gleiten. Er hatte viel abbekommen und doch blieb er standhaft. Doch irgendwann merkte deren Feinde, dass er kein Wort sagen würde. So zogen deren Feinde seine Mutter aus dem Bordell und sie wurde zum Opfer. Sie folterten mit einmal seine Mutter, damit er etwas über das Kartell preisgab. Sie hatten ihn bedroht, indem sie sagten, dass wenn er nichts berichtete, sie seine Frau solange foltern werden, bis sie selbst um den Tod betteln würde.

Da seine Frau alles für ihn war, wollte er alles preisgeben, was deren Feinde wissen wollten. Er wollte seine Mafia für sie opfern. Doch an dem Tag, wo er noch alles erzählen wollte, explodierte die Lagerhalle, in welcher sich alle befanden. Salvatores Eltern so wie alle deren Feinde, die sich in der Halle befanden, starben. Die ganze Lagerhalle flog in die Luft und keiner hatte überlebt.

Man wusste nicht, wer die Bombe gelegt hatte. Doch so weit ich das von meinen Brüdern verstanden hatte, sollten das die Männer von Salvatores Familien sein, die seine Eltern retten wollten. Deren Männer dachten, dass seine Eltern sich in einer anderen Lagerhalle befanden und diese, welche sie in die Luft gejagt hatten, nur deren Feinde befanden. Doch da sie sich alle im selben Raum befanden, starben alle.

Es gab zur dieser Zeit bei den Romanos einen großen Aufstand. Salvatores Familie folterten und töteten alle Männer, die sich zur der Zeit dort befanden und die falsche Lagerhalle gesprengt hatten. Sie vertrauten keinen mehr. Selbst einigen Familienmitglieder vertrauten sie nicht mehr.

The Lost Enemies-La mia dea della notteWhere stories live. Discover now