pech schwarze Haare

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Ich greife nach seiner Tasche und öffne sie neugierig. Darin befindet sich nichts wertvolles. Bloß ein Beutel voller Sportklamotten. Kein Pass. Kein Geld. Nichts. Er ist wirklich nur damit gekommen. Ich weis nicht wie lange er vorhat hier zu bleiben. Aber wenn mein Vater eine Millionen für ihn hingeblecht hat, denke ich schon das er vielleicht sogar ein Jahr bei uns bleibt.

Wie uninteressant. Schon bin ich gelangweilt von Diyan. Doch anscheinend ist er ein kalter Eisklotz, wenn er nichtmal Bilder von seiner Familie hat. Bin auch gerade kein Familien-Mensch. Da haben wir wohl unsere Gemeinsamkeit. Nicht als hätte ich extra nach einer gesucht...

Gerade als ich seine Tasche wieder schließe, höre ich Schritte. Es sind nicht die Schritte von einem meiner Brüder, das erkenne ich sofort. Natürlich weiß ich das es jetzt zuspät ist zu flüchten und außerdem tut es so jemanden wie Diyan gut zu wissen dass er hier beobachtet wird.

Also setze ich mich seelenruhig auf sein Bett und warte geduldig auf ihn. Er öffnet seine Zimmertür und bleibt abrupt stehen, als er mich bemerkt.

"Was suchst du hier?." Angepannt knallt er die Tür hinter sich zu.

Uh da hat wohl jemand schlechte Laune.
Mir Egal.

"Dich." kommt es mutig über meine Lippen und Diyan bleibt direkt vor mir stehen.

Langsam bückt er sich zu mir runter und umfasst dann plötzlich mein Kiefer.

"Ich stehe nicht auf Blonde Bitches." knurrt er abgefuckt und ich schlage aggresiv seine Hand weg.

"Siehst eher so aus als würdest du sie nicht abbekommen." antworte ich und erhebe provokant meinen Mundwinkel. Ich weis das ich ab und zu eine Bitch bin. Besonders ihm gegenüber, werde ich das ausstrahlen.

Er zischt genervt.

"Du traust dich aber gewaltig was hier zu sitzen, obwohl deine Brüder neben an sind." Er sieht drohend zu mir runter und ich runzle meine Stirn.

"Hab mich eben in dein Zimmer verlaufen." erkläre ich grinsend und er kommt mit meiner Provokation eindeutig nicht klar. Genauso mag ich es. Er atmet laut aus und fährt sich gestresst durch seine pechschwarzen Haare.

"Pass auf das dir das nicht nochmal passiert" warnt er mich.

"Sonst was?" platzt es neugierig aus mir heraus und Diyan packt mich plötzlich hart am Arm und zerrt mich zum stehen. Wütend funkelt er mich an. Sein Griff ist hart, doch ich lasse es mir auf keinen Fall anmerken. Ich bin verdammt gut in Sachen wegstecken. Darin bin ich Profi.

"Sonst erlebst du dein blaues Wunder." droht er mir ernsthaft und ich sehe stur zu ihm hoch.

Ich habe keine Angst vor ihm und das lasse ich ihn deutliche spüren. Seine Drohung lässt mich kalt und ich löse mich gelangweilt aus seinem Griff. Es ist nichtmal gespielt von mir. Er hat wohl vergessen wessen Tochter ich bin.

"Das will ich sehen." knurre ich wütend und er beißt seine Zähne hart aufeinander.

"Dafür hab ich grad bloß keine Zeit..." füge ich hinzu und wiederhole damit nur seine Worte von vorher, was er auch durchschaut.

Seine Schultern sind hart angespannt, was mir als Genugtuung reicht. Ich sehe noch ein letztes mal in seine blitzenden braunen Augen, bevor ich mich wortlos an ihm vorbei schiebe und ihn dort stehen lasse.

Wenn Diyan denkt er könnte mir Angst machen, dann ist er bei mir an der falschen Adresse. Ich hoffe für ihn er hat das jetzt eingesehen und droht mir nie wieder mehr. Ich kann seine Drohung nichtmal ernst nehmen. Wenn ich will schleiche ich mich jeden Abend in sein Zimmer, doch ich will nicht weiter meine Zeit mit ihm verschwenden.

Meine Zeit ist mir nämlich viel zu wertvoll. Das eben war auch eine Zeitverschwendung. Schnell schlage ich sein Gesicht aus meinem Kopf, weil es dort rein gar nichts verloren hat.

Heute steht uns eine wichtige Mission vor. Ich liebe die spannenden Aufträge meines Vaters und vor allem liebe ich es wenn ich heimlich dabei zusehen kann wie meine Brüder einen fertig machen. Mein Vater würde mich killen, wenn er wüsste wie oft ich mich zu seinen Missionen geschlichen habe und sogar manchmal an der Seite meiner Brüder stand. Oder vielleicht weiß er es und findet es noch in Ordnung. Jedenfalls ist mein Bruder Luan strikt dagegen das ich dabei bin, doch ich höre nicht auf ihn. Typischerweise.

Ich bin süchtig nach diesem Adrenalin kick und nach der Vorgehensweise. Noch dazu hilft es mir dabei mir halbwegs einen Namen zu machen. Ich lerne schnell und viel und am meisten lerne ich von meinen Brüdern. Sie sind sowas wie meine Trainer.

Es ist wichtig mich bedeckt zu halten. Ich bin eine Frau. Eine Egorov Frau. Gerüchte sagen ich bin die Schwachstelle der Familie oder auch die Schwachstelle meines Vaters. Ich bezweifle zwar dass das stimmt, doch Luan ist davon überzeugt.

Auch wenn mein Vater mich köpfen wird, werde ich heute trotzdem dabei sein.

BLOODLINE Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt