So lange

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-ILARIA-

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-ILARIA-

Die kühle Nachtluft weht durch meine Haare und ich atme sie ruhig ein. Der Mond scheint auf meine Haut und ich starre verloren auf die Wellen. Die Dunkelheit der Nacht umhüllt mich und das Meer droht mich zu verschlingen. Der Sand ist immer noch warm, obwohl es bereits Mitternacht ist. Als kleines Mädchen bin ich immer Nachts schwimmen gegangen, wenn mein Vater mich wütend gemacht hat. Dann musste ich immer meine Wut entladen. Der Pool ist ruhig und man kann darin nicht ertrinken. Im Meer schon.

An der Küste Vlorës in Albanien.

Ich fühle mich leer und ausgesaugt. Es fühlt sich so an, als wäre ich gestorben und nicht Killian. Das Gefühl von Sehnsucht breitet sich in meiner Brust aus, als ich in den Sternenhimmel hoch sehe. Schuldgefühl überflutet mich, ähnlich sowie das Meer. Killian ist tot und Diyan will mich nicht mehr. Nicht nur meine Menschlichkeit ist weg, sondern auch meine Dunkelheit Namens Diyan. Diyan hat schon viele Menschen vor meinen Augen getötet, doch keiner hat etwas bedeutet. Ich habe Killian nie geliebt, doch ich habe mich bei ihm wohl gefühlt und das hatte etwas zu bedeuten. Er könnte niemals an Diyan ran kommen, doch trotzdem hat sich Killian echt und pur angefühlt. Killian war die vernünftige Entscheidung. Er war die Entscheidung die mich geheilt hätte, während Diyan mich weiterhin brechen wird.

Mutig gehe ich einen Schritt nach vorne und das kalte Wasser lässt mich zusammen zucken. Kurz schwanke ich mit dem Gedanken, es doch sein zu lassen, doch ich will das jetzt. Ich hab das verdient. Schnell gehe ich mit meinen zweiten Fuß hinein und erstarre kurz. Mein Herz beginnt augenblicklich schneller zu schlagen. Mein Nachtkleid könnte ich eigentlich ausziehen, doch ich will jetzt nicht komplett nackt sein. Ich gehe immer tiefer ins Wasser und Adrenalin steigt in mein Blut. So fühlt sich Freiheit an. Ich steige immer tiefer. Ich kneife quälend meine Augen zusammen, als ich meinen Körper einfach ins dunkle Meer fallen lasse. Das kalte Wasser umhüllt mich direkt und mein Herz zuckt in meiner Brust. Ich schwimme immer weiter und halte dabei die Luft an. Bis ich einfach liegen bleibe und langsam in die tiefe falle. Ich sinke in die Dunkelheit und spüre wie mein Herzschlag immer langsamer wird. Ich öffne meine Augen und erkenne wie der Mond ins Wasser strahlt. Meine Lunge ruft nach Luft, doch ich unterdrücke den Drang. Ich will aufgeben. Es ist totenstill um mich herum und ich genieße es in vollen Zügen. Die Ruhe dringt in meine Nerven und beruhigt meinen Körper. Endlich hören die Stimmen in meinem Kopf auf. Langsam schließe ich wieder meine Augen und nehme langsam damit Frieden das alles gleich ein Ende haben wird. Frei. Freiheit. Etwas was ich noch nie gespürt habe.

Plötzlich schließen sich Finger um meine Schultern und ich werde abrupt nach oben gerissen. Ich atme keuchend ein und erblicke Diyans Gesicht. Unmöglich. Das darf nicht wahr sein. Das kann nicht wahr sein. Ungewollt überflutet mich Erleichterung. Ich darf mich nicht erleichtert fühlen. Er ist ein Monster. Er hat Killian getötet.

BLOODLINE Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt