Hass

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ICry - Cigarettes After Sex

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I
Cry - Cigarettes After Sex

Immer noch starre ich auf den Brief und überfliege immer wieder die Namen gierig. Was hat der Name meines Vaters zu bedeuten? Ich erwache aus meiner Starre als ein Schuss ertönt. Erstickend halte ich inne und mein Herz setzt für einen Moment aus. Schon seitdem ich ein kleines Mädchen bin wusste ich das dieser Tag eines Tages eintreffen würde. Ich bin die Tochter eines Mafioso und ich wusste Emir Egorov würde durch einen Schuss sterben. Aber irgendwie wollte ich es nie wahr haben. Irgendwie tut es weh. Irgendwie...bricht es mir das Herz. Ich warte eine gefühlte Ewigkeit in der ich nur auf den Brief starre. Mein Blick ist leer.

Es sticht durch mein Herz, als ich durch das stille Haus meiner Kindheit spaziere. Die Jungs können den Schuss nicht gehört haben, da die Halle schalldicht ist. Mit vorsichtigen Schritte gehe ich zu der Tür die ich vorher zugeschlagen habe. Ich will es nicht wahr haben. Das kann nicht sein. Es kann nicht sein das Jemand Emir Egorov erschossen hat. Das ist unmöglich. Mein Vater war für mich schon immer unsterblich. Immer unzerstörbar und unberechenbar. Vielleicht hat er auch einfach jemanden erschossen, obwohl er das normalerweise nie in seinem Büro erledigt.

Ich stocke atemlos vor seiner Tür und die Nervosität kriecht in mir hoch. Doch es kann sowieso nicht möglich sein. Niemals. Die Wachen die normalerweise vor der Tür positioniert sind, stehen auch nicht auf ihrem Platz, doch das muss nichts bedeuten.

Es ist sowieso unmöglich.

Entschlossen öffne ich vorsichtig und leise die Türe. Es ertönt kein 'Ilaria ich hab dir gesagt du sollst klopfen', was mich inne halten lässt. Ich weiß das der nächste Schritt, alles ändern wird. Ich weiß das sobald ich die Türe komplett geöffnet habe, nichts mehr so sein wird wie vorher. Ich spüre es tief in mir und anstatt mich zu schützen, öffne ich die Türe weiter und erblicke als nächstes meinen toten Vater. Alles in mir erfriert zu Eis und ich fasse an mein bebendes Herz. Meine Hände zittern wie noch nie zuvor, als ich das ganze Blut entdecke und die Kugel in seiner Brust.

Dieser Anblick prägt sich so tief in mein Gedächtnis das ich ihn bis zu meinen Knochen spüre. Plötzlich bricht jede steinharte Maske wie ein Urknall in mir zusammen und ein erstickender Ton verlässt meine Kehle. Ich greife nach meinem leblosen Vater und sein schwarzes Blut trifft wie ein Schuss auf meine Haut. Er zerreißt meine Seele in zwei Teile, als er sich tatsächlich nicht regt. Er ist wirklich tot. Tränen laufen über meine heißen Wangen und treffen direkt auf seinen Körper.

Atemlos rüttle ich meinen Vater und breche völlig zusammen.

"Bab." flehe ich tränenerstickend und lehne meinen Kopf an seine Schulter. Schon als kleines Mädchen wollte ich mich an seiner Schulter ausheulen und hätte niemals gedacht das ich es an seinem Todestag tun würde. Ich kralle mich an ihm fest wie ein kleines Mädchen. Mein ganzes Leben hat er mich von sich gestoßen und trotzdem wollte ich das er mich hält. Das er mir sagt wie wertvoll und besonders ich bin. Das er mir zeigt das die Welt ein besserer Ort sein konnte mit ihm. Das er meine Hand nimmt und mich aus der Dunkelheit führt, in der ich mich verloren habe. Das er sagt das ich der Engel war den Gott ihm geschenkt hatte und keine Bestrafung. Ich sehnte mich insgeheim so sehr nach meinem Vater, das es so weh tat ihn so zu sehen.

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