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Endlich. Endlich ist es 2:47 Uhr und ich weiß das Diyan schläft. Denn auch das Böse schläft. Er ist zwar ein Monster, aber dennoch ein lebender Mensch der schläft. Das ist die einzige Zeit in der ich mich endlich befreit fühle. Endlich ist er nicht mehr wach und schwirrt um mich herum wie ein Dämon.

Ich nutze diese Zeit immer sehr besonders aus. Das ist die einzige Zeit die ich genießen kann. Endlich kann ich mein Familienhaus verlassen und Diyan hinter mir lassen. Ich laufe nicht weg, denn das ist zwecklos. Er würde mich finden und foltern oder noch schlimmer: Etwas meinen Brüdern antun, die nichts davon ahnen. Bisher ist Noar der einzige der langsam dahinter kommt, das Diyan Musaku besessen von mir ist.

Ich hasse alles was mit ihm zutun hat. Ich will diesen Mann irgendwann tod sehen, doch leider kann man Diyan Musaku nicht so einfach umlegen. Bisher ist es mir nicht gelungen. Selbst die etlichen Auftragskiller die ich auf ihn angesetzt haben waren erfolglos.

Dieser Bastard ist unberechenbar und ich hasse es. Ich hasse es das meine Dunkelheit ihn will. Ich hasse es das meine Finger manchmal zucken, wenn er sich absichtlich eng an mir vorbei schiebt. Ich hasse es das ich manchmal will das er mich so lange vögelt, bis ich alles vergesse. Ich hasse das seine verdammte Aufmerksamkeit auf mir liegt. Jedenfalls schleiche ich mich, wie fast jede Nacht aus meinem Haus und verlasse das verfluchte Anwesen indem Diyan immernoch schläft. Mir bleiben genau fünf Stunden, bevor er wieder aufwacht und seine Krallen ausfährt. Er ist mein Feind und ich kenne meinen Feind auswendig.

So unwissend. Er denkt ich bin sein kleines Püppchen das tut was er sagt. So dumm.

Entspannt laufe ich in meinem schwarzen Kleidchen, welches ich mit dem pinken gewechselt habe, die Straße hinunter. Mit jedem Schritt den ich gehe lösen sich die Fesseln der Dunkelheit und mein Brustkorb befreit sich von dem ständigen Druck. Jeden Schritt den ich mehr von Diyan entfernt bin, fühle ich mich freier. Mehr ich selbst. Mehr im Licht. Dennoch zerrt es in mir. Alles in mir will eigentlich zurück zu Diyan, doch ich wehre mich dagegen seit zwei Jahren. Ich quäle mich, denn nur so überlebe ich das alles hier. Er ist verboten.

Manchmal fühle ich mich so verdammt wohl in der Dunkelheit, das ich gar nicht mehr weg will. Manchmal fühle ich mich so wohl in meiner Depression, das ich gar nicht mehr glücklich werden will. Ich habe das Gefühl von Wärme vergessen.

Egal wie sehr ich die Dunkelheit begehre. Ich bin trotzdem nur ein Mensch der ebenso ein wenig Licht brauch. Ein wenig Wärme. Ein wenig gutes. Doch das werde ich bei Diyan nicht finden. Nein.
Nachdem ich ein gutes Stück gelaufen bin macht sich Aufregung in meinem Bauch breit als ich ihn da stehen sehen, so wie jedes Mal wenn wir ausmachen uns zu treffen. Mit seiner Lederjacke lehnt er an sein altes Motorrad. Seine Jeans ist etwas dreckig und sein weißes Oberteil ungebügelt. Seine braunen Haare liegen chaotisch und seine Augen sind rötlich. Wie immer funkeln seine Augen verspielt und vor allem lebhaft, als er mich erblickt.

BLOODLINE Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt