Willkommen zu Hause!

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Die Ankunftshalle des Flughafens war überfüllt und laut. Mütter hielten ihre Kinder fest an der Hand, die quengelnd versuchten sich aus den Griffen zu befreien. Von links nach rechts und von rechts nach links liefen mir Menschen vor die Füße und winkten fröhlich, wenn sie ihre Angehörigen sahen.

Alle paar Minuten wurde irgendetwas durchgesagt und die Anzeigen, die die wartenden Menschen darüber informierten, welcher Flug als nächstens landete, welcher Flug Verspätung hatte, oder gar ausfiel, änderte sich sekündlich.

Für mich war es das erste Mal, dass ich überhaupt mit einem Flugzeug geflogen war und obwohl der schlimmste Part geschafft war, hatte ich noch immer das Gefühl Puddingbeine zu haben. Es hatte auch alles super funktioniert und der Flug an sich war schon beinahe entspannend gewesen.

Es gab keine Turbulenzen und meine Sitznachbarin war eine ältere Dame gewesen, die mich freundlich angelächelt hatte, als sie sich neben mich setzte.

Wir starteten ohne Verspätung und die Landung war einwandfrei verlaufen. Selbst am Gepäckband hatte ich nicht lange stehen müssen. Im Großen und Ganzen war es der perfekte Flug gewesen. 

Und trotzdem war ich verdammt froh, dass ich es hinter mir hatte und ich erst frühestens in einem Jahr wieder fliegen musste, wenn ich für die Ferien meinen Vater besuchen wollte.

Meine gesamten Sommerferien hatte ich nämlich bei ihm in Paris verbracht, was eigentlich ziemlich ungewöhnlich war.

Normalerweise verbrachte ich immer drei Wochen bei Papa und drei Wochen bei meinen Müttern. Nur dieses Jahr hatten wir alles ein wenig umkoordiniert.

Durch unseren Umzug nach London hatten Mum und Mama viel zu tun. Sie waren bereits Ende Juli nach London geflogen, um alles für den Umzug vorzubereiten. Sprich, Bau- und Malerarbeiten im und am Haus zu erledigen.

Außerdem hatten sie bereits die Möbel aufgebaut und wenn ich mich die Instagramstories von Mama nicht täuschten, hatten sie mehrere hundert Pfund für Deko und Schnick-Schnack ausgegeben, der als Staubfänger fungieren würde.

Und weil Anfang August das Umzugsunternehmen, welches Mum engagiert hatte, unsere Möbel aus der alten Wohnung in das neue Haus bringen sollte, hatte sie kurzerhand Papa gefragt, ob er ein Problem damit hätte, wenn ich die gesamten Ferien bei ihm sein würde.

Natürlich hatte Papa kein Problem damit und so kam es, dass ich sechs Wochen in Frankreich verbrachte, während Mum und Mama den Umzug vollzogen.

Meine Ferien bei Papa waren wirklich großartig gewesen. Er hatte zwar nur zwei Wochen Urlaub (eine Woche davon verbrachten wir gemeinsam mit Gabrielle, seiner Frau, und Élodie an der Côte d'Azur), aber trotzdem haben wir ein paar Dinge unternehmen können.

Die restliche Zeit hatte ich dann mit Élodie verbracht, auch wenn wir die meiste Zeit Prinzessinnen-Teepartys veranstaltet hatten oder auf den Spielplatz gegangen waren, wo sie sie hauptsächlich bei den Rutschen aufhielt. Trotzdem hatte ich die Zeit wirklich sehr genossen.

»Huhu! Hier sind wir!«

Mama winkte mir überschwänglich zu und kam bereits mit ausgebreiteten Armen auf mich zugelaufen. Ehe ich mich versah, hatte sie mich in eine herzhafte Umarmung gezogen und drückte mich fest an sich.

»Wir haben dich so vermisst Olivia!«

Sie drückte mir einen dicken Kuss auf die Wange und trat dann einen Schritt zurück.

»Lass dich anschauen... Du siehst plötzlich so erwachsen aus!«

Ich verdrehte die Augen und ließ mich von Mum in eine Umarmung ziehen, die genauso fest und herzhaft war, wie die von Mama.

Olivia - Was Magie bewirktWhere stories live. Discover now