Der letzte Wunsch

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Ich landete in meinem Zimmer und gerade als ich das Portal verschwinden ließ, ging meine Zimmertür auf und Oma stand im Raum.

»Hast du mich nicht rufen gehört?«, fragte sie und sah mich überrascht an.

Ich schüttelte den Kopf.

»Äh... nein, tut mir leid. Was ist denn?«, fragte ich und gleichzeitig tat sich mir die Frage auf, wo Mum war.

Sie sollte Oma und Opa doch ablenken, damit sie nicht in mein Zimmer kamen und zufällig feststellten, dass ich gar nicht da war.

»Ich wollte wissen, ob du mitkommen möchtest. Dein Opa und ich wollen uns das Wachsfigurenkabinett ansehen«, sagte sie und lächelte.

»Ähm eigentlich bin ich noch verabredet...«, sagte ich zögernd.

Oma lächelte beruhigend.

»Du musst kein schlechtes Gewissen haben Liebes. Sicher gibt es noch ein paar Dinge für die Party zu erledigen, richtig? Ich frage einfach deine Mutter, ob sie mitkommen möchte«, antwortete sie und ich lächelte.

»Danke... Wir unternehmen am Montag noch etwas, wenn ich von der Schule komme. Okay?«

Oma nickte begeistert und verließ mein Zimmer.

Sofort nahm ich mein Telefon in die Hand und wählte die Nummer von Bennys Schwester.

Es klingelte ein paar Mal, ehe eine Frau ranging.

»Hallo?«, fragte sie zögernd und innerlich seufzte ich erleichtert auf.

Ich hatte wirklich Angst gehabt, dass sie nicht rangehen würde.

»Hallo, spreche ich da mit Nora Kleinfield?«, fragte ich zögerlich.

»Ja... Und mit wem habe ich das Vergnügen?«, kam die Antwort sofort.

Ich hörte eine Spur Misstrauen in ihrer Stimme.

»Mein Name ist Olivia Raven. Sie sind die Vorbesitzerin unseres Hauses und beim Umgraben des Gartens haben wir eine Metallkiste gefunden. Darin sind Briefe und Bilder und ich dachte, vielleicht möchten Sie sie wiederhaben?«

»Eine Metallkiste sagen Sie?«, fragte Mrs. Kleinfield hörbar interessiert.

»Ja, sie war vergraben. Ich nehme an, es handelt sich um eine Zeitkapsel. Die Briefe sind an eine Dame namens Margarete adressiert von einem Benjamin...«

»Das ist der Name meiner Mutter... Benjamin sagen Sie?«

»Ja...«, gab ich zurück und sah an meine Decke, wo Benjamin seinen Kopf hindurchgesteckt hatte und mich jetzt abwartend ansah.

»Das ist ein Wunder... Miss Raven dürfte ich Sie darum bitten die Kiste und deren Inhalt zur Seniorenresidenz »Lebensfreude« zu bringen? Dort lebt meine Mutter und Sie würden mich und sie sehr glücklich machen. Ich lebe leider am anderen Ende der Stadt und habe kein Auto, sonst würde ich die Kiste selbst abholen«, sagte sie.

»Natürlich, kein Problem. Ich möchte ja auch, dass die Kiste zur eigentlichen Besitzerin kommt«, antwortete ich und lächelte breit.

»Ich danke Ihnen! Ich werde auch dort hinkommen. Schaffen Sie es in der nächsten Stunde dort zu sein?«, fragte sie.

»Ja, das sollte ich schaffen. Dann bis gleich«, gab ich zurück und das Telefonat endete.

Benjamin sah mich aufgeregt an.

»Es wird funktionieren, nicht wahr? Meine Mum bekommt die Kiste und ich kann auf sie warten, um mit ihr zusammen auf die andere Seite zu gehen?«

Ich nickte.

Olivia - Was Magie bewirktWhere stories live. Discover now